19. Spieltag 2007 / 2008 Samstag, 09.02.2008

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Hansa Rostock

1:1 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Blazek;

Reinhardt, Beauchamp, Glauber, Pinola;

Galasek, Kluge;

Charisteas, Misimovic, Kristiansen;

Koller

Trainer: Hans Meyer

Wechsel: Saenko für Misimovic (25.),

Adler für Kristiansen (67.),

Abardonado für Glauber (82.)

Karten: Gelb: Pinola (65.), Galasek (90.)

Tore: 1:0 Koller (19.)

HANSA ROSTOCK:

Wächter;

Langen, Orestes, Sebastian, Stein;

Bülow, Bartels, Rathgeb, Rahn;

Kern, Shapourzadeh

-

Trainer: Frank Pagelsdorf

Wechsel: Dorn für Shapourzadeh (70.),

Lukimya für Langen (83.),

Yelen für Bartels (90.)

Karten: Gelb: Bartels (66.), Lukimya (90.)

Tore: 1:1 Rahn (28.)

-

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Linienrichter: Sönke Glindemann, Felix Zwayer

4. Schiedsrichter: Christian Schößling

Zuschauer: 36.470

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Rahn mit feinem Lupfer

Das Niveau des fairen Abstiegsduells zwischen Nürnberg und Rostock entsprach dem Tabellenstand. Beide Teams lieferten sich zwar zunächst im ersten Durchgang eine abwechslungsreiche Partie, in der der Club nach der Führung für seine zwischenzeitliche Passivität die Quittung in Form des Ausgleichs kassierte. Nach Wiederanpfiff aber passierte nur noch wenig. Der Club wachte erst in der Endphase auf, brachte den Ball aber nicht zum erhofften Befreiungsschlag im Hansa-Tor unter.

Nürnbergs Coach Hans Meyer musste nach der 0:2-Niederlage beim KSC auf Wolf (Gelb-Rot-Sperre) verzichten. Für den Abwehrchef kam Beauchamp zum Zug. Misimovic hatte seine Leistenbeschwerden überwunden und kam für Mintal (Innenbanddehnung im Knie) ins Team. Des Weiteren nahm der angeschlagene Engelhardt (Gesäßmuskelzerrung) auf der Bank Platz - Kristiansen begann.

Auch bei Rostock fehlte nach dem 1:2 gegen den FC Bayern mit Gledson (Grippe) ein wichtiger Innenverteidiger, für den Sebastian zum Einsatz kam. Darüberhinaus musste Trainer Frank Pagelsdorf auch Agali (Gelbsperre) ersetzen, für den Shapourzadeh in die Spitze rückte. Im Mittelfeld verdrängte Bülow Yelen auf die Bank.

Es dauerte nicht lange, bis beide Teams ihre Nervosität abgelegt hatten und sich erste Chancen erspielten: Reinhardt prüfte Wächter per Freistoß (6.), auf der Gegenseite landete Shapourzadehs Kopfball auf dem Tordach (8.). Fast beim Gegenzug hämmerte Misomovic aus 25 Metern an den linken Pfosten, Geburtstagskind Charisteas stand beim nachfolgenden Pass von Pinola im Abseits (9.). FCN-Keeper Blazek musste wenig später gegen Bartels erstmals eingreifen (13.), ehe der Club sich in der gegnerischen Hälfte festsetzte.

Folgerichtig fiel nach knapp 20 Minuten das 1:0: Reinhardt erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld und passte rechts raus zu Kristiansen. Der Däne flankte butterweich in die Mitte, wo Koller sich gegen Orestes durchsetzte und aus fünf Metern einnickte (19.).

Danach zog sich die Meyer-Elf ein wenig zurück – Hansa erspielte sich eine leichte optische Überlegenheit. Bei den Franken musste Kreativspieler Misimovic mit einer Knöchelverletzung raus – Saenko kam (25.). Und zwei Minuten später erhielten die Gastgeber die Quittung für ihre Passivität nach der Führung: Rahn stand nach einem weiten Ball von Rathgeb aus der eigenen Hälfte urplötzlich völlig frei vor Blazek. Die ohnehin nicht sattelfeste Deckung der Nürnberger schlief, so dass sich der Blondschopf das Leder gekonnt herunterstoppen konnte und Blazek aus 14 Metern sehenswert überlupfte (28.).

Nach dem Ausgleich wachte der Altmeister wieder auf, drückte Rostock wieder in die Defensive. Koller (32.), Reinhardt (35.) und Pinola (41.) fehlten jeweils Zentimeter zur erneuten Führung, die aber auch Shapourzadeh bei einem brandgefährlichen Konter kurz vor der Pause auf dem Fuß hatte.

