15. Spieltag 2007 / 2008 Sonntag, 02.12.2007

1. Bundesliga

MSV Duisburg - 1. FC Nürnberg

1:0 (0:0)

MSV DUISBURG:

Starke;

Weber, Roque Junior, Schlicke, Willi;

Tiffert, Grlic, Tararache;

Mokhtari;

Ishiaku, Lavric

Trainer: Rudolf Bommer

Wechsel: Ailton für Ishiaku (37.),

Georgiev für Tiffert (46.),

Filipescu für Roque Junior (85.)

Karten: ---

Tore: 1:0 Grlic (72.)

1. FC NÜRNBERG:

Blazek;

Reinhardt, Wolf, Beauchamp, Engelhardt;

Galasek, Schmidt;

Adler, Misimovic, Mintal;

Charisteas

Trainer: Hans Meyer

Wechsel: Saenko für Engelhardt (75.),

Benko für Charisteas (76.),

Vidosic für Mintal (82.)

Karten: Gelb: Beauchamp (25.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Dr. Markus Merk

Linienrichter: Jan-Hendrik Salver, Wolfgang Walz

4. Schiedsrichter: Sönke Glindemann

Zuschauer: 20.313

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Grlic sorgt für die Entscheidung

In einer schwachen Partie kam Duisburg gegen Nürnberg zu einem ebenso glücklichen wie wichtigen Sieg. Der Club versäumte es, aus einer Vielzahl von teilweise erstklassigen Chancen die verdiente Führung zu erzielen. Der MSV nutzte dagegen eine seiner wenigen Gelegenheiten zum alles entscheidenden Tor.

Duisburgs Trainer Rudi Bommer brachte im Vergleich zum 1:4 in Leverkusen vier Neue: Roque Junior, Schlicke, Tararache und Lavric spielten für Filipescu, Fernando, Georgiev und Idrissou.

Bei Nürnberg musste Coach Hans Meyer nach dem 2:2 in St. Petersburg auf Kluge verzichten, der sich beim 2:0 gegen Dortmund seine fünfte Gelbe Karte abgeholt hatte. Schmidt kam für den Ex-Gladbacher ins Team, rückte auf die linke Abwehrseite, Engelhardt rutschte auf die vakante Mittelfeldposition.

Große Nervosität kennzeichnete bei strömendem Regen die Anfangsphase, in der beide Teams sich in der Fehlpassquote gegenseitig zu übertrumpfen versuchten. Die erste Halbchance hatte Ishiaku für den MSV (9.). Auf der Gegenseite prallte ein Misimovic-Knaller von Schlickes Körper ab (11.), und Starke lenkte einen Engelhardt-Freistoß gerade noch über die Latte (15.).

Nach einer Viertelstunde übernahm der Club immer mehr das Kommando. Hinten vor keine großen Probleme gestellt, erwiesen sich Galasek und Co. im Mittelfeld nun ballsicherer - freilich auch ohne die zündende Idee, um ihre Offensivkräfte in Position zu bringen. Dies gelang auch den "Zebras" nicht, die einen katastrophalen Fehlpass von Mintal zu der bis dorthin besten Möglichkeit brauchten: Lavric steuerte bedrängt von Beauchamp in den Strafraum, traf aber aus halblinker Position nur das Außennetz (26.).

Beim MSV musste Ishiaku angeschlagen raus - Ailton kam (37.). Es gelang bis zur Halbzeit keiner Mannschaft, die augenscheinliche Nervosität abzulegen - die Abstiegsaspiranten boten "Angsthasenfußball", vermieden jedes größere Risiko. Nach Chancen von Misimovic (36.) und Grlic (42.) ging es in die Kabine.

Mit Georgiev für Tiffert begann die Bommer-Elf Durchgang zwei, die den Club zunächst wacher erlebte. Engelhardt (47.) und vor allem Adler, der völlig freistehend aus fünf Metern am Tor vorbeiköpfte (50.), standen dicht vor der Gäste-Führung. Wenig später war es wieder der rechte Flügelspieler der Nürnberger, der nach klasse Zuspiel von Misimovic aus 16 Metern am Innenpfosten scheiterte und den Nachschuss ans Außennetz setzte (55.).

Danach kam Duisburg vorübergehend besser ins Spiel. Endlich zeigten die "Zebras" mehr Engagement, auch die Unterstützung von den Rängen wurde nun lauter. Wolf blockte Lavric nach einem Konter gerade noch ab (57.), Tararache jagte einen Fernschuss drüber (61.). Danach erneut Pech für den Pokalsieger, als Engelhardts Freistoß nur an die Latte klatschte (64.).

Doch die "Zebras" waren nun ins Laufen gekommen, setzten die Franken nun unter Druck und fighteten. Grlic nahm dies wohl zu wörtlich und versetzte Adler im Mittelfeld einen Ellenbogenschlag, den das Schiedsrichtergespann aber nicht ahndete (68.). Nur wenig später sollte der Kapitän erneut im Blickpunkt stehen: Georgiev düpierte links Adler und Reinhardt und flankte. Innen brachten Engelhardt und Schmidt den Ball nicht weg, Mokhtari legte vom rechten Fünfereck nach hinten auf und Grlic jagte den Ball aus zehn Metern unter die Latte (72.).

Danach warfen die Franken alles nach vorne. Charisteas vergab aus der Drehung (74.) - danach musste der Grieche raus, Benko kam (76.). Und der Kroate stand im Mittelpunkt, als ihn Roque Junior im Strafraum zu Fall brachte. Referee Merk stand unmittelbar daneben, seine Pfeife blieb stumm (83.). Der MSV zitterte den so wichtigen Dreier über die Zeit und schaffte so den Anschluss an die Nichtabstiegsränge.

