33. Spieltag 2007 / 2008 Samstag, 10.05.2008

1. Bundesliga

Hertha BSC Berlin - 1. FC Nürnberg

1:0 (0:0)

HERTHA BSC BERLIN:

Drobny;

Friedrich, Simunic, von Bergen;

Kacar, Mineiro, Skacel;

Lustenberger, Raffael, Piszczek;

Pantelic

Trainer: Lucien Favre

Wechsel: Dardai für Lustenberger (65.),

Domovchiyski für Pantelic (75.),

Chahed für Raffael (88.)

Karten: ---

Tore: 1:0 Raffael (74.)

1. FC NÜRNBERG:

Klewer;

Jacobsen, Wolf, Abardonado, Pinola;

Galasek, Engelhardt;

Charisteas, Mintal, Saenko;

Koller

Trainer: Thomas von Heesen

Wechsel: Misimovic für Mintal (50.),

Vittek für Engelhardt (76.)

-

Karten: Gelb: Vittek (90.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Babak Rafati

Linienrichter: Holger Henschel, Christoph Bornhorst

4. Schiedsrichter: Stefan Lupp

Zuschauer: 47.072

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Hertha gewinnt mit wenig Aufwand

Der 1. FC Nürnberg hatte zwar von Beginn an mehr vom Spiel, agierte aber zu nervös im Aufbau und im Abschluss um die sicher in der Defensive stehende Hertha-Mannschaft vor unlösbare Probleme zu stellen. Während sich der Club immer wieder festrannte, setzten die Berliner auf Konter und ließen in Person von Raffael Nürnbergs Hoffnungen auf den Klassenerhalt weiter schrumpfen.

Für Hertha BSC ging es nur noch um einen vernünftigen Saisonausklang, da die Berliner in der Tabelle jenseits von Gut und Böse rangierten. Nach dem 2:1-Sieg in Leverkusen ließ Hertha-Coach Lucien Arne Friedrich für Chahed ins Team rotieren. Ganz andere Voraussetzungen herrschten beim 1. FC Nürnberg: Die Franken brauchten drei Punkte gegen den Abstieg. Thomas von Heesen änderte die zuletzt 2:0 gegen Duisburg erfolgreiche Formation auf einer Position. Saenko kam für Misimovic in die Startelf.

Trotz einer beim Anstoß sichtbaren Nervosität begann der 1. FC Nürnberg keineswegs defensiv. Gegen passive Herthaner bestimmte der Club die Anfangsphase und kam auch zu Torchancen. Mintal (2.) und Charisteas (6.) trafen jedoch das Tor nicht, während Berlins Keeper Drobny bei einem 18-Meter-Schuss von Saenko retten konnte (12.).

In der Folgezeit ließen aber auch die Nürnberger den absoluten Siegeswillen vermissen. Während die Hertha träge in der Abwehr stand, krankte die Club-Offensive an Ideenlosikeit. Der Berliner Torwart Drobny war trotz der Feldüberlegenheit der Nürnberger kaum gefordert.

Einen weiteren Aufreger hatte die Partie erst in der 26. Minute, als Koller einen Einwurf in den Berliner Strafraum verlängerte. Dort versuchte Simunic zu klären, beging allerdings ein klares Handspiel. Doch Schiedsrichter Babak Rafati verweigerte den Strafstoß-Pfiff.

Erst in der 33. Minute hatten die Herthaner ihre erste Torszene, als Kacar eine Ecke nur hauchdünn am linken Pfosten vorbei köpfte. Danach kamen die Berliner besser in die Partie. Raffael (39.) und Mineiro (41.) scheiterten jedoch genauso wie Kacar und Pantelic, die in der 43. Minute im Duett den Ball nach einem Nürnberger Stellungsfehler nicht ins Netz brachten.

Beide Trainer sahen zu Beginn der zweiten Hälfte keinen Grund für Wechsel und das Spiel tröpfelte weiter vor sich hin. Nürnberg mühte sich, spielte aber in der Offensive konzeptlos. Die Hertha stand locker in der Abwehr und tat wenig im Spiel nach vorne.

