34. Spieltag 2007 / 2008 Samstag, 17.05.2008

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - FC Schalke 04

0:2 (0:1)

1. FC NÜRNBERG:

Klewer;

Jacobsen, Wolf, Abardonado, Pinola;

Galasek, Engelhardt;

Charisteas, Mintal, Misimovic;

Koller

Trainer: Thomas von Heesen

Wechsel: Vittek für Mintal (46.)

-

Karten: Gelb: Engelhardt (17.), Wolf (34.), Koller (78.), Galasek (79.)

Tore: ---

FC SCHALKE 04:

Neuer;

Rafinha, Westermann, Bordon, Pander;

Ernst, Jones, Kobiashvili;

Altintop;

Kuranyi, Asamoah

Trainer: Michael Büskens

Wechsel: Rakitic für Asamoah (72.),

Höwedes für Bordon (73.)

Karten: Gelb: Rafinha (55.)

Tore: 0:1, 0:2 Bordon (19., 61.)

-

Schiedsrichter: Herbert Fandel (Kyllburg)

Linienrichter: Carsten Dadach, Volker Wezel

4. Schiedsrichter: Markus Wingenbach

Zuschauer: 47.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Bordon schockt Club doppelt

Nürnberg hat es nicht geschafft! Nach einer 0:2-Niederlage gegen Schalke muss der Club den bitteren Weg in die 2. Liga antreten. Gegen die cleveren "Königsblauen" offenbarten die Gastgeber vor allem ein riesiges Defizit in der Chancenverwertung. Im Gegensatz zu S04, das seine wenigen Möglichkeiten eiskalt nutzte und einen glücklichen Sieg einfuhr.

Club-Coach Thomas von Heesen wechselte nach der 0:1-Niederlage in Berlin mit Misimovic für Saenko einen Neuen ein.

Schalkes Trainergespann Mike Büskens und Youri Mulder tauschte im Vergleich zum 1:0 gegen Frankfurt zweimal Personal aus: Kobiashvili und Pander rückten für den gelbgesperrten Krstajic sowie Rakitic in die Startelf.

Schalke begann die Partie zielstrebiger, machte in den Anfangsminuten das Spiel, ohne wirklich Gefahr zu versprühen. Im Gegensatz zum Club, der sich nach nervösem Beginn eine ganze Reihe von Möglichkeiten erspielte: Doch weder Mintal noch Charisteas bei einer Doppelchance binnen Sekunden (8.) noch erneut Mintal (9.) konnten dies in die Führung ummünzen. Die klarste Gelegenheit hatte Wolf, der nach Misimovics Ecke aus sechs Metern frei zum Kopfball kam, aber an Neuers Blitzreflex scheiterte (12.).

Urplötzlich verlor die von Heesen-Elf den Faden, die Aktionen der technisch überlegenen Schalker wurden wieder klarer - Asamoah spitzelte noch knapp daneben (14.) und scheiterte an Klewer, weil er aus sechs Metern Entfernung den Ball nicht richtig traf (16.), ehe eine Standardsituation der "Königsblauen" die Führung brachte: Bordon nickte eine Ecke von Pander am Fünfmeterraum vor Koller ein (19.).

Danach waren die Gastgeber im Schockzustand. S04 kontrollierte die Partie, ohne nach vorne Risiko zu gehen, und musste hinten nur wenig tun, um die einfallslosen und von unzähligen Fehlpässen geprägten Offensivaktionen der Franken zu unterbinden. Offensichtlich die fehlende Abstimmung des Club zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen, aber auch mangelnde Laufbereitschaft und Einsatzwille.

Chancen ergaben sich erst wieder in der Endphase des ersten Durchgangs: Neuer lenkte Mintals Knaller mit einer weiteren Glanztat über die Latte (35.), war auch bei Misimovics abgefälschter Bogenlampe auf dem Posten und musste bei Engelhardts Volleyschuss in derselben Minute nicht eingreifen (45.+1).

Nürnberg kam engagiert aus der Kabine: Westermann stoppte den für Mintal eingewechselten Vittek auf der Strafraumlinie mit rustikalem Einsatz (47.), Engelhardt (49.) und Vitteks (50.) Versuche flogen mehr oder weniger weit vorbei. Wolf kam aus fünf Metern bei seinem Kopfball nicht richtig hinter den Ball (52.), Koller platzierte genau auf Neuer (59.), Vittek zielte in günstiger Position klar vorbei (60.).

