18. Spieltag 2007 / 2008 Samstag., 02.02.2008

1. Bundesliga

Karlsruher SC - 1. FC Nürnberg

2:0 (0:0)

KARLSRUHER SC:

Miller;

Görlitz,  Franz,  Eggimann, Eichner;

Mutzel, Aduobe;

Timm, Hajnal (90.), Iaschwili;

Kennedy

Trainer: Edmund Becker

Wechsel: Kapllani für Kennedy (83.),

Freis für Iaschwili (88.),

Staffeldt für Hajnal (90.)

Karten: Gelb: Hajnal (10.), Aduobe (82.), Staffeldt (90.)

-

Tore: 1:0 Eichner (66.), 2:0 Kennedy (75.)

1. FC NÜRNBERG:

Blazek;

Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola;

Galasek, Kluge;

Mintal, Engelhardt;

Koller, Charisteas

Trainer: Hans Meyer

Wechsel: Schmidt für Kluge (25.),

Beauchamp für Mintal (61.),

Adler für Glauber (75.)

Karten: Gelb: Koller (14.), Wolf (44.), Reinhardt (69.), Galasek (75.)

Gelb/Rot Wolf (57.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer

Linienrichter: Detlef Scheppe, Christian Fischer

4. Schiedsrichter: Volker Wezel

Zuschauer: 29.617

Besondere Vorkommnisse: Gelb/Rote Karte für Wolf (57.)

Spielbericht von www.kicker.de

Kennedys "Rache"

Karlsruhe siegte in einer kampfbetonten Partie nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdient gegen Nürnberg. Der Club hatte in den ersten 45 Minuten ein deutliches Chancenplus, geriet aber nach Wiederanpfiff zunehmend unter Druck. Nach Wolfs Ampelkarte nutzte die Becker-Elf ihre nummerische Überlegenheit und hatte im Ex-Nürnberger Kennedy eine der Hauptfiguren, die für den Sieg verantwortlich zeigten.

Beim KSC stand Keeper Miller drei Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder im Tor. Im Mittelfeld profitierte Aduobe vom Verletzungspech seines Kollegen Porcello (Wade) und im Angriff feierte Ex-Cluberer Kennedy ein schnelles Wiedersehen mit seinen ehemalige Kameraden.

Bei Nürnberg konnte Coach Hans Meyer wieder auf den lange Zeit schmerzlich vermissten Verteidiger Pinola bauen. Die Hoffnungen der Franken ruhten natürlich auch auf Neuzugang Jan Koller bei seinem Pflichtspieldebüt im Club-Dress.

Beste Stimmung und bestes Fußballwetter im Wildpark. Beide Teams erlaubten sich zunächst eine längere Abtastphase. Zwei Gelbe Karten gegen Hajnal (mit gestrecktem Bein gegen Kluge, der später raus musste) und Koller waren die einzigen "Höhepunkte" in den ersten 15 Minuten. Danach riss Nürnberg das Zepter an sich. Angetrieben von Galasek, der wie Pinola und Engelhardt viele Ballkontakte hatte, waren die Gäste nun klar Spiel bestimmend – und kamen zu Möglichkeiten durch Engelhardt (24.) und Mintal (26.). Vom KSC war offensiv zunächst nur wenig zu sehen, sieht man von einer guten Gelegenheit von Hajnal ab, den Kennedys Flachpass am Strafraum erreichte. Schmidt, für Kluge nach 25 Minuten gekommen, rettete in letzter Sekunde (28.).

Immer wenn es für die Badener gefährlich wurde, war dafür das neue Strickmuster der Club-Angriffe verantwortlich: Aus dem Mittelfeld wurde Koller gesucht, und der Riese legte wie schon bei den ersten beiden Gelegenheiten ab: Miller faustete Engelhardts Gewaltschuss aus 20 Metern ins Feld zurück (30.).

Zehn Minuten vor der Pause lief dann aus Sicht der KSC-Fans endlich das Kombinationsspiel der Hausherren an, die nun großen Druck auf die Gäste-Abwehr ausübten. Zwar setzte sich die Becker-Elf am gegnerischen Strafraum fest, doch mit Glück, Geschick und Härte (Gelb für Wolf) verhinderten die Franken ein Gegentor.

