25. Spieltag 2007 / 2008 Samstag, 22.03.2008

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - VfL Bochum

1:1 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Klewer

Kluge, Wolf, Glauber, Pinola

Mnari, Galasek

Saenko, Misimovic

Vittek, Koller

-

Trainer: Thomas von Heesen

Wechsel: Reinhardt für Mnari (23.),

Kristiansen für Reinhardt (26.),

Mintal für Vittek (81.)

Karten: Gelb: Saenko (84.)

Tore: 1:1 Misimovic (9.)

VfL BOCHUM:

Lastuvka

Pfertzel, Maltritz, Yahia, Bönig

Imhof

Zdebel, Dabrowski

Azaouagh

Sestak, Auer

Trainer: Marcel Koller

Wechsel: Ono für Zdebel (61.),

Epalle für Auer (76.),

Belik für Sestak (88.)

Karten: Gelb: Pfertzel (44.), Zdebel (55.), Auer (76.), Lastuvka (87.)

Tore: 0:1 Sestak (5.)

-

Schiedsrichter: Babak Rafati

Linienrichter: Holger Henschel, Christoph Bornhorst

4. Schiedsrichter: Christian Schößling

Zuschauer: 43.547

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Der Club gewinnt wieder nicht

Der 1. FC Nürnberg konnte sein "Abstiegsendspiel" nicht gewinnen und muss sich gegen Bochum mit einem leistungsgerechten Remis zufrieden geben. Die beiden Tore fielen früh und waren der Auftakt einer ansehnlichen ersten Halbzeit. Der zweite Durchgang dagegen war von beiden Seiten einfach nur schwach.

Nürnbergs Trainer Thomas von Heesen wechselte nach dem 1:4 in Leverkusen seine Startformation zweimal: Der zuletzt gelbgesperrte Pinola kehrte auf seine angestammte Linksverteidiger-Position zurück und der wiedergenesene Kapitän Galasek rückte wieder ins defensive Mittelfeld. Dafür weichen mussten Kristiansen und Reinhardt.

Bochums Coach Marcel Koller musste nach dem 1:1 gegen Stuttgart nur auf einer Position etwas ändern. Der unter leichten Knieproblemen leidende Ono saß zunächst nur auf der Bank und wurde hinter den Spitzen durch Azaouagh ersetzt.

Den Nürnbergern, die in der Anfangsphase von einem Teil ihrer Fans als Protest gegen die zweite Halbzeit von Leverkusen 19 Minuten lang nicht unterstützt wurden, merkte man die Bedeutung des Spiels an. Bochum störte früh und so hatte der Club Probleme, das Spiel geordnet aufzubauen. Nach einem Ballgewinn der Bochumer am Mittelkreis war es dann Dabrowski, der Sestak steil schickte. Der pfeilschnelle Slowake ließ Glauber stehen und überwand FCN-Keeper Klewer mit einem überlegten Abschluss aus zwölf Metern zum Bochumer Führungstor (5.). Nun war es mucksmäuschenstill im weiten Rund des Nürnberger Stadions.

Allerdings nur für wenige Minuten. Denn dann hatte der im ersten Abschnitt sehr agile Vittek seinen Auftritt über rechts und legte überlegt zurück auf Saenko. Der Russe drosch über den Ball, der von Kollers Hacke schließlich bei Mismovic landete, und der Ex-Bochumer machte aus kürzester Distanz den 1:1-Ausgleich (8.). Nun war Nürnberg im Spiel - die drei offensiven Kräfte Saenko, Vittek und Misimovic waren vom VfL kaum zu halten. Richtig hochkarätige Chancen sprangen aber nicht heraus: Die größte Gelegenheit hatte Saenko, dessen Schuss VfL-Keeper Lastuvka unter dem Bauch durchrutschen ließ, aber das Leder trudelte knapp neben dem langen Pfosten ins Aus (22.). Zwei Freistoßchancen ließ Misimovic liegen, der in der 14. und 45. Minute jeweils danebenzielte. Auch Vitteks Solo endete kläglich, nachdem der Slowake Maltritz stehenließ, doch beim Schuss die Kugel nicht voll traf (43.).

