16. Spieltag 2007 / 2008 Sonntag, 09.12.2007

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Hertha BSC Berlin

2:1 (2:0)

1. FC NÜRNBERG:

Blazek;

Reinhardt, Wolf, Glauber, Engelhardt;

Galasek, Kluge;

Adler, Mintal, Misimovic;

Charisteas

Trainer: Hans Meyer

Wechsel: Saenko für Adler (60.),

Schmidt für Engelhardt (79.),

Kristiansen für Mintal (84.)

Karten: Gelb: Engelhardt (25.)

Tore: 1:0 Charisteas (5.), 2:0 Misimovic (39.)

HERTHA BSC BERLIN:

Drobny;

Friedrich, Schmidt, von Bergen, Fathi;

Dardai, Simunic;

Lustenberger, Gilberto;

André Lima, Pantelic

Trainer: Lucien Favre

Wechsel: Grahn für Schmidt (46.),

Okoronkwo für Okoronkwo (46.),

Traore für Gilberto (73.)

Karten: Gelb: Dardai (34.), von Bergen (70.), Pantelic (80.)

Tore: 2:1 Lustenberger (65.)

-

Schiedsrichter: Florian Meyer

Linienrichter: Thomas Frank, Carsten Kadach

4. Schiedsrichter: Harald Sather

Zuschauer: 41.490

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Charisteas ebnet den Weg zum Sieg

Mit einer starken Vorstellung vor der Pause legte Nürnberg den Grundstein zum im Abstiegskampf ganz wichtigen und verdienten Sieg. Nach dem Anschlusstreffer der ansonsten harmlosen Berliner wurde es erst in der Nachspielzeit noch einmal richtig spannend, als das Schiedsrichtergespann dem vermeintlichen Ausgleichstor der Gäste zu Recht die Anerkennung versagte.

Nürnbergs Coach Hans Meyer brachte im Vergleich zu der Startelf, die im UEFA-Cup ein 2:1 gegen Alkmaar erzielt hatte, zwei Neue: Glauber und Mintal begannen für Beauchamp und Benko.

Auf der Gegenseite musste Herthas Trainer Lucien Favre nach dem 0:3 gegen Leverkusen auf Ebert (Außenbandanriss im Knie) verzichten. Des Weiteren gönnte er Chahed und Mineiro eine Pause, so dass Andreas Schmidt, Dardai und Lima neu in die Anfangself rückten.

Start nach Maß für Nürnberg: Reinhardt spielte aus dem Mittelfeld steil nach vorne. Mintal verpasste, aber Charisteas war durch. Schmidt kam zu spät, der Grieche netzte aus halbrechter Position aus zwölf Metern ins linke untere Eck ein (5.).

Der Club mit ganz starker Anfangsphase ließ Hertha kaum Zeit zum Durchatmen. Drobny parierte Galaseks Hammer aus der Distanz mit Mühe (9.), Charisteas nickte nach Reinhardts Flanke knapp über die Latte (13.). Erst nach und nach löste sich die Favre-Elf etwas aus der Umklammerung, erspielte sich vorübergehend ein leichtes optisches Übergewicht, ohne freilich für Torgefahr sorgen zu können, weil Nürnberg defensiv gut organisiert stand. Lediglich wenn Pantelic am Ball war, musste die Abwehr der Gastgeber und vor allem Gegenpart Wolf auf der Hut sein.

Gefährlicher blieb der Altmeister (Misimovic, 22.), ehe die Hauptstädter den einzigen (harmlosen) Torschuss im ersten Durchgang durch Pantelic fabrizierten (29.).

Nach zehn Minuten Leerlauf legte der Pokalsieger wieder zu und holte sich den verdienten Lohn für eine engagierte Vorstellung: Adler flankte von der rechten Außenbahn. In der Mitte verlängerte Kluge in "Zusammenarbeit" mit von Bergen per Kopf, und Misimovic jagte den Ball per Volleyschuss aus 13 Metern ins linke untere Eck (39.).

Mit einem Doppelwechsel - Grahn und Okoronkwo für Schmidt und Lima - reagierte Hertha-Coach Favre auf die Misere des ersten Abschnitts. Doch spürbare Besserung trat nicht ein beim Spiel der Gäste. Vielmehr blieben die Hausherren am Drücker: Misimovic setzte gleich wieder eine erste Duftmarke (47.). Berlin erstarrte weiter in Passivität, machte dem Club das Leben nicht allzu schwer, der die Partie fast nach Belieben bestimmte, aber nicht mit letztem Risiko den Weg zum gegnerischen Tor suchte.