Nach Wiederanpfiff verlängerten beide Mannschaften die Pause auf dem Spielfeld - eine Viertelstunde passierte gar nichts. Rostock konzentrierte sich vornehmlich auf Abwehrarbeit und ließ Nürnberg kommen - bei den bemühten Meyer-Schützlingen aber blieb vieles Stückwerk. Die erste Chance hatte dann sogar Hansa, als Shapourzadeh das Laufduell gegen Beauchamp gewann, dann aber aus 18 Metern vorbeizielte (61.).

Und der Club? Der machte erst in der Schlussviertelstunde richtig Druck, erst jetzt war so etwas wie Leidenschaft in den Reihen der Nürnberger zu spüren. Saenko und Koller stocherten nach einer guten Flanke von Kluge - der ersten geglückten Hereingabe im zweiten Durchgang überhaupt - im Fünfmeterraum vergeblich nach dem so wichtigen 2:1 (75.), Saenko zielte daneben (76.). Auf der anderen Seite rauschte ein 20-Meter-Schuss von Rahn knapp vorbei (77.). Die Zeit rannte den Hausherren davon, doch zwei gute Chancen gab es noch: Koller vergab per Kopf (85.), Adler säbelte in der Nachspielzeit frei vor Wächter am Ball vorbei.

Nürnberg tritt am Donnerstag (21.45 Uhr) bei Benfica Lissabon im UEFA-Cup an, danach folgt am Samstag der schwere Gang nach Bremen. Auf Rostock wartet ebenfalls am Samstag im Ostseestadion die Frankfurter Eintracht.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

1:1 - Kein Sieg gegen Hansa

Schade, der Club hat den Sprung aus dem Keller nicht geschafft. Am Samstag (09.02.08) kam das Team von Trainer Hans Meyer gegen den FC Hansa Rostock nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Vor 36.470 Zuschauern im easyCredit-Stadion fielen beide Treffer vor der Pause. Zunächst hatte Jan Koller mit seinem ersten Pflichtspieltor für den 1.FCN die Hausherren in Front gebracht (19.), ehe Rostocks Christian Rahn nach einer knappen halbe Stunde der 1:1-Ausgleich gelang (28.).

Der Club bleibt damit auf Abstiegsplatz 16, wobei sich die Situation zum Glück nicht verschlechtert hat. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt weitherhin zwei Punkte. Allerdings verpasste es Nürnberg im 75. Jubiläumsspiel von Hans Meyer als Bundesliga-Trainer, Selbstvertrauen für die schwierige UEFA-Cup-Aufgabe bei Benfica Lissabon (Do., 21.45 Uhr) zu tanken. Nach dem vierten Remis in dieser Saison warten die Franken seit drei Bundesliga-Spielen auf einen Sieg. Dagegen feierte Rostock nach zuletzt drei Niederlagen gegen den Club erstmals wieder einen Punktgewinn. Es war der erste Zähler und Torerfolg in der Fremde für den FC Hansa seit dem 3:1-Erfolg in Berlin am 25. September 2007. In der Tabelle schob sich die Kogge aufgrund des besseren Torverhältnisses vor Arminia Bielefeld auf Rang 14.

Notgedrungen einige Änderungen

Im Vergleich zum letzten Ligaspiel beim KSC (0:2) schickte Meyer eine deutlich geänderte Anfangsformation auf den Rasen: Für den Gelb-Rot-gesperrten Andreas Wolf rückte Michael Beauchamp in die Innenverteidigung. Marek Mintals Platz nahm der wieder genesene "Zwetschge" Misimovic ein - jedenfalls vorläufig. Und für Marco Engelhardt, der sich auf die Bank setzte, besetzte Jan Kristiansen die linke Offensivbahn.

Die erste gute Möglichkeit im Duell der direkten Tabellennachbarn hatten die Gastgeber: In der siebten Spielminute feuerte Dominik Reinhardt einen indirekten Freistoß aufs Hansa-Tor: Stefan Wächter parierte den Ball; Pinola verpasste leider den Nachschuss aus kurzer Distanz. In der neunten Minute zappelte der Ball zwar im Hansa-Tor - Geburtstagskind Angelos Charisteas hatte abgestaubt, aber beim Schuss von Pinola im Abseits gestanden. Und leider blieb auch der berechtigte Pfiff des Unparteiischen Manuel Gräfe nicht aus. Auch auf der anderen Seite wurde es ein ums andere Mal brenzlig: Nach 13 Minuten tauchte der Rostocker Fin Bartels alleine vor 1.FCN-Schlussmann Jaromir Blazek auf. Dieser machte die kurze Ecke zu und parierte reaktionsschnell; so wie er auch eine Minute später erneut gegen den auf ihn zustürmenden Bartels klärte.

