22. Spieltag 2007 / 2008 Samstag, 01.03.2008

1. Bundesliga

Hannover 96 - 1. FC Nürnberg

2:1 (1:0)

HANNOVER 96:

Enke;

Cherundolo, Ismael, Vinicius, Tarnat;

Balitsch, Schulz, Stajner, Bruggink, Huszti;

Hanke

Trainer: Felix Magath

Wechsel: Lauth für Stajner (65.),

Lala für Bruggink (70.),

Hashemian für Hanke (78.)

Karten: Gelb: Cherundolo (18.),Stajner (39.),

Vinicius (64.), Tarnat (70.), Lauth (90.)

Tore: 1:0 Bruggink (29.), 2:1 Huszti (65.)

1. FC NÜRNBERG:

Blazek;

Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola;

Mnari, Galasek, Kluge;

Saenko, Koller, Charisteas

Trainer: Thomas von Heesen

Wechsel: Misimovic für Mnari (46.),

Vittek für Charisteas (46.),

Mintal für Kluge (86.)

Karten: Gelb: Pinola (28.),

Misimovic (64.)

Tore: 1:1 Misimovic (52.)

-

Schiedsrichter: Michael Kempter

Linienrichter: Tobias Welz, Dirk Margenberg

4. Schiedsrichter: Norbert Grudzinski

Zuschauer: 31.282

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Huszti sorgt für die Entscheidung

In einer mäßigen Begegnung holte sich Hannover nach fünf sieglosen Spielen gegen Nürnberg wieder einen Dreier. 96 nutzte eine seiner zwei Chancen vor der Pause zur Führung. Nach Wiederanpfiff glich der Club in seiner besten Phase aus, geriet aber bei der ersten ernsthaften Möglichkeit der Gastgeber Mitte des zweiten Abschnitts erneut in Rückstand und kam danach nicht mehr zurück.

Hannovers Coach Dieter Hecking brachte im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Bochum drei Neue: Ismael vertrat Fahrenhorst (Knie), Huszti und Stajner rutschten für Rosenthal und Krebs ins Team.

Bei Nürnberg vertraute Trainer Thomas von Heesen nach dem 1:1 gegen Cottbus wieder auf Saenko, der nach Gelbsperre Mintal auf die Bank verdrängte. Des Weiteren ersetzte Kluge Engelhardt.

Viele Fehler auf beiden Seiten kennzeichneten eine nervöse Anfangsphase. Bei böigem Wind agierten beide Teams nur mit weiten Bällen - schnelle Ballverluste waren so die Regel. Den ersten Aufreger lieferte Hanke, dessen Kopfballbogenlampe nach Brugginks Rechtsflanke ans Lattenkreuz klatschte (15.).

Weitere klare Chancen blieben in der Folge zunächst Fehlanzeige. Das Geschehen spielte sich vornehmlich im Mittelfeld ab. Kam doch einmal ein Ball an oder in den Strafraum, räumten die Abwehrreihen ab.

Die Führung der Niedersachsen fiel so wie aus dem Nichts. Nach einem Duell mit Pinola kam Balitsch halbrechts in Höhe des Strafraums zu Fall - Freistoß. Huszti brachte den Ball nach innen, Blazek faustete in Bedrängnis in die Mitte vor den Strafraum. Dort stand Bruggink völlig frei und zimmerte das Leder per Linksschuss aus 18 Metern ins linke obere Eck (29.).

In der weiterhin sehr mäßigen Begegnung tat sich bis zum Pausenpfiff dann nicht mehr viel. Bis auf eine knifflige Szene im Sechzehnmeterraum der Hausherren bei einem der wenigen Offensivaktionen des FCN gab es nichts Nennenswertes zu berichten: Ismael, getunnelt von Charisteas, legte sich dem Griechen, der links vorbeiwollte, in den Weg. Der kam zu Fall, doch Referee Kempter bedeutete auf Weiterspielen (33.).

Club-Coach von Heesen reagierte nach der Pause mit einem Doppelwechsel: Vittek und Misimovic kamen für Charisteas und Mnari. Doch die erste Möglichkeit, und eine hochkarätige, hatte Hannover: Hanke flankte bei einem Konter von rechts auf den mitgelaufenen Vinicius, der aber aus sechs Metern über die Querlatte zielte (48.).