Wie aus dem Nichts fiel der Anschlusstreffer der "Alten Dame": Pantelic versetzte Glauber links im Strafraum und flankte. Wolf wollte klären, der Ball prallte Lustenberger an die Brust. Berlins Nummer 28 schoss das Leder aus fünf Metern ins Tor (65.).

Der Gegentreffer nagte am Selbstbewusstsein der Hausherren, die nun die klare Linie vermissen ließen. Doch von Hertha kam trotz teilweise nur noch mit Befreiungsschlägen agierenden Gastgebern nicht mehr viel. Der Club stand hinten solide, zitterte sich dennoch dem Schlusspfiff entgegen und vergab die eine oder andere gute Chance zur endgültigen Entscheidung (Saenko, 81., Mintal, 83.). Am Ende reichte es gegen enttäuschende Hauptstädter auch so zum wichtigen Dreier, weil Pantelic beim vermeintlichen Ausgleich in der Nachspielzeit knapp im Abseits stand.

Zum letzten Spiel vor der Winterpause reist Nürnberg am Samstag nach Schalke. Auf die Hertha wartet das Spiel des Jahres gegen die Bayern.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

=========================================================================
Spielbericht von www.FCN.de

Club schlägt Hertha 2:1

Im letzten Heimspiel der Bundesliga-Hinrunde hat sich der Club mit einem Sieg von seinem Publikum verabschiedet. Nur vier Tage nach dem leidenschaftlichen Kraftakt gegen Alkmaar (2:1) gewann das Team von Trainer Hans Meyer am Sonntag (09.12.07) gegen Hertha BSC mit 2:1 (2:0) und konnte die Abstiegsplätze hinter sich lassen. Die Tore vor 41.490 Zuschauern im easyCredit-Stadion erzielten Angelos Charisteas (5.) und Zvjezdan Misimovic (39.). Für die Gäste war Fabian Lustenberger erfolgreich (65.).

Erstmals in dieser Bundesliga-Saison feierte der 1.FCN zwei Heimsiege in Folge, zugleich beendeten die Franken den Europapokalfluch. Denn zuvor war der Club nach einem UEFA-Cup-Spiel in der Liga stets leer ausgegangen. Der vierte Saisonsieg war auch in der Tabelle ein Befreiungsschlag, denn der 1.FCN machte zwei Plätze gut, da sowohl Bielefeld (1:6 in Dortmund) als auch Rostock (0:3 in Leverkusen) patzten, und liegt mit 15 Zählern auf Rang 14. Die Hertha, die nun zum dritten Mal in Folge im easyCredit-Stadion mit 1:2 den Kürzeren zog, muss sich in der Tabelle weiter nach unten orientieren und rutschte auf Platz zwölf ab. Die Berliner kassierten ihre dritte Pleite hintereinander und beklagen mit sieben Niederlagen in den acht Gastspielen der Hinrunde eine desolate Auswärtsbilanz. 

Mit Mintal und Glauber

Mit zwei personellen Änderungen zum Alkmaar-Spiel variierte Hans Meyer seine Anfangself: Der zweimalige UEFA-Cup-Torschütze Marek Mintal ersetzte seinen Stellvertreter Leon Benko im zentralen offensiven Mittelfeld; und Glauber verdrängte Michael Beauchamp auf der Position des linken Innenverteidigers. Die 100. Bundesliga-Partie von Andreas Wolf, der vor dem Anpfiff von Präsident Michael Roth mit einem Blumenstrauß geehrt wurde, begann gleich mit einem Paukenschlag: dem 1:0 und gleichzeitig dem schnellsten Club-Bundesligatreffer der Saison. In der fünften Spielminute hatte Dominik Reinhardt einen Steilpass zu Mintal nach vorne anbringen wollen. Dieser verpasste zwar, dafür war aber Charisteas frei durch und stürmte im Alleingang auf Hertha-Keeper Jaroslav Drobny zu. Der Grieche behielt die Nerven und traf zum Jubel der Fans per Rechtsschuss links ins lange Eck. Charisteas' drittes Saisontor war übrigens der 100. Nürnberger Liga-Treffer unter der Leitung Meyers.

