30. Spieltag 2007 / 2008 Samstag, 26.04.2008

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Arminia Bielefeld

2:2 (2:0)

1. FC NÜRNBERG:

Klewer;

Jacobsen, Wolf, Abardonado, Pinola;

Galasek, Engelhardt;

Vittek, Mintal, Saenko;

Koller

Trainer: Thomas von Heesen

Wechsel: -

-

-

Karten: Gelb: Saenko (78.), Engelhardt (87.)

Tore: 1:0 Mintal (29.), 2:0 Saenko (39.)

ARMINIA BIELEFELD:

Fernandez;

Kucera, Mijatovic, Gabriel, Schuler;

Kauf;

Kirch, Marx;

Halfar, Wichniarek, Eigler

Trainer: Michael Frontzeck

Wechsel: Kamper für Halfar (46.),

Zuma für Eigler (46.),

Bollmann für Gabriel (53.)

Karten: Gelb: Schuler (16.), Wichniarek (67.), Mijatovic (80.)

Tore: 2:1 Wichniarek (47.), 2:2 Bollmann (59.)

-

Schiedsrichter: Michael Weiner (Ottenstein)

Linienrichter: Norbert Grudzinski, Mark Bosch

4. Schiedsrichter: Holger Henschel

Zuschauer: 46.300

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Frontzecks Joker stechen

Der 1. FC Nürnberg hat gegen Bielefeld die große Chance vergeben, aus dem Keller zu klettern. Nach einer überlegen geführten ersten Hälfte führten die Franken zwar zur Pause verdient mit 2:0, am Ende reichte die Führung aber nicht, weil Arminias Joker nach dem Seitenwechsel stachen.

Nürnbergs Trainer Thomas von Heesen verzichtete auf personelle Veränderungen und vertraute erneut der Elf, die 1:0 gegen Wolfsburg gewonnen hatte. Misimovic musste wegen seiner Adduktorenprobleme abermals passen. Auch Bielefelds Coach Michael Frontzeck sah nach dem 1:0 gegen Leverkusen keinerlei Veranlassung, Wechsel an seiner Mannschaft vorzunehmen.

Nach einer von beiden Abstiegskandidaten vorsichtig geführten Anfangsphase, in der sich das Geschehen fast ausnahmslos im Mittelfeld abspielte, war es der 1. FC Nürnberg, der erste Vorstöße wagte. Mintal zögerte zunächst zu lange, um aus aussichtsreicher Position 20 Meter vor dem Tor gefährlich abziehen zu können (12.), zwei Minuten später hatte der Slowake aber die Führung auf dem Fuß. Nach sehenswertem Zusammenspiel mit Vittek kam Mintal sieben Meter vor dem Tor zum Abschluss, Fernandez lenkte das Leder jedoch zur Ecke (14.).

Nürnberg wurde nun in seinen Aktionen immer sicherer und erhöhte kontinuierlich den Druck auf die Ostwestfalen. Eine Unsicherheit von Fernandez konnten zwar weder Koller noch Mintal nutzen (19.), dennoch kamen die Franken dem Tor nun immer näher. Während Bielefeld offensiv weiterhin nicht in Erscheinung trat, brachte eine schöne Kombination von Koller und Mintal auf der Gegenseite die Führung für den Club. Bei einem doppelten Doppelpass legte der Tscheche die Kugel mustergültig für den Slowaken quer, und das "Phantom" schob den Ball aus zwölf Metern unhaltbar für Fernandez zum 1:0 ins linke untere Eck (29.).

    Der FCN wollte sofort nachlegen, zunächst aber ohne Erfolg. Koller köpfte daneben (31.), Pinolas Rechtsschuss stand Fernandez im Weg (37.). So war es eine Standardsituation für die Arminia, die Nürnberg das 2:0 bescherte. Nach einem abgewehrten Eckball bewies Engelhardt eine große Portion Übersicht und schickte Saenko mit einem Diagonalpass über 40 Meter auf die Reise. Der durchgebrochene Russe behielt die Nerven und schob die Kugel vorbei an Fernandez ins Netz (39.). Bis zur Pause kontrollierten die Franken weiter die Begegnung, ohne noch einmal ernsthaft gefährlich zu werden.

