31. Spieltag 2008 / 2009 Sonntag, 10.05.2009

2. Bundesliga

SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Nürnberg

1:1 (0:0)

SPVGG GREUTHER FÜRTH:

Loboué;

Felgenhauer, Biliskov, Karaslavov, Rahn;

Haas;

Nehrig, Takyi, Ilicevic;

Reisinger, Allagui

Trainer: Benno Möhlmann

Wechsel: Schröck für Nehrig (10.),

Cidimar für Allagui (76.),

Kotuljac für Schröck (84.)

Karten: Gelb: Rahn (40.)

Tore: 1:1 Reisinger (57.)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Diekmeier, Maroh, Pinola, Bieler;

Reinartz;

Judt, Kluge, Gygax;

Vidosic, Eigler

Trainer: Michael Oenning

Wechsel: Bunjaku für Gygax (76.),

Mnari für Vidosic (85.),

Reinhardt für Diekmeier (91.)

Karten: ---

Tore: 0:1 Vidosiv (47.)

-

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Linienrichter: Renè Kunsleben, Manuel Kunzmann

Zuschauer: 15.700

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Reisinger hält Kleeblatt im Rennen

Im 253. Frankenderby waren zunächst die Fürther tonangebend und hatten Pech, dass einem regulären Treffer vor der Pause die Anerkennung versagt wurde. Nürnberg kam kurz nach Wiederanpfiff zum schmeichelhaften Führungstreffer, doch die Fürther hatten die passende Antwort parat. In der Schlussphase schienen beide Mannschaften mit dem Punkt zufrieden. Der Club hält somit Platz drei vor den einen Punkt dahinter lauernden Fürthern.

Fürths Trainer Benno Möhlmann änderte seine Mannschaft im Vergleich zum 0:2 in Duisburg auf zwei Positionen. Für Mauersberger (Gelbsperre) und Voigt (Bank) liefen Karaslavov und Ilicevic auf. Nürnberg nach dem 1:0 gegen Ingolstadt nur mit einer Änderung: Für Risse erhielt der Ex-Fürther Judt eine Bewährungschance.

Nur wenige Sekunden waren im 253. Frankenderby gespielt, da tauchten die Fürther bereits gefährlich vor dem Tor der Nürnberger auf. Nehrig schlug zwar über den Ball, doch Allagui stand günstig - allerdings schoss der sichtlich überraschte Angreifer weit über das Tor. Nur kurz darauf zeigte sich auch der Club: Pinola setzte sich im Strafraum der Gastgeber durch, doch auch er beförderte das Leder in die zweite Etage (2.).

Nach dieser turbulenten Anfangsphase kehrte etwas Ruhe ein am Ronhof. Viele kleinere Fouls unterbrachen immer wieder den Spielfluss. In der 10. Minute musste Trainer Möhlmann umdisponieren. Nehrig verletzte sich nach einem Foul, für ihn kam Schröck in die Partie. Die erste echte große Gelegenheit dann in der 16. Minute: Takyis Schuss aus der Drehung parierte Schäfer glänzend, Reisinger stand bei seinem Abstauber knapp im Abseits. Der Club zeigte sich nur zweimal im ersten Durchgang, und beide Male war Vidosic der Adressat. Sein Seitfallzieher war aber sichere Beute für Loboué. Kurz darauf kam der Australier nach glänzender Vorarbeit von Diekmeier aus bester Position zum Abschluss - doch mit Vidosic' "Schüsschen" hatte Loboué erneut keine Probleme (22.).

In der Folgezeit stand Referee Winkmann im Mittelpunkt. Kluge wurde wegen Abseits zurückgepfiffen - die erste falsche Entscheidung. In der 38. Minute lag der Unparteiische dann erneut daneben: Takyi spitzelte das Leder vorbei an Schäfer, der Ball flog hoch Richtung Tor. Im Luftduell setzte sich Takyi gegen Maroh durch - doch Winkmann hatte ein Foul gesehen. Dem regulären Treffer wurde die Anerkennung verweigert. In der 43. Minute rettete dann Schäfer sein Team vor dem Rückstand. Mit einem Reflex parierte er aus kurzer Distanz den zu unplatzierten Versuch von Karaslavov, der die verdiente Führung zur Pause für die Fürther verpasste.

Vidosic nutzt Fürther Tiefschlaf

Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff schlug der Club dann eiskalt zu. Bieler trat eine Freistoßflanke vor das Tor, wo Vidosic Gegenspieler Haas abschüttelte und zur Führung einnetzte. Unvermögen und Pech schien sich zu rächen für die Fürther - doch in der 57. Minute klappte es dann doch. Allagui setzte sich an der Torauslinie im Strafraum gegen Diekmeier durch, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Schäfer. Das Leder prallte zu Takyi, Maroh rettete dessen Schuss vor der Linie. Im dritten Anlauf aber war Reisinger zur Stelle und bugsierte das Leder zum 1:1 über die Linie.

Das Derby nahm nun nochmal an Fahrt auf. Hin und her ging es am Ronhof, ein dominantes Team war nun nicht mehr auszumachen. Eine Kopfballchance von Allagui (67.) blieb allerdings das einzig Nennenswerte, was sich in dieser Phase vor den Toren abspielte. Wegen einer Kopfverletzung musste auch der Stürmer in der 75. Minute schließlich vom Platz.

Mit hohem Einsatz auf beiden Seiten ging es in die Schlussphase - mit leichten Vorteilen für den Club. Felgenhauer blockte im letzten Moment einen Schuss von Vidosic (76.), Bunjaku verzog aus halblinker Position im Strafraum (81.). In den letzten Minuten wagte keine Mannschaft mehr das absolute Risiko, schiedlich friedlich einigten sich die fränkischen Nachbarn schließlich auf die Punkteteilung.