Dann aber kam Nürnberg besser ins Spiel. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Saenko flankte Reinhardt von der rechten Seite an den Fünfer, wo Koller vor Vinicius auf Misimovic ablegte. Der Bosnier traf aus halbrechter Position aus elf Metern mit einem Flachschuss ins linke Eck (52.).

Nach dem Ausgleich die Franken mit deutlich Oberwasser, und fast hätte auch der zweite Joker getroffen, doch Vittek jagte das Sportgerät aus aussichtsreicher Position in die Wolken (55.). Die Gäste hatten durch den Treffer an Sicherheit gewonnen, vor allem Misimovic tat dem Spiel der von Heesen-Elf gut, die nun teilweise ansehnlich kombinierte.

Von 96 kam nicht viel - bis zur 65. Minute: Balitsch zog vor dem Strafraum ab. Das Leder wurde von Glauber leicht abgefälscht, dadurch verlangsamt. Der Sekunden vorher eingewechselte Lauth war vor Blazek am Ball, legte quer zu Huszti, der aus kürzester Distanz ins leere Tor einschob.

Das erneute Gegentor schockte die Gäste, bei denen nun fast nichts mehr zusammenlief. Die Hecking-Schützlinge kontrollierten die Partie, ließen hinten nichts anbrennen und waren vorne gefährlich: Hanke (72.), Balitsch (79.) und Schulz (82.) hatten die Entscheidung auf Fuß und Kopf. Am Ende reichte es auch so, die Schlussoffensive der Nürnberger verpuffte wirkungslos - auch weil Cherundolo gegen Vittek am linken Fünfmetereck in letzter Sekunde zur Ecke rettete.

Hannover steht am Sonntag der schwere Gang nach Leverkusen bevor. Auch nicht einfach ist die Aufgabe des Club, der am gleichen Tag gegen Hamburg antritt.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

1:2 - Husztis Tor als Genickschlag

Der 1. FC Nürnberg hat am Samstag (01.03.08) sein Auswärtsspiel bei Hannover 96 mit 1:2 (0:1) verloren. Arnold Bruggink (29.) brachte 96 vor 31.282 Zuschauern in der AWD-Arena zunächst verdient in Führung. Nach der Pause kam mit der Einwechslung von Zvjezdan Misimovic neuer Schwung ins Club-Spiel. Der Mittelfeldspieler traf auch gleich zum 1:1 (52.). Wie aus dem Nichts dann Hannovers Siegtreffer durch Szabolcs Huszti (65.), von dem sich der 1.FCN nicht mehr erholte.

Unter Thomas von Heesen bleibt der 1.FCN auch nach dessen dritten Bundesliga-Spiel als Club-Trainer sieglos. In der Rückrunde stehen nur zwei Zähler zu Buche. Zudem warten die Cluberer seit sechs Spielen auf einen Sieg, auswärts verloren die Franken die letzten acht Begegnungen. Cottbus könnte im Nachholspiel gegen Stuttgart (Termin noch nicht bekannt) am 1.FCN vorbeiziehen. Zurzeit beträgt der Rückstand zu Platz 15 nur zwei Zähler. Hannover gewann nach fünf Spielen erstmals wieder gegen Nürnberg und feierte seinen ersten Sieg in der Rückrunde bzw. im Jahr 2008. Durch den ersten "Dreier" nach fünf Partien ohne Sieg kletterte das Team von Dieter Hecking auf Rang acht.

Zwei Startelf-Änderungen

Im Vergleich zum letzten Liga-Spiel gegen Cottbus (1:1) schickte Thomas von Heesen eine leicht veränderte Startelf in Weiß auf den Rasen: Peer Kluge und Ivan Saenko, der über die rechte Seite gegen Oldie Michael Tarnat angreifen sollte, kamen zurück ins Team. Für sie nahmen Marco Engelhardt und Marek Mintal wieder auf der Bank Platz. Bei böigem Wind und auf tiefem Boden übernahm 96 als erstes Team die Initiative. Es dauerte zwölf Minuten, ehe die Cluberer endlich vor dem Tor von Robert Enke auftauchten. Der Schussversuch von Ivan Saenko wurde jedoch von der vielbeinigen Abwehr der Hannoveraner abgeblockt. Deutlich gefährlicher wurde es kurz darauf auf der anderen Seite: Beim Pfostentreffer (15.) nach einem Hanke-Kopfball schien Club-Keeper Jaromir Blazek bereits geschlagen. Aber das Glück war dem tschechischen Schlussmann hold - die Schrecksekunde verging ohne zählbare Folgen für die Gäste.