Im zweiten Durchgang verzog zunächst Engelhardt (50.), ehe die bis dorthin beste Phase der Gastgeber folgte, in der Iashvili zweimal ganz dicht vor der Führung des Aufsteigers stand: Zunächst schoss der Georgier angespielt von Kennedy freistehend aus halblinker Position aus zwölf Metern über die Querlatte (55.), dann vom Elfmeterpunkt den einen Meter vor der Torlinie stehenden Glauber an (56.). Eine Minute später dezimierte sich der Club selbst: Wolf foulte Eichner, Referee Kinhöfer zückte folgerichtig die Ampelkarte (57.).

Der Druck der Karlsruher nahm immer mehr zu, die Abwehr der Gäste schwamm. Es folgte die "Rache" von Ex-Clubspieler Kennedy, in der Winterpause von den Franken zu den Badenern gewechselt: Zunächst fungierte der Australier als Vorbereiter: Iashvili passte am Strafraum zu Kennedy, der ans linke Strafraumeck zu Eichner ablegte. Der Verteidiger zog mit dem linken Außenrist ab, der Ball schlug unhaltbar für Blazek flach genau neben dem rechten Pfosten ein (66.). Nun brandete Angriff auf Angriff Richtung Club-Tor. Hajnal schickte Kennedy, der allein vor Blazek am Keeper scheiterte (73.). Gerade noch der Pechvogel, machte es der Angreifer wenig später besser. Mutzel spazierte durch die Club-Deckung, Kennedy schoss nach dessen Linksflanke aus sechs Metern ein (74.).

Nürnberg tauchte nur noch selten vor dem gegnerischen Tor auf. Hätte aber der vorher unsichtbare Charisteas frei vor Miller die Riesenchance zum Anschlusstreffer genutzt (79.), wäre es vielleicht noch einmal eng geworden für die Hausherren. So aber spielten die Becker-Schützlinge die Zeit herunter und gerieten nicht mehr in Gefahr.

Karlsruhe reist am kommenden Samstag nach Hannover, auf Nürnberg wartet das Abstiegsduell gegen Rostock.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Auftaktniederlage in Karlsruhe

Der 1. FC Nürnberg hat am Samstag (02.02.08) beim Karlsruher SC leider keinen guten Start in die Rückrunde erwischt. Das Team von Trainer Hans Meyer unterlag vor 29.617 Zuschauern im Wildparkstadion mit 0:2 (0:0). Knackpunkt der Partie war die Gelb-Rote Karte für Andreas Wolf (57.). Danach erzielten Christian Eichner (66.) und ausgerechnet der Ex-Cluberer Joshua Kennedy (74.) die beiden Tore für die Gastgeber.

Es bleibt dabei: Baden ist kein gutes Pflaster für die Franken, die nunmehr zwölf Partien hintereinander nicht mehr beim KSC gewonnen haben. Zudem hat Meyers Truppe in dieser Saison zuletzt sechs Auswärtsspiele in Folge verloren. Der letzte Punktgewinn gelang am 29. September beim 3:3 in Bochum. In der Tabelle blieb der 1.FCN auf dem Abstiegsplatz 16 mit zwei Punkten Rückstand auf den Fünfzehnten Hansa Rostock. Für den Aufsteiger aus Karlsruhe, der in den vergangenen sechs Heimspielen nur drei Gegentore zuließ, ging es dagegen zumindest bis zum Sonntagsspiel von Schalke 04 um einen Rang nach oben auf Platz fünf.

Mit Doppelspitze, ohne Saenko

Meyers Mannschaft lief - wie bei den Testspielen erprobt - mit der Doppelspitze Jan Koller/Angelos Charisteas, aber ohne den leicht verletzten Ivan Saenko im Wildpark auf. Entsprechend mutig und munter gingen die Cluberer die Auswärtsaufgabe im nicht ganz ausverkauften Rund an. In der fünften Minute tauchte Koller erstmals gefährlich im KSC-Strafraum auf: Bei seinem Kopfball vom Elfmeterpunkt stand der 2,02-m-Mann leider mit dem Rücken zum Tor. KSC-Keeper Markus Miller, der nur gut drei Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder zwischen den Pfosten stand, lenkte Kollers Versuch reaktionsschnell übers Tor. In der zehnten Spielminute sah KSC-Spielmacher Tamas Hajnal Gelb nach einem rüden Foul an Peer Kluge, welches noch Folgen haben sollte.