Auch die Einwechslung von Misimovic für den verletzten Mintal (50.) brachte nicht die erwünschte Durchschlagskraft in die Aktionen der von Heesen-Elf, zumal Saenko bei zwei Konterchancen in der 53. und 65. Minute fast schon kläglich scheiterte.

Nachdem der Club immer mehr Probleme im Aufbau bekam, zeigte die Hertha wie das Toreschießsen funktioniert: Raffael zog mit einer Kopfballvorlage von Piszczek aus dem Mittelfeld auf und davon, hängte noch Pinola ab und ließ mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze Klewer keine Chance.

Erst jetzt gaben die Nürnberger ihre Zurückhaltung auf und spielten mit allem was sie hatten nach vorne. Doch der eingewechselte Vittek und Koller hatten in der Schlussphase nicht das nötige Quäntchen Glück, um den Ball über die Torlinie zu befördern.

Hertha tritt am letzten Spieltag zur Meisterfeier bei den Bayern an und kann dort gelöst auftreten, während der 1. FC Nürnberg eine allerletzte Chance gegen den Abstieg im heimischen Stadion hat. Dafür muss aber Schalke geschlagen werden und gleichzeitig darf Bielefeld in Stuttgart nicht gewinnen. Nicht viel mehr als ein Strohhalm für den Club.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

0:1 in Berlin: Zittern bis zum Schluss!

Knapp ein Jahr nach dem DFB-Pokal-Finalsieg in Berlin hat der 1.FCN an selber Stelle eine Niederlage hinnehmen müssen. Die Cluberer verloren am Pfingstsamstag (10.05.08) vor 47.072 Zuschauern im Olympiastadion gegen Hertha BSC mit 0:1 (0:0). Das Tor des Tages erzielte Raffael in der 74. Minute. Trotz der Niederlage haben die Franken am letzten Spieltag immer noch die Chance, ihren siebten Abstieg zu verhindern.

Denn zeitgleich trennte sich auf der Alm Arminia Bielefeld trotz zweimaliger Führung nur 2:2 von Dortmund. Gerettet dagegen hat sich Energie Cottbus mit einem 2:0-Heimerfolg gegen den Hamburger SV. Endgültig abgestiegen sind Duisburg (2:3 gegen Bayern) und Rostock (1:2 gegen Leverkusen). Nach der insgesamt zwölften Auswärtsniederlage gibt es für den Club am 34. Spieltag nur eine einzige, ganz einfache Rechnung, um die Klasse doch noch zu halten: Bielefeld, zwei Punkte vor den Franken auf dem rettenden 15. Tabellenplatz, darf in Stuttgart nicht gewinnen, Nürnberg dagegen hilft im easyCredit-Stadion gegen Schalke nur ein Sieg. Bei einem Remis der Arminia wären beide Konkurrenten punktgleich, dann aber spräche das bessere Torverhältnis für den Club. Der VfB und S04 spielen also das Zünglein an der Waage, und für beide steht mit dem direkten Einzug in die Champions League bzw. der Qualifikation für den UEFA Cup auch noch richtig viel auf dem Spiel! Den in der Tabelle jenseits von Gut und Böse platzierten Berlinern gelang mit dem zwölften Saisonsieg der anvisierte Sprung auf einen einstelligen Tabellenrang (9).