Duisburg steht am Samstag der schwere Gang zum FC Bayern bevor. Nürnberg spielt am Mittwoch im UEFA-Cup gegen Alkmaar, am Sonntag folgt der Heimauftritt gegen die Hertha.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Club verliert bei den Zebras

Der 1.FCN hat es verpasst, mit einem Sieg die Abstiegsränge zu verlassen. Am Sonntag (02.12.07) verloren die Schützlinge von Trainer Hans Meyer vor 20.313 Zuschauern in der MSV-Arena gegen den MSV Duisburg unglücklich mit 0:1 (0:0). Großes Pech für den Club in der 55. Minute, als Nicky Adler nur den Pfosten traf. Jubel dagegen bei den Zebras, für die Ivica Grlic eine gute Viertelstunde vor Abpfiff den goldenen Treffer erzielte (72.).

Somit wartet der 1.FCN weiter auf seinen zweiten Bundesliga-Sieg in Duisburg. Der einzige Erfolg an der Wedau liegt schon 42 Jahre zurück. Nach der neunten Saisonniederlage rangieren die Franken nach wie vor auf Platz 16. Dagegen feierte der MSV nach zuletzt vier Niederlagen in Folge wieder ein Erfolgserlebnis, gab die Rote Laterne an Cottbus ab und belegt jetzt punktgleich mit den Cluberern (jeweils 12) Rang 17.

Nur eine personelle Änderung

Mit nur einer personellen Veränderung zum 2:2 in St. Petersburg schickte Hans Meyer seine Elf auf den Rasen: Für den Gelb-gesperrten Peer Kluge rutschte Verteidiger Ralf Schmidt in die Startelf, dafür rückte Marco Engelhardt ins linke Mittelfeld. Mit einsetzendem Regen zeichnete sich eine leichte optische Überlegenheit der Cluberer ab: In der 15. Spielminute geriet ein Engelhardt-Freistoß zum unverhofften Torschuss - MSV-Schlussmann Tom Starke musste das Leder über die Latte lenken. Nur eine Minute später verpasste Nicky Adler einen von Ivica Grlic abgefälschten Eckstoß im Fünfmeterraum nur knapp.

Die Zebras befreiten sich daraufhin etwas - Nürnbergs Innenverteidiger Michael Beauchamp fing sich bei  einem seiner folgenden Zweikämpfe mit Klemen Lavric die Gelbe Karte ein. Unmittelbar darauf zog der Australier wiederum gegen Lavric den Kürzeren: Der Duisburger setzte sich beim Laufduell entschlossen durch, sein guter Schuss landete aber nur am Außennetz. Trotzdem: Eine 5:0-Zwischenbilanz nach Eckstößen für den Club zeigte an, dass sich der Gast gut verkaufte. Nur der rechte Zug zum Tor fehlte.

Druckvoll in den zweiten Durchgang

Der Club eröffnete die zweite Hälfte dann mit wesentlich größerem Schwung und Elan. Marco Engelhardt verfehlte mit einem Schlenzer (48.) den Kasten von Keeper Starke, nachdem Angelos Charisteas im ersten Versuch abgeblockt worden war. Nur zwei Minuten später hatte Nicky Adler die Topchance zur Club-Führung: Der Außenstürmer verpasste aus sechs Metern völlig freistehend per Kopf das MSV-Tor. Adler war es auch, der mit einem Pfostenschuss in der 55. Minute den Duisburger Fans den nächsten Schrecken einjagte.

Je mehr Regen und Wind durch die MSV-Arena peitschte, desto mehr Energie setzte der Club frei. In der 64. Minute rettete erneut das Aluminium für den geschlagenen Starke: Zvjezdan Misimovic hatte einen Freistoß aus gut 20 Metern an die Latte gesetzt. Nürnbergs Keeper Jaromir Blazek sorgte bei einer Duisburger Ecke für Gefahr auf der anderen Seite, als er den Ball unterlief, was jedoch folgenlos blieb  (68.). Die erste echte Möglichkeit für den MSV führte gleich zum Tiefschlag für den Club: Youssef Mokhtari legte auf Ivica Grlic ab, der mit rechts an dem verdutzten Blasek vorbei ins kurze Eck einschoss. Zuvor hatte die Nürnberger Abwehr auf dem rutschigen Boden vergeblich versucht, den Ball aus dem eigenen Strafraum zu bugsieren.

Hans Meyer reagierte auf den überraschenden Rückstand und wechselte Ivan Saenko, Leon Benko und wenig später Dario Vidosic ein. Der Club hatte aber noch bange Minuten zu überstehen: Nachdem Schiedsrichter Markus Merk nach einer Abwehraktion von Wolf gegen Lavric zuerst auf den Strafstoßpunkt gedeutet hatte, entschied er nach Rücksprache mit seinem Assistenten jedoch nur auf MSV-Eckstoß. Ausgleichende Gerechtigkeit: Auch ein Körperkontakt im MSV-Strafraum gegen Benko auf der anderen Seite wurde nicht geahndet. Es blieb beim bitteren 0:1. Schon am Mittwochabend (05.12.07) wartet die nächste Herausforderung für den Club: Der AZ Alkmaar ist der vorletzte Gegner der Nürnberger in UEFA-Cup-Gruppe A. Anpfiff der Partie ist um 20.45 Uhr im easyCredit-Stadion.

Angelos Charisteas zieht gegen Roque Junior den Kürzeren

© www.FCN.de

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