Die erste Möglichkeit der Gastgeber hatte Alexander Iashvili, der nach einem Einwurf frei im Strafraum an den Ball kam (20.). Andreas Wolf klärte im letzten Moment mit der Brust zum Eckball. Bemerkenswert: Der KSC hatte bis dahin noch keinen Torschuss verbucht! Und der Club blieb vorerst spielbestimmend über die linke Seite: In der 24. Minute legte Koller per Kopf ab auf Marco Engelhardt - dessen Flachschuss von der Strafraumgrenze ging knapp daneben. Nach 25 Minuten war das Spiel für den angeschlagenen Kluge dann beendet: Der Mittelfeldmotor musste mit Fußprellung raus; Ralf Schmidt ersetzte den Ex-Gladbacher. Die Folge war ein Bruch im guten Auftreten der Gäste: Nach einer weiteren Chance für den Club (26.: Koller behauptete den Ball - Marek Mintal verfehlte das lange Toreck) ließ der Druck des 1.FCN spürbar nach.

Immer wieder Kennedy

In der 28. Minute passte Joshua Kennedy, der im Winter den Club in Richtung Karlsruhe verlassen hatte, im Sechzehner quer auf seinen Teamkollegen Hajnal. Dessen platzierten Schuss lenkte Blazek knapp am Tor vorbei. Auch der anschließende Eckball brachte Gefahr: Mario Eggimann köpfte - erneut musste Blazek sein ganzes Können aufbieten, um das Leder über die Latte zu lenken. In der Folge kamen die Karlsruher immer besser ins Spiel. Rund 55 Prozent der Ballkontakte im ersten Durchgang gingen auf ihr Konto - aber ein Treffer wollte auch ihnen nicht gelingen. Negativer Schlusspunkt vor der Pause: Andreas Wolf fing sich eine Minute vor dem Halbzeitpfiff nach einem Foulspiel im Mittelfeld die (fünfte) Gelbe Karte ein.

Im zweiten Durchgang verpasste Iashvili (55.) gleich zweimal die Führung für den KSC: Beim ersten Mal hatte er völlig freistehend einen Pass von Kennedy übers Tor gesetzt. Unmittelbar darauf klärte Glauber in höchster Not gegen den Georgier beim Dribbling im Strafraum. Die Gefahr für die bedrängten Cluberer im KSC-Powerplay war aber noch nicht gebannt: Andreas Wolf handelte sich mit einer Grätsche im Mittelfeld die Gelb-Rote Karte ein. Trainer Meyer musste den offensiven Marek Mintal für den eingewechselten Verteidiger Michael Beauchamp opfern. In der 65. Minute nutzte Kennedy einen Stellungsfehler von Beauchamp aus und setzte sich über links durch - doch Javier Pinola konnte den Australier im letzten Moment stoppen.

Später Tiefschlag

Der Tiefschlag folgte in der 66. Minute: Nach der Ballbehauptung von Kennedy zog Linksverteidiger Christian Eichner ab. Sein gut platzierter Flachschuss ins lange Eck erwischte Blazek auf dem falschen Fuß. Es stand 0:1 aus Sicht der Franken. Die Hoffnung die Gäste auf eine Trotzreaktion währte nicht wirklich lange: Kennedy scheiterte in der 73. Minute im Alleingang zwar kläglich am cleveren Blazek; nur zwei Minuten später netzte der Ex-Nürnberger aber doch noch ein: Linksverteidiger Michael Mutzel hatte nach starkem Solo über links in die Mitte gepasst, wo Kennedy keine Mühe hatte zum 2:0 (75.) einzuschieben. Elf Minuten vor dem Ende hatte Charisteas den Anschlusstreffer auf dem Fuß: Nahezu unbedrängt traf "Harry" allein vor dem Tor aber nur den Fuß von KSC-Keeper Miller. Auch die Einwechslung von "Joker" Nicky Adler sorgte nicht mehr für den gewünschten Erfolg der verbliebenen zehn Nürnberger. Die Gäste hatten sogar noch Glück: Der für Hajnal eingewechselte Sebastian Freis traf in der Nachspielzeit nur die Latte.

Samstag gegen nächsten Aufsteiger

Übrigens: Der KSC hat 16 seiner 21 Tore in Halbzeit zwei erzielt. Am nächsten Samstag (09.02.08) empfängt der Club in dem FC Hansa Rostock den nächsten Bundesliga-Aufsteiger. Anpfiff zum ersten Heimspiel der Rückrunde im easyCredit-Stadion ist um 15.30 Uhr.

Von seinen Mitspielern oft gesucht und gefunden: Jan Koller

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