24. Spieltag 2007 / 2008 Sonntag, 16.03.2008

1. Bundesliga

Bayer 04 Leverkusen - 1. FC Nürnberg

4:1 (1:1)

BAYER 04 LEVERKUSEN:

Adler

Castro, Friedrich, Haggui, Gresko

Barnetta, Rolfes

Schneider, Barbarez, Kießling

Gekas

Trainer: Michael Skippe

Wechsel: Vidal für Schneider (46.),

Sarpei für Gekas (77.),

Freier für Barbarez (85.)

Karten: Gelb: Gresko (29.), Castro (51.)

Tore: 1:0 Haggui (6.), 3:1 Gekas (59.), 4:1 Kießling (82.)

1. FC NÜRNBERG:

Klewer

Reinhardt, Wolf, Glauber, Kristiansen

Mnari, Kluge

Vittek, Misimovic, Saenko

Koller

Trainer: Thomas von Heesen

Wechsel: Charisteas für Vittek (65.)

.

.

Karten: Gelb: Mnari (87.)

Tore: 1:1 Misimovic (12.), 2:1 Glauber (56.)

-

Schiedsrichter: Michael Weiner

Linienrichter: Christian Schräer, Christian Dingert

4. Schiedsrichter: Kai Voss

Zuschauer: 22.500

Besondere Vorkommnisse: Eigentor durch Glauber (56.)

Spielbericht von www.kicker.de

Gekas macht alles klar

Bayer Leverkusen besiegte in der zweiten Halbzeit im Deckungsverband desolaten Nürnberger verdient, wenn auch in dieser Höhe etwas zu hoch. Der FCN hatte im Leverkusener Dauerregen im ersten Durchgang engagiert mitgehalten, doch der Doppelschlag nach der Pause durch ein Eigentor von Glauber und Gekas leitete Nürnbergs Niederlage ein. In der Schlussphase konnte der Club nicht verkürzen, wurde eiskalt ausgekontert und steht im Abstiegskampf weiter mit dem Rücken an der Wand.

Leverkusens Trainer Michael Skibbe brachte nach der 2:3-Niederlage beim HSV im UEFA-Cup, die nach dem 1:0 im Hinspiel dennoch den Einzug ins Viertelfinale bedeutete, Gresko und Schneider für Sarpei und Vidal.

Bei Nürnberg musste Coach Thomas von Heesen im Vergleich zum 0:0 gegen den HSV auf Gelbsünder Pinola verzichten, für den Kristiansen spielte. Koller stand nach seiner abgelaufenen Sperre wegen Sportgerichtsurteil wieder in der Startelf, für Engelhardt blieb nur die Bank.

Leverkusen begann druckvoll und drängte Nürnberg von Anpfiff an in die eigene Hälfte. Der Club versuchte zunächst hinten sicher zu stehen, wirkte aber bei ersten Angriffsbemühungen der Werkself unsortiert, ohne dass Leverkusen hieraus zunächst Profit ziehen konnte.

In der 3. Spielminute entschärfte Klewer einen Kopfball-Aufsetzer von Gekas auf dem regennassen Rasen mit toller Parade. Nürnberg agierte zunächst offensiv zu zurückhaltend, so dass die Westdeutschen fast zwangsläufig früh in Führung gingen. Rolfes stieg nach Schneider-Eckball höher als der sich verschätzende Koller. Den Ball des Nationalspielers ließ Klewer abklatschen und der aufgerückte tunesische Innenverteidiger Haggui staubte aus kurzer Distanz in die Maschen des FCN-Tores ab (6.). Unmittelbar nach dem Führungstreffer nahm die Skibbe-Elf aber das Tempo aus dem eigenen Spiel und agierte zu passiv. Die Franken hingegen zeigten sich von dem frühen Rückstand unbeeindruckt, spielten mutig nach vorne und wurden durch Misimovic mit dem Ausgleich belohnt. Der bosnische Nationalspieler zog nach Koller-Vorarbeit entschlossen ab, sein Rechtsschuss wurde durch Friedrich abgefälscht und schlug hinter Bayer-Keeper Adler, der in die andere Ecke unterwegs war, ein. (12.).

Es entwickelte sich nun ein flottes, abwechslungsreiches Spiel. Nürnberg hatte unmittelbar nach dem Ausgleich weitere Chancen durch Koller (14.) und den agilen Saenko (21.), der über den linken Flügel für Betrieb sorgte. Die Werkself präsentierte sich im Aufbau spielsicher und kombinierte zügig, konnte aber die Räume, die ihnen mitunter defensiv leichtfertig agierende Club-Spieler ließen, aufgrund fehlender Genauigkeit im Passspiel nicht nutzen. Um die 25. Spielminute verflachte die Partie etwas, da Nürnberg seine Spielzüge nicht konsequent zu Ende spielte und auf der anderen Seite das defensive Mittelfeld der Franken einen besseren Zugriff auf das Spiel bekam.