Und Schalke? Der Auftritt der "Königsblauen" war als sachlich zu beschreiben, erst recht nach Treffer Nummer zwei: Panders Freistoßflanke von halbrechts verpasste Kuranyi knapp, Klewer parierte großartig. Beim nachsetzenden Bordon aber stand keiner - der Kapitän staubte aus kurzer Distanz ab - 0:2 (61.).

Beim Club machte sich Entsetzen breit - der Abstieg war nun bedrohlich nah. Und dieser wäre zu vermeiden gewesen, hätten die Nürnberger ihre Chancen genutzt. Zum Unvermögen kam auch noch Pech hinzu, Panders Rettungsversuch landete an der eigenen Latte (70.).

Die Partie plätscherte ihrem Ende entgegen. Während sich die von Heesen-Schützlinge ihrem Schicksal ergaben, vergab Schalke bei einigen Kontern nachlässig weitere Tore. Am Ende stand ein wertloser Erfolg der "Königsblauen", denn durch Bremens Dreier verpassten Bordon & Co. Rang zwei. Dem FCN hätte ein Sieg zum Klassenerhalt gereicht, da Bielefeld in Stuttgart nicht über ein 2:2 hinauskam. Nach dem Schlusspfiff lagen niedergeschlagenene Club-Akteure auf dem Rasen, Pinola, Wolf und Abardonado brachen gar in Tränen aus.

Für alle Nationalspieler geht am 7. Juni die Europameisterschaft in Österrreich und der Schweiz los, ehe sie in die Sommerpause dürfen. Am 9. und 10. August geht es dann mit der ersten Runde im DFB-Pokal weiter, ehe vom 15. bis 18. August der erste Spieltag der Saison 2008/09 ansteht.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

0:2 gegen Schalke: Der Club trauert

Der 1.FCN ist abgestiegen und muss nächste Saison in der zweiten Liga antreten. Am Samstag (17.05.08) verlor das Team von Trainer Thomas von Heesen sein "Endspiel" gegen Schalke 04 mit 0:2 (0:1). Trotz vieler hochkarätiger Möglichkeiten trafen vor 46.800 Zuschauern im easyCredit-Stadion nur die Gäste, für die in der 19. und 61. Minute zweimal Marcelo Bordon zur Stelle war.

Zum zwölften Mal in Folge konnte der Club gegen Schalke nicht gewinnen und bezog nach über einem halben Jahr bzw. im elften Spiel seine erste Heimniederlage. So half am Ende auch das 2:2-Remis zwischen Stuttgart und Bielefeld nicht mehr, um die Klasse zu halten. Während sich die Arminia als Tabellen-15. über die Ziellinie rettete, muss der Club nach 1969, 1979, 1984, 1994, 1999 und 2003 zum siebten Mal den Gang in die Zweitklassigkeit antreten - so oft wie kein anderer Bundesligist. Die beiden anderen Absteiger Duisburg und Rostock standen bereits am vorletzten Spieltag fest - genauso wie Bayern München als Deutscher Meister. Schalke verpasste trotz des Erfolges im easyCredit-Stadion den direkten Einzug in die Champions League, da Bremen in Leverkusen gewann (1:0). Die Knappen müssen als Dritter in die Qualifikation. Der Hamburger SV und Wolfsburg starten als Tabellen-Vierter bzw. Fünfter nächste Saison im UEFA Cup, Stuttgart darf als Sechster im UI Cup ran.

Club startet mit Doppelchance in die Partie 

Club-Coach Thomas von Heesen änderte seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Hertha BSC auf einer Position. Anstelle von Ivan Saenko spielte Zvjezdan Misimovic von Beginn an. Schalkes Trainergespann Mike Büskens/Youri Mulder ersetzte den Gelb-gesperrten Mldaden Krstajic sowie Ivan Rakitic durch Christian Pander und Levan Kobiashvili.