Die Bochumer fanden nach dem Führungstor in der Offensive so gut wie nicht mehr statt. Doch wenn die Koller-Elf schnell auf Sestak spielte, dann schwammen die Franken. So wie in der 31. Minute, als der Slowake Mittelstürmer Auer bedienen wollte, doch Kristiansen klärte in höchster Not zur Ecke. Der Däne war in der 26. Minute ins Spiel gekommen, weil der eingewechselte Reinhardt nach Mnaris Verletzung nur drei Minuten spielte und dann mit einer Oberschenkelblessur wieder runter musste.

Vor dem Halbzeitpfiff leistete sich FCN-Keeper Klewer noch einen Aussetzer, als er Sestak völlig übermotiviert umstieß, doch weder Schiedsrichter Rafati noch seine Assistenten hatten die Aktion gesehen. Vorangegangen war ein gestrecktes Bein des VfL-Torjägers gegen den Nürnberger Schlussmann.

Die zweite Halbzeit war bis zur 70. Minute ohne Höhepunkte, beide Mannschaften beharkten sich nun im Mittelfeld, die spielerische Linie ging auf beiden Seiten in dieser Phase völlig verloren. Weder Azaouagh noch der eingewechselte Ono auf Seiten des VfL noch Misimovic oder Galasek beim Club konnten der Partie eine Struktur geben. So kam der Ball nur nach Standards in den Strafraum, doch auch dort konnten sich die Offensivspieler kaum durchsetzen.

Mit zunehmnder Spieldauer wurden die Aktionen des FCN immer fahriger und erst in der Schlussphase drängte Nürnberg ein wenig energischer, aber weiterhin wenig durchdacht. Die Bochumer schienen sich früh mit dem Remis zufrieden zu geben und taten nicht mehr viel, um das Spiel in der ganz schwachen zweiten Hälfte noch etwas ansehnlicher zu machen.

In der Schlussphase hatten Mintal und Azaouagh die beiden einzigen Torchancen aus dem Spiel heraus im zweiten Durchgang, doch der Nürnberger zielte knapp daneben (87.), und der Bochumer wurde von Glauber gestoppt (89.). So sollte es beim 1:1 bleiben - ein leistungsgerechtes Remis in einem Spiel, das keinen Sieger verdient gehabt hätte.

Der 1. FC Nürnberg spielt am kommenden Samstag das mit Spannung erwartete Derby gegen den FC Bayern. Auch die Bochumer haben ein Derby vor der Brust - der VfL misst sich im Revierschlager mit Borussia Dortmund.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

1:1 - viertes Heim-Remis in Folge

Der 1.FCN hat sich am Samstag (22.03.08) vom VfL Bochum mit 1:1 (1:1) unentschieden getrennt. Vor 43.547 Zuschauern im easyCredit-Stadion glich Zvjezdan Misimovic in der neunten Minute das frühe 0:1 durch Bochums Stanislav Sestak aus (5.). Der Club betrieb hohen Aufwand und drängte in der zweiten Hälfte auf den Siegtreffer, blieb im Abschluss aber glücklos.

Es war das vierte Heim-Remis in Folge für die Franken, deren Rückstand zum rettenden Ufer jetzt noch einen Zähler beträgt. Bielefeld könnte allerdings am Sonntag im Heimspiel gegen Bremen noch Punkte sammeln und sich leicht absetzen. Der Club blieb vor eigenem Publikum die letzten sechs Partien ungeschlagen, gewann allerdings von den letzten vier - alle in der Rückrunde - keines. Insgesamt warten die Cluberer nun schon seit neun Spielen auf einen "Dreier". Dafür hielt die Mini-Serie gegen Bochum: Seit fünf Partien ist der 1.FCN gegen den VfL ohne Niederlage. Der Ruhr-Klub ist wiederum seit fünf Begegnungen nicht mehr bezwungen worden, spielte zuletzt dreimal 1:1.

Die besten Torschützen treffen

Mit dem zuletzt gesperrten Javier Pinola und verletzten Tomas Galasek standen Thomas von Heesen zwei etablierte Stammkräfte wieder zur Verfügung. Das Defensiv-Duo nahm die Plätze von Jan Kristiansen und Dominik Reinhardt ein. Reinhardt durfte damit zum ersten Mal in dieser Saison nicht von Beginn an ran. Seinen Posten rechts hinten übernahm Peer Kluge. Die neu formierte Abwehr war schon in der fünften Minute gefordert, als Christoph Dabrowski in ihre Nahtstelle passte, Glauber in seinem 50. Bundesliga-Einsatz aber mit Sestak nicht Schritt halten konnte. Der Slowake schoss den Ball im Strafraum an Daniel Klewer links vorbei zum 1:0 für die Gäste (5.). Es war Sestaks erstes Auswärtstor - gegen den Club, gegen den er in der Hinrunden-Begegnung (3:3) gleich zweimal getroffen hatte. Zugleich war es Sestaks zehnter Saisontreffer.

