32. Spieltag 2008 / 2009 Mittwoch, 13.05.2009

2. Bundesliga

1. FC Nürnberg - VfL Osnabrück

2:0 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Diekmeier, Reinartz, Pinola, Bieler;

Mnari;

Kluge, Mintal, Gygax;

Eigler, Boakye

Trainer: Michael Oenning

Wechsel: Vidosic für Boakye (62.),

Risse für Gygax (69.),

Judt für Kluge (88.)

Karten: Gelb: Bieler (61.)

Tore: 1:0, 2:0 Mintal (16., 86.)

VFL OSNABRÜCK:

Berbig;

Engel, Cichon, Omodiagbe, Schäfer;

Peitz, de Wit;

Thomik, Grieneisen;

Reichenberger, Frommer

Trainer: Claus-Dieter Wollitz

Wechsel: Sykora für Frommer (55.),

Geißler für Reichenberger (67.),

Schuon für Engel (74.)

Karten: Gelb: Grieneisen (31.), Chichon (60.), Engel (66.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Linienrichter: Thorsten Schiffner, Dominik Schaal

Zuschauer: 33.507

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Phantom kommt aus der Tiefe

Der 1. FC Nürnberg spricht weiter ein gewichtiges Wort um den Aufstieg mit und behauptete mit einem letztlich verdienten 2:0-Erfolg gegen zu harmlose Osnabrücker Rang drei. Die abstiegsbedrohten Gäste, die auf den Relegationsplatz zurückfielen, begannen besser, agierten insgesamt aber viel zu harmlos. Nürnberg zeigte ebenfalls keine Glanzleistung, verstand es in entscheidenden Phasen aber, zuzulegen.

Club-Trainer Michael Oenning wechselte nach dem 1:1 in Fürth dreimal. Für den verletzten Maroh (Schulter), Judt und Vidosic begannen Mnari sowie die zuletzt Rot-gesperrten Mintal und Boakye. Reinartz rückte neben Pinola in die Innenverteidigung.

Osnabrücks Coach sah nach dem 2:1-Sieg gegen Aachen erneut keinen Grund, seine Startformation zu verändern.

Nürnberg tat sich zu Beginn sehr schwer und hatte große Probleme, gegen selbstbewusst auftretende Niedersachsen in die Partie zu finden. Die Gäste störten die Franken im Spielaufbau früh und verlegten sich keineswegs ausschließlich aufs Kontern. Die Wollitz-Elf trat offensiv frech auf und verbuchte durch Reichenberger die ersten beiden Möglichkeiten der Partie. Nach guter Kopfball-Vorarbeit von Thomik tauchte der Angreifer im Strafraum auf, scheiterte aber am aus dem Tor stürzenden Schäfer (6.). Nur eine Minute später traf der Torjäger aus spitzem Winkel das Außennetz.

Nach einer Viertelstunde erlebte die Begegnung einen klassischen Wendepunkt. Boakye spielte auf Höhe der Mittellinie durch die weit aufgerückte VfL-Hintermannschaft perfekt in den Lauf des aus der Tiefe gestarteten Mintal, der alleine auf Berbig zulief und sich beim Abschluss auch nicht mehr vom hinterhersprintenden Engel entscheidend stören ließ - 1:0 (16.). Der Club wurde nun mbesser und hatte das Heft plötzlich fest in der Hand. Eigler (19.), Kluge (24.), Mintal (25.) und Pinola (34.) hatten weitere Schusschancen, richtig zwingend wurden aber auch die nun überlegenen Franken nicht.

Offensiv fand Osnabrück bis zur Pause kaum noch statt. Der FCN stand defensiv sicher und zeigte im Spiel nach vorne die durchdachteren Ansätze. Ohne weitere Großchancen wurden die Seiten gewechselt.

Nach Wiederbeginn tat sich erst einmal lange nichts. Höhepunktlos plätscherte das Match vor sich hin. Nürnberg verzichtete darauf, aktiv auf das 2:0 zu spielen und legte sein Hauptaugenmerk auf Ergebnissicherung. Ein zunächst probates Mittel gegen ideen- und mittellos angreifende Gäste, die vorerst keinerlei Gefahr entfachen konnten. Erstmals brenzlig wurde es nach 55 Minuten, als Reichenberger im Duell mit Mnari im Strafraum zu Fall kam, Referee Markus Schmidt den Elfmeterpfiff aber verweigerte.

Dem Club boten sich in der Folge wiederholt gute Konterchancen, bei eigener Überzahl agierten die Franken jedoch viel zu fahrlässig. Zuerst rannte Mintal (55.), später auch Eigler (60.) ohne Not ins Abseits. Nürnbergs riskante Taktik, das Resultat lediglich zu verwalten, schien aufzugehen, weil von den Niedersachsen offensiv viel zu wenig kam.