    Frontzeck reagierte zur Pause, brachte Zuma und Kamper für Eigler und Halfar und hatte damit prompt Erfolg. Zuma schleppte das Leder unbedrängt durch die Nürnberger Hälfte und spielte dann auf Wichniarek, der Klewer mit einem satten Rechtsschuss aus halbrechter Position überwand (47.). Der Anschlusstreffer raubte den Franken etwas die Souveränität des ersten Durchgangs. Bis auf einen Distanzschuss von Mintal, der das Tor knapp verfehlte (56.), kam Nürnberg nicht mehr gefährlich nach vorne. Anders die Arminia: Einen Freistoß von rechts hob Marx in den Strafraum, wo der eingewechselte Bollmann am höchsten sprang und zum 2:2 einköpfte (59.).

    Der Club wirkte nun wie gelähmt. Die vor der Pause so flüssigen Kombinationen gehörten endgültig der Vergangenheit an. Zwar spielten die Hausherren weiter nach vorne, in jeder Aktion war nun jedoch Verkrampfung zu spüren. Wenn es interessant wurde, dann nur aus der Distanz. Engelhardts Schuss bekam Fernandez im Nachfassen unter Kontrolle (64.), Mintals Freistoßgeschoss faustete der Südafrikaner aus dem Strafraum (74.).

    In der Schlussphase erhöhten die Franken noch einmal den Druck. Engelhardts Freistoß parierte Fernandez sicher (81.), Vitteks 16-Meter-Versuch strich über den Querbalken (82.). Dem FCN rannte die Zeit davon, aber Bielefeld stand bis zur Schlusssekunde sicher. Da aber hatte der Club noch einmal Eckball. Engelhardts Hereingabe landete bei Mintal, der per Aufsetzer nur die Latte traf, ehe Vittek im Nachschuss auch die letzte Chance vergab.

    Nürnberg ist bereits am Freitag wieder gefordert, wenn es zur Borussia nach Dortmund geht. Bielefeld empfängt am Samstag den VfL Bochum.

    © www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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    Spielbericht von www.FCN.de

    Remis im Abstiegskampf

    Der Club hat den Sprung auf die Nichtabstiegsplätze verpasst. Am Samstag (26.04.08) kam das Team von Trainer Thomas von Heesen gegen Arminia Bielefeld trotz einer 2:0-Pausenführung nicht über ein 2:2 hinaus. Für den 1.FCN trafen vor 46.300 Zuschauern im easyCredit-Stadion Marek Mintal (29.) und Ivan Saenko (39.). Binnen zwölf Minuten beendeten Artur Wichniarek (47.) und der eingewechselte Markus Bollmann (59.) die Nürnberger Siegträume.

    Immerhin: Mit der Punkteteilung machte der Club einen Platz in der Tabelle gut und rangiert nach dem neunten Unentschieden der Saison an 16. Stelle. Denn zeitgleich verlor Rostock in Cottbus (1:2), der Tabellenletzte Duisburg konnte dagegen in Bochum punkten (1:1). Den Franken, die auch im neunten Heimspiel in Folge ungeschlagen blieben, fehlen weiterhin zwei Zähler zum rettenden 15. Platz. Diesen verteidigte Bielefeld mit dem Teilerfolg in Nürnberg. Die Ostwestfalen entwickeln sich zum Angstgegner der Franken, die auch im neunten Anlauf gegen die Arminia keinen Erfolg hatten und auf einen Heimsieg gegen Bielefeld nun schon seit fast 25 Jahren warten.