Der Russe Saenko beendete diese höhepunktarme Spielphase und zwang Adler zu einer Glanzparade (32.). Leverkusen kombinierte sicher durch das Mittelfeld, doch am Nürnberger Strafraum agierte Bayer oft einfallslos und zu wenig zielstrebig, so dass die Skibbe-Schützlinge eher zufällig nach Klewer-Fehler durch Gekas zu einer weiteren Chance kamen (38.). Unmittelbar vor der Halbzeit beruhigte sich das Spiel wieder. Bayer wirkte nach dem Uefa-Cup Einsatz müde, Nürnberg spielte bei sich bietenden Gegenstößen nicht präzise genug nach vorne.

Zur zweiten Halbzeit brachte Bayer-Coach Skibbe den Chilenen Vidal, der im Mittelfeld stärker ankurbeln sollte für Schneider. Die Gastgeber kamen wie im ersten Durchgang besser aus der Kabine und hatten durch den Ex-Nürnberger Kießling, der im Tausch mit Barnetta auf den rechten Flügel wechselte, eine erste Möglichkeit (50.). Danach verflachte die Partie zusehends.

Doch durch einen Doppelschlag wurde nun das inkonsequentere Zweikampfverhalten des Teams aus der Noris binnen drei Minuten gnadenlos bestraft. Nach einem Tempolauf von Gresko flankte der Slowake von Reinhardt nur begleitet nach innen, wo der Ball von Club-Innenverteidiger Glauber unglücklich ins eigene Tor abgefälscht wurde (57.). Nürnberg präsentierte sich nun im Deckungsverband desolat, so dass Gekas keine Probleme hatte, vor den Augen seines Nationaltrainers Rehagel aus elf Metern zum 3:1 einzuschieben (59.). Die Franken waren nun völlig von der Rolle und Kießling hatte bei einem Konter die Möglichkeit, die Partie frühzeitig zu entscheiden. Der Blondschopf im Bayer-Trikot traf jedoch frei vor dem leeren Tor nur den rechten Pfosten (61.).

FCN-Trainer Thomas von Heesen wechselte nun Charisteas für Vittek ein. Doch auch wenn der Grieche zunächst keine Bindung zum Spiel fand, versuchten die Nürnberger im Leverkusener Dauerregen nun den Anschluss zu erzielen und hatten Möglichkeiten durch Kluge (69.) und Saenko (70). Da der FCN aber hinten nun öffnete, bot sich im direkten Gegenzug für Bayer durch Kießling eine weitere hochkarätige Chance.

Nürnberg zeigte in der Schlussphase keine kreativen Impulse mehr und zu wenig Durchsetzungsvermögen, um die Bayer-Abwehr auszuhebeln und zu verkürzen. Bayer hingegen zeigte bei seinen zielstrebigen Gegenstössenen nun Effizienz. Nachdem Klewer noch gut gegen Barbarez parieren konnte (82.), war der FCN-Torwart machtlos, als Kießling nach Vorarbeit des eingewechselten Sarpei aus kurzer Distanz den Ball vor Reinhardt über die Linie drückte (82.). Nürnberg war nun restlos bedient und musste im Abstiegskampf eine weitere Niederlage einstecken.

Leverkusen tritt am Samstag bei Tabellenführer FC Bayern in der Allianz Arena an. Nürnberg spielt am Samstag zuhause gegen den VFL Bochum und muss im Abstiegskampf möglichst dreifach punkten.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

In drei Minuten das Spiel verloren

Der Club hat am Sonntag (16.03.08) bei Bayer Leverkusen mit 1:4 (1:1) verloren. In einer starken ersten Hälfte des 1.FCN glich Zvjezdan Misimovic (12.) den frühen Gegentreffer von Karim Haggui (6.) aus. Nach dem Wechsel entschieden drei Minuten mit dem Eigentor von Glauber (56.) und dem Treffer von Theofanis Gekas (59.) die Partie. Stefan Kießling machte mit dem 4:1 vor 22.500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena alles klar (82.).

Der Club wartet damit weiter auf seinen ersten Rückrundensieg und ist seit acht Partien ohne "Dreier". Außerdem gingen die letzten neun Auswärtsbegegnungen verloren. In der Tabelle belegt die Mannschaft von Thomas von Heesen den 17. Platz - der Rückstand zum rettenden Ufer ist auf zwei Punkte angewachsen. Bayer 04 schob sich dagegen nach dem dritten Heimsieg in Folge auf den dritten Rang vor und hat nur einen Zähler weniger als der Hamburger SV auf Platz zwei. Werder Bremen fiel nach dem 0:1 gegen Wolfsburg zurück und ist jetzt Vierter.