Das änderte sich nach knapp 70 Minuten. Plötzlich wurde die Wollitz-Elf zwingender und stand mehrfach kurz vor dem Ausgleich. Erst rettet die FCN-Defensive im Fünfmeterraum mit vereinten Kräften gegen den eingewechselten Geißler (69.), ehe erneut Geißler aus acht Metern freistehend das Tor nicht traf (74.).

Dem Club schien bewusst zu werden, dass es möglicherweise nicht reichen würde, den knappen Vorsprung nur defensiv zu verteidigen. Es sprach für die Oenning-Elf, dass sie in der Schlussphase noch einmal zulegen konnte und nach mehreren erfolglosen Versuchen die Entscheidung erzwang. Risse trieb das Leder durch die Osnabrücker Hälfte und passte dann stark in die Gasse zu Vidosic. Der Australier brachte die Kugel flach vors Tor, wo erneut Mintal lauerte und das Spielgerät im Liegen irgendwie zum 2:0-Endstand über die Linie stocherte.

Nürnberg gastiert am Sonntag in Rostock, Osnabrück empfängt zeitgleich Rot Weiss Ahlen, muss dabei aber ohne Cichon auskommen, der seine zehnte Verwarnung kassierte.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

=========================================================================
Spielbericht von www.FCN.de

Mintal ist der Unterschied

Maximal Klasse: „MM“ erzielt beide Treffer beim 2:0 gegen Osnabrück. Dominic Maroh schwer verletzt.

Und schon wieder Krimizeit im easyCredit-Stadion. Aber nach nervenaufreibenden 90 Minuten angelte sich unser Club beim 2:0 (1:0) über den VfL Osnabrück am Mittwoch, 13.05.09, drei ganz wichtige Punkte im Aufstiegsrennen.

Zwei Spieltage vor Saisonschluss – mindestens zwei Spieltage! – liegt das Team von Trainer Michael Oenning damit zwar weiter einen Zähler hinter dem 1. FSV Mainz 05 (2:1 gegen den FSV Frankfurt) auf Rang drei, vergrößerte aber den Vorsprung auf den Vierten aus Fürth (0:0 bei Aufsteiger SC Freiburg) auf drei Punkte.

Die Rot-„Sünder“ legen auf

Matchwinner einmal mehr Marek Mintal. Er „soll nach seiner Sperre etwas zurück geben“, hatte Trainer Michael Oenning von ihm wie auch Isaac Boayke gefordert. Und das Duo entschied die schwere Begegnung gegen starke Niedersachsen vor allem beim wichtigen 1:0. Boakye passte sensationell in die Mitte in Mintals Lauf, und der behielt nach seinem Solo allein vor Keeper Tino Berbig die Nerven und zauberte den Ball via Innenpfosten ins Netz (15.).

In einem packenden, weil bis zum Ende intensiven und spannenden Match sorgte „MM“ kurz vor dem Abpfiff auch für die endgültige Entscheidung. Im Sitzen bugsierte der Slowake einen Abpraller erneut an Berbig vorbei ins Tor, und in den Jubel der 33.507 Cluberer mischte sich nach dem erlösenden Treffer das laute Fallen der Steine von den Herzen.

Wollitz appelliert an den Club

Osnabrück hatte nämlich zuvor starken Widerstand geboten - und darf mit dieser Moral im Abstiegskampf hoffen. Vor allem nach einer Flanke des flinken Andreas Schäfer brannte es lichterloh im Nürnberger Strafraum (69.), und Tom Geißler hätte seinen Schuss aus sieben Metern, weil völlig frei stehend, auch auf und nicht über das Nürnberger Tor bringen können (74.).

So appellierte VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz angesichts der beiden Nürnberger Schlussaufgaben gegen die ebenfalls im Abstiegskampf stehenden Hansa Rostock und 1860 München an sein Gegenüber Oenning: „Denkt immer daran, dass wir gegen Fürth 5:1 gewonnen haben …“

Maroh mit schwerer Schulterverletzung

Auf Dominic Maroh muss der Club aber auch im nächsten Spiel am Sonntag, 17.05.09, bei Hansa Rostock verzichten. Der Abwehrspieler zog sich einen Gelenklippenabriss in der linken Schulter zu, ergab die Untersuchung bei Mannschaftsarzt Dr. Matthias Brem in der Uni-Klinik Erlangen. Die Verletzung wurde geschient, Maroh muss aber nach der Saison operiert werden; ob es möglicherweise noch zu einem Einsatz im Heimspiel gegen den TSV 1860 München (Sonntag, 24.05.09) reicht, ist offen.

© www.FCN.de