Viele individuelle Fehler prägten die Partie, welche nur schwer in Gang kam. Die zwei Mannschaften neutralisierten sich weitgehend. Der Ball bewegte sich hin und her, ohne dass die beiden Torleute wirklich geprüft wurden. Erst in der 27. Minute musste Enke vor dem einschussbereiten Koller nach einer scharfen Flanke von Sturmpartner Angelos Charisteas klären. Zwei Minuten später hieß es plötzlich 0:1 aus Sicht der Nürnberger. Nachdem Blazek eine Flanke mittig aus der Gefahrenzone gefaustet hatte, feuerte Arnold Bruggink mit links den Nachschuss auf den Kasten ab. Der Ball vollzog eine undankbare Flugbahn und zappelte links unter der Latte im Netz (29.). Fortan zogen sich die Hausherren noch weiter zurück - sie verbuchten nicht einen Eckball in der ersten Halbzeit. In der 33. Minute forderten die gut 1.000 mitgereisten Club-Fans einen Elfmeter, den man hätte geben können: Angelos Charisteas war im Strafraum von Valerien Ismael zu Boden gedrängt worden. Aber ein Pfiff von Schiedsrichter Michael Kempter blieb aus und beendete erst deutlich später einen spielerisch schwachen ersten Durchgang.

Gute Einwechslungen

Nach dem Seitenwechsel feierte Robert Vittek sein lang ersehntes Comeback. Der Slowake, der am 4. Spieltag seinen letzten Bundesliga-Einsatz hatte, und Zwetschge Misimovic ersetzten Charisteas und Joe Mnari, um für neuen Schwung zu sorgen. Mit Erfolg -  aber die erste gute Chance gehörte den Gastgebern: In der 48. Minute hatte Innenverteidiger Vinicius nach Hanke-Flanke knapp übers Tor geköpft. Vinicius war auch in der 52. Minute beteiligt, als der Nürnberger Joker stach: Misimovic hatte nach einer Reinhardt-Flanke und einer klugen Koller-Ablage im Strafraum abgezogen und flach ins linke Eck getroffen. Vinicius hatte dabei die Schlüsselposition Koller nicht stoppen können - der sechste Saisontreffer von "Zwetschge" und der 1:1-Ausgleich! Nur drei Minuten später hatte Vittek den Führungstreffer auf dem Fuß - sein Schuss nach einer Kluge-Flanke ging klar übers Enke-Tor.

Die Nürnberger Freude über den Ausgleich währte nicht lange: Ein abgefälschter Schuss von Balitsch wurde zum ungeplanten Steilpass auf Benjamin Lauth. Dieser kam knapp vor Blazek an den Ball und legte im Strafraum quer in die Mitte, wo Szabolcs Huszti ohne Mühe zum 2:1 (65.) und seinem achten Saisontreffer einschob. In der 72. Minute hatten die 96-Fans erneut den Torschrei auf den Lippen: Glauber war bei einem Querschläger an der Strafraumgrenze nicht energisch genug zum Ball gegangen. Hanke hatte jedoch seine Chance nicht nutzen können, sein Schussversuch war im letzten Moment abgeblockt worden.

Joker Mintal stach nicht

Zwei weitere Gelegenheiten für die Gastgeber (77.: Lauth-Kopfball/79.: Balitsch-Schuss) war die Moral der Franken endgültig gebrochen. Nur noch in der 85. Minute blitzte durch Torschütze Misimovic kurzfristig Gefahr für Nationaltorhüter Enke auf. Auch die Einwechslung von Marek Mintal fünf Minuten vor dem Spielende brachte keine Wende mehr; sein Teamkollege Robert Vittek verstolperte in der Nachspielzeit die letzte Möglichkeit im Strafraum. Am Sonntag (09.03.08, 17.00 Uhr) wartet die nächste schwere Aufgabe in der Bundesliga: Beim Heimspiel gegen den HSV möchte der Club seine nächste Chance auf Punkte gegen den Abstieg wieder nutzen.

Harte Bandagen: Ivan Saenko gegen Christian Schulz (li.)

© www.FCN.de

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