Fürth tritt am nächsten Mittwoch in Freiburg an. Nürnberg empfängt ebenfalls mittwochs das abstiegsgefährdete VfL Osnabrück.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Punkteteilung im Derby

Ausverkauftes Stadion in Fürth. Vidosic bringt den Club in Front, Reisinger gleicht aus. 16.000 Cluberer im easyCredit-Stadion.

Sonntag, 10.05.09: Der Fürther Ronhof kochte – 15.700 Zuschauer drängten sich dicht an dicht, Grün-Weiß und Rot-Schwarz wohin das Auge reichte...  im easyCredit-Stadion machten derweil ein paar mehr, nämlich unglaubliche 16.000 (!) treue Cluberer, das Derby zum Heimspiel.

Spannender hätten die Vorzeichen vor diesem 253. Franken-Derby nicht stehen können: Erstens war die Bilanz beider Vereine in Liga Zwei bis dato ausgeglichen (je zwei Siege, fünf Unentschieden); zweitens stand die beste Offensive der Liga (die torfreudigen Fürther erzielten 55 Treffer) der besten Defensive gegenüber (die stabilen Nürnberger fingen erst 27 Gegentore; in den letzten sieben Partien blieben sie sechsmal ohne Gegentor) und drittens trennten beide Teams als Tabellendritter und -vierter vor diesem 31. Spieltag nur ein mageres Pünktchen!

Lokalderby am Muttertag

Los konnte sie also gehen, die Mutter aller Derbys – und das am Muttertag! Beide Mannschaften machten bereits in den ersten Sekunden klar, dass sie sich vor ausverkaufter Kulisse ein heißes Derby liefern und sich nichts schenken wollten. Schon in der ersten und dritten Minute wurde es vor den Kästen von Raphael Schäfer (1. Minute) und Stephan Loboué (3. Minute) gefährlich. Javier Pinola, der während der gesamten Partie hellwach war und dirigierte, antrieb, kommentierte, hatte mit einer schönen Einzelaktion angedeutet, dass er und sein Team voll auf Sieg spielten.

In der 16. Minute aber erst einmal Schreckminute für die Cluberer: Nach einem Freistoß der Fürther setzte sich die grün-weiße Offensive gegen die Club-Abwehr durch – 1:0. Vermeintlich - ein Glück! Die Fürther bewiesen, dass sie ligaweit die beste Chancenverwertung (16,7%) haben. Ab jetzt war die Partie richtig kämpferisch: die Stimmung brodelte, viele Fouls heizten beide Seiten weiter an. So ergaben sich hüben wie drüben zahllose Chancen, jedoch nichts Zwingendes (14., 27. Kluge, 22., 23. Vidosic).

Traumstart nach der Pause

Schreckminute Nummer zwei für alle Nürnberger: der Ball zappelte erneut im Netz von Schäfer, aber Schiedsrichter Guido Winkmann hatte Foulspiel gepfiffen (37.). Ein Freistoß aus halbrechter Position segelte aus 25 Metern in den Strafraum und landete in der Mitte Richtung langes Eck. In der 42. Minute Superreaktion von Schäfer, nach einem erneuten Freistoß der Fürther lenkt er das Leder über die Latte.  

Nach der Pause Traumstart für die Gäste: Nach einem Freistoß von Pascal Bieler gelangte die Kugel zu unserem Aussie-Bomber Dario Vidosic. Der stand – Gott sei Dank – allein gelassen am langen Eck und machte aus drei Metern das Ding rein (47.)! Nun standen und hüpften die Cluberer – Wahnsinnsstimmung! In der 55. Minute erneut brandgefährliche Situation vor dem Gehäuse von Fürth-Keeper Loboué, der aber gut aufpasste. Aber die Gastgeber ließen sich nicht schocken, sondern legten nach. Stefan Reisinger glich nach einem „Hauen und Stechen“ im Strafraum aus. Schäfer rettete zuerst einen Schuss Sami Allaguis, Dominic Maroh kratzte bei einem zweiten Schuss den Ball von der Linie – doch der kam zu Reisinger, der eiskalt im dritten Anlauf zum 1:1 ausglich. 57. Spielminute: Durchatmen!

Immense Laufleistung unter der Frühlingssonne

Schlag auf Schlag ging es weiter im Playmobil-Stadion: Beide Mannschaften gaben alles und machten richtig Meter. Die Zuschauer auf beiden Seiten hatten sichtlich ihr Vergnügen dabei: War es vielleicht das spannendste Spiel der jüngeren Derbygeschichte? Vor Schäfers Tor kam Allagui noch zu einer Kopfballchance (67.), auch Vidosic hatte den Ball im Fürther Strafraum auf dem Fuße (75). Loboué rettete in letzter Sekunde. Der eingewechselte Albert Bunjaku setzte in der 80. Minute noch einen Volleyschuss über die Latte.

Auch in den Schlussminuten ging das Hin und Her munter weiter, aber ohne rechte Torgefahr. Auch der in der 92. Minute gepfiffene Freistoß für die Kleeblätter sollte verpuffen. Abpfiff: 1:1 – verdiente Punkteteilung und mit der Mainzer Niederlage bei St. Pauli steht der Club weiter vor Fürth auf Platz drei. Jetzt heißt es, zuhause gegen Osnabrück in der englischen Woche weiter punkten – am besten mit einem Dreier.

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