    Keine Änderung in der Startelf

    Verglichen mit dem jüngsten Heimsieg gegen Wolfsburg (1:0) ließ von Heesen die Startelf gegen sein ehemaliges Team unverändert: Mintal vertrat weiter den angeschlagenen Zvjezdan Misimovic, Marco Engelhardt ersetzte wie zuvor Peer Kluge. Die Hausherren agierten mit viel Selbstvertrauen und hatten den deutlich besseren Start. Mintal feuerte nach zwölf Minuten einen ersten Warnschuss aufs Gästetor ab. Sein Versuch wurde abgeblockt und so eine sichere Beute von Arminen-Torwart Rowen Fernandez. Der Südafrikaner stand auch in der 14. Minute im Mittelpunkt, als Mintal nach einem traumhaften Doppelpass mit Robert Vittek, der mit der Hacke auf seinen Landsmann weitergeleitet hatte, im Strafraum an den Ball kam. Das "Phantom" erwischte das Leder allerdings nicht ideal - Fernandez bekam gerade noch die Finger an den Ball und klärte zur Ecke.

    Nach einem weiteren Nürnberger Eckball (19.) verpasste Fernandez die Flanke und sorgte somit für Gefahr vor dem eigenen Gehäuse. Andre Mijatovic klärte im letzten Moment für seinen geschlagenen Schlussmann. Der Club hatte rund 60 Prozent Ballbesitz und drückte die Bielefelder an die Wand. In der 29. Minute war es dann soweit: Vittek hatte es mit einem Schuss vergeblich aus der Distanz versucht. Der abgefälschte Schuss landete bei Mintal, der nach schönem Doppelpass mit Jan Koller mit einem Schuss ins linke untere Toreck die 1:0-Führung erzielte. Das fünfte Saisontor des Nürnberger Publikumslieblings. Nur zehn Minuten später wurde der Jubel im easyCredit-Stadion noch lauter: Marco Engelhardt hatte mit einem feinen Pass in die Gasse Ivan Saenko auf die Reise geschickt. Der pfeilschnelle Russe lief Thorben Marx davon, war auch früher am Ball als Fernandez und schob die Kugel am Bielefelder Goalie vorbei zum 2:0 (39.). Der zweite Saisontreffer von Saenko, aber der erste, der nach dem abgebrochenen Wolfsburg-Spiel auch wirklich zählte. Mit der scheinbar beruhigenden Führung ging es in die Pause.

    Arminias Doppelschlag gleich nach der Pause

    Die von-Heesen-Elf kam jedoch nicht konzentriert genug aus der Kabine: Nur eineinhalb Minuten nach Wiederanpfiff passte der eingewechselte Sibusiso Zuma diagonal nach rechts zu Artur Wichniarek. Der Pole entwischte seinem Gegenspieler Jacques Abardonado und überwand anschließend Daniel Klewer mit einem satten Flachschuss ins lange Eck (47.). Plötzlich stand es nur noch 2:1 aus Sicht des Club. Und es war eine knappe Stunde gespielt, da sollte es noch schlimmer kommen: Marx hatte einen Freistoß von rechts hoch in den Nürnberger Strafraum geschlagen. Der eingewechselte Markus Bollmann schraubte sich am höchsten und köpfte wuchtig ein - 2:2 (59.).

    Die Hausherren ließen sich vom Bielefelder Doppelschlag aber nicht erschüttern und spielten weiter mutig nach vorne. Ein Engelhardt-Distanzschuss (64.) bekam Gästekeeper Fernandez erst im Nachfassen unter Kontrolle. In der Folgezeit endeten die meisten Angriffsbemühungen des 1.FCN aber an der Strafraumgrenze der Arminia. Nürnberger Hoffnung keimte dann noch einmal in der 74. Minute auf: Mintal hatte einen tollen Freistoß aufs Tor abgefeuert - Fernandez zur Ecke geklärt. Direkt danach parierte der Bielefelder Schlussmann auch noch einen brandgefährlichen Kopfball von Koller aus kurzer Distanz. Nach einem Vittek-Schuss übers Tor (82.) besaß der Club dann in der Nachspielzeit die größte Chance auf den Siegtreffer. Zunächst war Mintal von der Strafraumgrenze mit einem Aufsetzer an Fenandez und der Bielefelder Querlatte gescheitert, der Nachschuss von Vittek zischte knapp am linken Torpfosten vorbei. Direkt danach war Schluss. Am kommenden Freitag, 20.30 Uhr, sind die Franken in Dortmund beim BVB gefordert.

    Zwei Riesen in der Luft: Jan Koller und André Mijatovic (li.)

    © www.FCN.de

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