Doch der 1.FCN schlug gleich zurück: Misimovic passte auf dem linken Flügel zum starken Pinola, der hoch in die Mitte flankte. Bochums Verteidiger Philipp Bönig verschätzte sich, sodass Ivan Saenko volley abziehen konnte. Der Russe traf die Kugel aber nicht voll - Chance vertan (7.). Zwei Minuten später klappte es dann: Vittek war über rechts in den Strafraum eingedrungen, hatte wunderbar zu Saenko zurückgespielt, der den Ball aber wieder nicht richtig erwischte. Doch in Koller stand ein weiterer Cluberer im Strafraum, der mit der Hacke zu Misimovic weiterleitete. Der erfolgreichste Club-Torschütze schoss links im Strafraum zum 1:1 und seinem achten Saisontreffer ein (9.)! Es blieb keine Zeit zum Verschnaufen: Nürnberg griff an und drängte auf einen weiteren Treffer, Bochum setzte immer wieder zu gefährlichen Kontern mit dem schnellen Sestak an.

Reinhardts unglücklicher Tag

Dann ein Schuss von Saenko auf rechts, den VfL-Keeper Jan Lastuvka nur unsicher parierte (22.). Anschließend ein kurioser Doppelwechsel: Jaouhar Mnari schied verletzt aus, dafür kam Reinhardt in die Partie (23.). Nur eine Flanke und drei Minuten später musste der Rechtsverteidiger selbst verletzt ausgewechselt werden - Jan Kristiansen kam. Anschließend die nächste gefährliche Aktion, initiiert von Sestak: Der kleine Stürmer flitzte auf der rechten Seite davon und passte in die Mitte, wo Kristiansen im letzten Moment vor Auer klärte (31.). Vorsicht war auch geboten, als Marcel Maltritz nach einer Ecke vorbeiköpfte (34.). Der Bochumer Innenverteidiger stand kurz vor der Pause nochmals im Blickpunkt, als nach einem klasse Pass von Galasek Robert Vittek allein auf ihn zulief, sich aber letztlich verzettelte (43.). Misimovics Freistoß, der knapp über das Tornetz flog, war die letzte Aktion einer packenden ersten Hälfte (45.).

Die Begegnung blieb auch im zweiten Durchgang hart umkämpft. Duelle auf engstem Raum waren die Regel. Der Club bemühte sich redlich, betrieb hohen Aufwand und probierte alles, um zum Erfolg zu kommen. Es unterliefen aber zu viele Fehler im Aufbau und Spiel nach vorne. Hinten organisierte Andreas Wolf sicher die Viererkette - Torchancen waren deshalb lange Zeit Mangelware. Erst Glauber mit einem Kopfball im Strafraum (69.) und Saenko mit einem Schuss aus spitzem Winkel (71.) sorgten wieder für etwas Gefahr. Dann eine riesen Chance für Misimovic, der auf links abziehen konnte, weil die VfL-Abwehr nicht entschieden genug zum Ball ging - knapp rechts vorbei (80.). Bei Saenkos Schuss aus spitzem Winkel rauschte der Ball ebenfalls an Lastuvkas Gehäuse vorbei (82.). Und auch dem eingewechselten Marek Mintal war das Glück nicht hold, als er nach Vorlage von Koller aus wenigen Metern links am Tor vorbeischoss (87.). Sehr gefährlich wurde es auf der Gegenseite, als Mimoun Azaouagh nach einem Konter gerade noch am Torabschluss gehindert werden konnte (89.). Letztlich blieb es bei der Punkteteilung, die gemessen am Spielverlauf zu wenig aus Club-Sicht war.

Jetzt gegen die Bayern

Am nächsten Samstag (29.03.08, 15.30 Uhr) steht gleich das nächste Heimspiel an. Gegen Bayern München, das im Top-Duell des 25. Spieltags 2:1 gegen Bayer Leverkusen gewann, sind die Franken klarer Außenseiter. Auf ein Neues!

Jubel beim Ausgleich: Zvjezdan Misimovic und Javier Pinola

© www.FCN.de

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