Führung durch Koller-Kopfball

In der 19. Minute dann die verdiente Führung: Jan Kristiansen flankte diesmal von rechts - Charisteas schraubte sich hoch, erreichte aber nicht den Ball. Hinter seinem Sturmpartner "lag" Koller auf der Lauer. Mit der Stirn wuchtete der Sturmriese das Leder per Aufsetzer ins lange Eck. In der 25. Minute folgte die erste Nürnberger Auswechslung, die sich bereits früh angedeutet hatte: Misimovic musste wieder heraus, da er in den ersten Minuten mit seinem Knöchel umgeknickt war. Für ihn kam Ivan Saenko ins Spiel. Fortan erspielte Hansa sich eine leichte optische Überlegenheit, die sich bereits schnell auszahlen sollte. Nur sieben Minuten nach dem Führungstreffer der Cluberer senkte sich ein hoher, langer Ball in den Nürnberger Sechzehner und erwischte die Abwehr um Glauber auf dem falschen Fuß. Da auch Kristiansen mit Christian Rahn nicht Schritt halten konnte, wollte Keeper Blazek herauseilen und aushelfen. Der Rostocker Ex-Nationalspieler hatte die Situation erkannt und überwand Blazek mit einem gefühlvollen Heber zum 1:1-Ausgleich (28.).

Geschockt vom unnötigen Gegentreffer tat sich der Club schwer. In der 32. Minute schrammte ein Koller-Kopfball ganz knapp am linken Pfosten vorbei. Etwas weniger eng war es beim Fernschuss von Reinhardt drei Minuten später. Wirklich zwingende Chancen für den Club blieben jedoch aus. Ein Aufatmen ging in der 45. Minute durchs Nürnberger Rund: Rostocks Amir Shapourzadeh war nahezu unbedrängt im Strafraum an den Ball gekommen, der gebürtige Iraner war im letzten Moment aber noch abgeblockt worden, bevor die Meyer-Mannschaft Gelegenheit zum Durchschnaufen hatte.

Viel Leerlauf nach der Pause

Der zweite Durchgang begann mit viel Leerlauf. Der 1.FCN hatte lange Zeit Mühe, seinen guten Lauf vom Spielbeginn wieder zu finden. Erst  "Joker" Nicky Adler belebte nach seiner Einwechslung (67.) das Spiel der Gastgeber sichtlich und setzte auf der rechten Außenbahn erste Akzente. In der Schlussphase gab der Club dann nochmal richtig Gas. Und sofort waren die treuen Fans wieder wach. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff  flankte Kluge von links, Ivan Saenko köpfte zurück in die Mitte, wo sich Koller aufgebaut hatte. Mit dem Rücken zum Tor brachte der Mittelstürmer das Leder aber nicht unter. Nur eine Minute später versuchte es Saenko energisch aus der Distanz. Sein Flachschuss ging knapp am linken Pfosten vorbei.

Aber auch die Rostocker hatten noch Torgefähriches zu bieten, als Rahn ansatzlos in der 78. Minute abzog. Sein Schuss aus 20 Metern rauschte rechts am verdutzen Blazek vorbei - ins Toraus. Koller & Co. gaben jedoch nicht auf. Der Tscheche wuchtete einen weiteren Kopfball (85.) in Richtung von Hansa-Schlussmann Stefan Wächter. Diesmal - und auch bei einer Abseitsstellung von Nicky Adler kurz vor dem Abpfiff blieb den Gastgebern das Pech aber treu. Eine durchwachsene zweite Hälfte ging ohne weitere Treffer zu Ende, da in der Nachspielzeit Adler am Fünfmeterraum eine Koller-Ablage unglücklich verpasste.

Vollbeschäftigung

Es folgt eine Englische Woche für den Club: Nach dem UEFA-Cup-Auftritt in Lissabon steigt weniger als 48 Stunden später am Samstag, 15.30 Uhr, das Bundesliga-Auswärtsspiel gegen Bremen. Im Weserstadion kann Meyer dann zwar wieder auf Andi Wolf zurückgreifen, jedoch muss der Nürnberger Coach dieses Mal auf Tomas Galasek verzichten. Der Tscheche sah gegen Rostock seine fünfte Gelbe Karte und ist für eine Begegnung gesperrt.

Einmal überwand er Stefan Wächter: Club-Stürmer Jan Koller

© www.FCN.de

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