Druckvoller Beginn der Cluberer

Trainer Lucien Favre änderte seine Startformation nach dem 2:1-Sieg der Hertha in Leverkusen lediglich auf einer Position. Kapitän Arne Friedrich kehrte in die Elf zurück, dafür nahm Sofian Chahed zunächst auf der Bank Platz. Eine Änderung auch beim Club: Zvjezdan Misimovic, der beim 2:0 gegen Duisburg von Beginn an spielte, wurde durch Ivan Saenko ersetzt. Der 1.FCN begann druckvoll und kam bereits früh zu seiner ersten Chance: Ivan Saenko hatte von der linken Seite in den Strafraum gepasst. Marek Mintal nahm das Zuspiel direkt, verfehlte das Tor jedoch um wenige Zentimeter (2.). Und weiter ging's Richtung Hertha-Tor. In der sechsten Minute flankte Javier Pinola, der sein 75. Bundesliga-Spiel absolvierte, in den Berliner Sechzehner, wo Angelos Charisteas zum Kopfball kam. Das Leder flog über die Latte. Die Franken gingen auch in der Folge aggressiv in die Zweikämpfe und bestimmten das Spielgeschehen, allerdings fehlte der letzte entscheidende Pass, so dass weitere zwingende Möglichkeiten ausblieben. In der 25. Minute hätte es allerdings Elfmeter für den Club geben müssen. Josip Simunic hatte bei einer Rettungstat im Sechzehner die Hand zur Hilfe genommen. Schiedsrichter Babak Rafati ahndete das Vergehen jedoch nicht. 

Vor dem Nürnberger Tor wurde es zum ersten Mal in der 33. Minute im Anschluss an eine Ecke gefährlich. Rudolf Skacel kam links am Fünfmeterraum frei zum Kopfball, setzte den Ball zum Glück aber neben den Pfosten. Kurz darauf verlängerte Andreas Wolf unfreiwillig eine Flanke von Arne Friedrich vor die Füße von Raffael, der aus kurzer Distanz den Ball nicht in Richtung Club-Tor bringen konnte. Hertha wurde nun stärker. Riesen Chance dann in der 43. Minute: Skacel schoss einen Freistoß aus dem linken Halbfeld. Gojko Kacar stand im Strafraum völlig frei, kam aber nicht richtig zum Kopfball, die Kugel setzte auf und landete am langen Pfosten bei Marko Pantelic, der verpasste. Torlos ging's in die Pause.

Galasek nur ans Außennetz, Hertha-Treffer im Gegenzug

In der zweiten Halbzeit nahmen die Gäste das Heft wieder in die Hand, es fehlte allerdings ein echtes Konzept in der Offensive. In der 53. Minute konterten die Nürnberger über Saenko, der links in den Strafraum eindrang, aber mit einem ungefährlichen Schuss abschloss. Kurz darauf marschierte Koller durch den Strafraum bis zur Toraus-Linie, seine anschließende Hereingabe fand keinen Abnehmer (58.). Gefährlich wurde es dagegen in der 65. Minute: Misimovic, der inzwischen für Mintal ins Spiel gekommen war (50.), hatte Saenko steil geschickt. Der Russe überwand Herthas Keeper Jaroslav Drobny rechts im Strafraum mit einem Lupfer, doch Steve von Bergen sprintete herbei und klärte. Auf der anderen Seite wuselte sich Raffael rechts im Strafraum durch, scheiterte mit seinem Abschluss an Daniel Klewer (73.).

Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Denn Tomas Galasek hatte mit einem tollen Schuss aus 17 Metern halbrechter Position die Führung auf dem Fuß, der Ball landete am Außennetz (74.). Im Gegenzug landete ein weiter Drobny-Abschlag nach Kopfballverlängerung des Polen Lukasz Piszczek bei Raffael. Der Brasilianer hängte Pinola ab und lupfte die Kugel an Klewer vorbei ins Tor - 0:1 aus Nürnberger Sicht (74.). Thomas von Heesen brachte nun mit Robert Vittek für Marco Engelhardt einen weiteren Stürmer (76.). Der Slowake kam zu zwei guten Möglichkeiten: In der 80. Minute zog er nach Vorlage von Misimovic ab. Das Spielgerät flog übers Tor. Acht Minuten später schoss Vittek von der Strafraumgrenze. Diesmal klärte Berlins Torhüter Drobny zur Ecke. Zuvor war Charisteas im Sechzehner von Simunic zu Fall gebracht worden (81.), aber Referee Rafati entschied abermals nicht auf Strafstoß. So blieb es beim 0:1. Damit kommt es am nächsten Samstag (17.10.08, 15.30 Uhr) im easyCredit-Stadion gegen den FC Schalke 04 zum erneuten, aber definitiv letzten Endspiel!

Kein Treffer gegen Drobny, Simunic & Co.: Angelos Charisteas

© www.FCN.de

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