Beide Mannschaften begannen sehr konzentriert, die erste gute Chance hatten die Hausherren. Zunächst erhielt Marek Mintal links im Strafraum den Ball, wurde aber abgeblockt. Die Königsblauen verloren das Leder gleich wieder an Angelos Charisteas, der aus 15 Metern an Schalkes Torhüter Manuel Neuer scheiterte (8.). Eine Minute später steckte Jan Koller links im Sechzehner zu Misimovic durch. Der Bosnier legte zurück auf Mintal, der aus zehn Metern neben das Tor schoss. Nürnberg machte weiter viel Druck: Nach einer Ecke von der linken Seite kam Andreas Wolf sechs Meter vor dem Tor frei zum Kopfball, Neuer klärte mit einem Reflex (12.).

Bordon bringt Schalke in Führung

Auf der anderen Seite passte Fabian Ernst von der rechten Seite nach Innen. In zentraler Position traf Gerald Asamoah den Ball nicht richtig, so dass Club-Keeper Daniel Klewer mit einer Glanzparade den Rückstand verhindern konnte (16.). Kurz darauf war es dann aber doch geschehen: Pander hatte eine scharfe Ecke von der linken Seite getreten, am Fünfmeterraum sprang Marcelo Bordon am höchsten und köpfte zum 1:0 ein (19.).

Danach standen die Franken, die gut begonnen hatten, einige Minuten unter Schock. Nach vorne lief nicht mehr viel zusammen, so dass die Fans bis zur 35. Minute auf ein Lebenszeichen der Club-Offensive warten mussten: Mintal hatte nach schönem Zuspiel von Misimovic aus 18 Metern voll abgezogen, leider lenkte Neuer das Spielgerät noch mit den Fingerspitzen über die Latte. Misimovic bereitete auch die nächste gute Chance vor - mit einer langen Flanke von der linken Seite diagonal über den Platz. Am Fünfereck traf Charisteas den Ball nicht richtig. Neuer ohne Probleme (43). Dann versuchte es Misimovic aus 18 Metern selbst, Rafinha fälschte ab, erneut war Neuer zur Stelle und lenkte die "Bogenlampe" gerade noch übers Gehäuse (45.). Sekunden später setzte Engelhardt seinen Volleyschuss knapp links neben das Tor. Es blieb beim 0:1 zur Pause.

Nürnberg überlegen, aber die Königsblauen treffen 

Nach dem Wechsel bündelten die Cluberer noch einmal alle Kräfte und drängten auf den Ausgleich. In der 47. Minute bediente Misimovic Robert Vittek, der für Mintal ins Spiel gekommen war (46.). Der Slowake holte im Strafraum zum Schuss aus, aber Heiko Westermann grätschte im letzten Moment den Ball weg. Zwei Minuten später schoss Engelhardt aus halblinker Position weit rechts vorbei. Und auch Vitteks Distanzschuss aus 23 Metern rauschte neben das Tor (50.). Anschließend flankte Engelhardt, Wolf kam aus fünf Metern vollkommen frei zum Kopfball, bugsierte das Spielgerät jedoch übers Aluminium (52.). Die Hausherren vergaben eine Chance nach der anderen, während die Knappen kaum einmal aus der eigenen Hälfte heraus kamen.

Gefährlich wurde es jedoch immer bei Standardsituationen: In der 61. Minute führte Pander einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld aus. Klewer parierte zunächst großartig, doch Bordon setzte am linken Pfosten ungestört nach und drückte das Leder mit dem Knie über die Linie - 2:0. Von Heesens Schützlinge steckten nicht auf. In der 70. Minute flankte Engelhardt von der linken Seite in die Mitte, dort flog Pander heran um zu klären, köpfte den Ball jedoch aus fünf Metern an die Latte des eigenen Tors. Auch mit tatkräftiger Unterstützung der Schalker wollte das Leder einfach nicht ins Tor. So hieß es am Ende 0:2. Der Club muss runter, und nach dem Abpfiff flossen bei Spielern, Verantwortlichen und Fans die Tränen. Die werden trocknen, denn eines ist gewiss: Die Legende wird weiterleben und bald wieder dorthin zurückkehren, wo sie hingehört.

Kein Treffer für Koller & Co. (li., im Zweikampf mit Westermann)

© www.FCN.de

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