Auch die nächsten guten Möglichkeiten gehörten den Gastgebern: Kapitän Tomas Galasek versuchte sein Glück mit einem Fernschuss aus rund 30 Metern - Drobny parierte (9.). Fünf Minuten später setzte Torschütze Charisteas einen Kopfball übers Tor, bevor sich erstmals die Gäste zu Wort meldeten: Nach einer Viertelstunde war Lustenberger rechts Engelhardt entwischt - sein Schuss ging jedoch über das Toreck. Es dauerte bis zur 30. Minute, ehe Marko Pantelic die erste echte Chance für die Alte Dame verbuchte: Sein Fernschuss verfehlte jedoch knapp links das Tor von Jaromir Blazek.

Klares Übergewicht der Hausherren

Die Kräfteverhältnisse im ersten Durchgang lagen eindeutig auf Seiten der Nürnberger: Eine 7:1-Zwischenbilanz nach Flanken dokumentierte die Dominanz des Club in der Anfangsphase. Die logische Konsequenz: In der 39. Minute folgte das viel umjubelte 2:0. Zvjezdan Misimovic traf von der Strafraumgrenze, nachdem Nicky Adler eine hohe Flanke in die Mitte gefeuert hatte. Den von Peer Kluge abgefälschten Ball hatte "Zwetschge" gut angenommen und per Aufsetzer verwandelt - nicht ganz unhaltbar für Drobny. Kurz vor der Pause vergab Misimovic, mit fünf Treffern nunmehr erfolgreichster Bundesliga-Torschütze der Saison in Reihen der Nürnberger, noch zwei weitere Chancen (40., 43.), ehe die geschockten Hauptstädter Erholung in der Kabine suchten.

Auch die Einwechslung von Solomon Okoronkwo für André Lima nach Wiederanpfiff beseitigte die Berliner Ungefährlichkeit nicht wirklich. Nur eine kurze Schrecksekunde lang dauerte es, bis eine Glanzparade von Blazek auf der Linie nach einem Kopfball von Pantelic (im Abseits) zu Recht abgepfiffen wurde (52.). Anschließend ließen wieder die Gastgeber Ball und Gegner laufen. Mit gutem Kurzpassspiel kontrollierten die Nürnberger das Spiel. Nach einer Stunde brachte Hans Meyer Außenstürmer Ivan Saenko für Adler.

Plötzlicher Anschlusstreffer

Weiterhin hatte der Club ein klares Übergewicht. Gästekeeper Drobny klärte in höchster Nor vor dem heranstürmenden Charisteas in der 63. Minute. Doch dann der Berliner Anschlusstreffer nahezu aus dem Nichts: Pantelic setzte sich links am Strafraum stark durch und passte scharf in die Mitte. Den von Wolf und dessen Gegenspieler Okoronkwo abgeblockten Ball nahm Fabian Lustenberger mit der Brust an. Der Schweizer fackelte nicht lange und schoss flach zum 2:1 - und seinem ersten Liga-Treffer ein (66.). Die Nürnberger zeigten sich nur bedingt geschockt und wahrten zumindest defensiv ihre Stabilität. In der Folge ging der Spielfluss weitgehend verloren, der Ball hin und her, ohne die beiden Abwehrreihen ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Zwei Schussmöglichkeiten von Saenko und Mintal (81./83.) verpufften ebenso wie die halbherzige Aufholjagd der Hertha, die Trainerfuchs Meyer geschickt mit seinen zwei Einwechslungen (Schmidt und Kristiansen) im Keim erstickte. Nur ein Abseitstreffer durch Pantelic brachte die Cluberer in der Nachspielzeit noch in Nöte. Aber Schiedsrichter Meyer entschied zu Gunsten der Gastgeber - es blieb beim 2:1.

Am Samstag (15.12.07, 15.30 Uhr) beschließt das Gastspiel auf Schalke die Bundesliga-Hinrunde für den 1.FCN. Dabei freuen sich die Club-Fans auf die Jahresabschlussfeier mit den befreundeten S04-Fans. Vor der Winterpause folgt dann noch das UEFA-Cup-"Endspiel" in Larissa (20.12.07, 20.45 Uhr), wo die Cluberer mit einem Sieg den Einzug in die K.o.-Runde der letzten 32 Teams perfekt machen können.

Spezialisten im defensiven Mittelfeld: Kluge (li.) und Dardai

© www.FCN.de

<<< 15. Spieltag --- 17. Spieltag >>>