Zwei Änderungen in der Anfangself

Im Vergleich zum jüngsten Heimspiel gegen den Hamburger SV (0:0) schickte Thomas von Heesen seine Startelf mit wenigen Änderungen auf den Rasen: Jan Koller kehrte für Marco Engelhardt zurück, Jan Kristiansen ersetzte "Gelb-Sünder" Javier Pinola. Sein Teamgefährte Ivan Saenko bestritt am Rhein seine 75. Bundesligapartie. Die erste Möglichkeit im Dauerregen gehörte den Gastgebern: Nationalspieler Bernd Schneider hatte von halbrechts geflankt; Stürmer Theofanis Gekas brachte einen druckvollen Kopfball an, den Daniel Klewer reaktionsschnell über die Latte lenkte. In der sechsten Spielminute zappelte der Ball dann doch im Nürnberger Netz - das 0:1 durch Karim Haggui. Nach einem Eckball hatte sich Simon Rolfes hochgeschraubt. Dessen Kopfball wehrte Klewer zur Seite ab, und der tunesische Landsmann von Joe Mnari staubte ohne Mühe ab.

Die Franken erholten sich beeindruckend schnell von dem frühen Gegenschlag: Nur fünf Minuten nach dem Rückstand behauptete Jan Koller einen langen, hohen Ball per Kopf. "Zwetschge" Misimovic stand zentral vor dem Strafraum frei und zog wie schon kurz zuvor ab. Diesmal mit Erfolg: Manuel Friedrich fälschte die Kugel unhaltbar für seinen Torwart René Adler ab. Die rund 1.000 mitgereisten Cluberer bejubelten das überraschende 1:1 (12.), den siebten Saisontreffer von Misimovic. Der Ausgleich brachte die bis dahin überlegene Bayer-Elf völlig aus dem Konzept: Drei Fernschüsse von Koller (13.), Dominik Reinhardt (21.) und Saenko (31.) sorgten für viel Gefahr vor dem Kasten von Keeper René Adler. Erst in der 38. Minute drängten die Hausherren in Person von Gekas mit einem Kopfball aufs andere Tor. Eine 10:7-Zwischenbilanz für den Club dokumentierte die gute Leistung beim Gastspiel.

Joker Charisteas stach nicht

Nach der Pause brachte Bayer-Coach Michael Skibbe Arturo Vidal für Schneider, um seinem Mittelfeld neues Leben einzuhauchen. In der 49. Minute feuerte der Ex-Nürnberger Kießling einen Schuss aus der Drehung ab - knapp drüber. Nach 56 Minuten die erneute Führung für Bayer: Vratislav Gresko hatte von der Grundlinie geflankt. Glauber versuchte im Rücken von Gekas die scharfe Hereingabe zu klären. Aber sein Abwehrversuch landete in den Maschen - zum 2:1 für den UEFA-Cup-Viertelfinalisten. Nur zweieinhalb Minuten später folgte die Vorentscheidung: Tranquillo Barnetta hatte von der rechten Seite in den Strafraum gepasst. Gekas schaltete schneller als Reinhardt & Co. und setzte mit dem Rücken zum Tor seinen Schuss aus der Drehung zum 3:1 ins Netz (59.). Die Cluberer nun doch geschockt: Nach gut einer Stunde und einem Nürnberger Querschläger stürmten gleich zwei Leverkusener allein aufs Tor zu. Barnetta passte quer auf Kießling, der aber nicht das leere Tor, sondern zum Entsetzen der Bayer-Fans nur das Lattenkreuz traf.

Auch die anschließende Einwechslung von Angelos Charisteas für Vittek (65.) belebte die von-Heesen-Elf nicht mehr wirklich. Nachdem ein Fernschuss von Peer Kluge (68.) das Adler-Tor nur knapp verfehlt hatte, blieb Bayer am Drücker: In der 72. Minute rettete Klewer mit dem Glück des Tüchtigen und dank des tiefen Bodens einen Kießling-Schuss kurz vor der Linie. In der Folge verwalteten die Leverkusener den Vorsprung. Ein Kopfball von Koller in der 78. Minute wurde aufgrund eines vermeintlichen Stürmerfouls durch Schiedsrichter Michael Weiner abgepfiffen. Auf der anderen Seite zwang Sergej Barbarez Klewer per Kopfball zu einer Glanzparade (81.). Aber in der 82. Minute führte eine scharfe Flanke des unmittelbar zuvor eingewechselten Hans Sarpei zum 4:1. Diesmal hatte Kießling mit seinem Knie vor Reinhardt den Ball aus kurzer Distanz getroffen und gegen sein ehemaliges Team doch noch zum Endstand getroffen.

Am Samstag (15.30 Uhr) geht es für den Club bei der nächsten Liga-Aufgabe gegen den VfL Bochum. Daheim im easyCredit-Stadion werden die Nürnberger alles versuchen, um wieder Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.

Regenschlacht: Bayer-Keeper Adler pariert gegen Misimovic

© www.FCN.de

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