11. Spieltag 2007 / 2008 Samstag, 27.10.2007

1. Bundesliga

VfL Wolfsburg - 1. FC Nürnberg

3:1 (2:0)

VfL WOLFSBURG:

Jentzsch;

Riether, Simunek, Madlung, Schäfer;

Genter, Josué;

Dejagah, Marcelinho, Munteanu;

Grafite

Trainer: Felix Magath

Wechsel: Santana für Munteanu (66.),

Dzeko für Grafite (73.),

Radu für Marcelinho (81.)

Karten: Gelb: Madlung (25.), Riether (54.)

Tore: 0:2 Grafite (34.), 1:3 Dejagah (67.)

1. FC NÜRNBERG:

Blazek;

Beauchamp, Wolf, Galasek, Reinhardt;

Kluge, Mnari;

Misimovic, Mintal, Kristiansen;

Charisteas

Trainer: Hans Meyer

Wechsel: Saenko für Kristiansen (46.),

Kennedy für Kluge (57.),

Adler für Charisteas (76.)

Karten: Gelb: Reinhardt (37.), Mnari (71.), Wolf (90.)

Tore: 0:1 Charisteas (30.),1:2 Misimovic (54.)

-

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer

Linienrichter: Christian Fischer, Markus Häcker

4. Schiedsrichter: Christian Soltow

Zuschauer: 19.798

Besondere Vorkommnisse: Charisteas köpft Eigentor (30.), Msimovic trifft Elfmeter (54.)

Spielbericht von www.kicker.de

Dejagah macht den Sack zu

Der VfL Wolfsburg bleibt auch im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen und poliert gleichzeitig seine bislang eher mäßige Heimbilanz gegen den FCN auf. Ein Eigentor brachte die überlegenen Hausherren bereits vor der Pause auf die Siegerstraße, ehe nach dem Seitenwechsel doch noch einmal Hoffnung beim Club aufkeimte. Ashkan Dejagah krönte jedoch seine Leistung und machte letztlich den Sack zu.

Felix Magath änderte seine Elf nach dem 2:2 in Hannover auf zwei Positionen. Für Thiam und Krzynowek spielten Gentner und Munteanu. Dejagah konnte nach seinem Innenbandriss im rechten Sprunggelenk auflaufen. Hans Meyer wechselte beim Club nach dem 5:1 gegen Eintracht Frankfurt einmal. Der wiedergenesene Wolf (nach Oberschenkelzerrung) ersetzte Spiranovic (Bänderdehnung im Knie). Saenko nahm nach seiner überstandenen Sprunggelenksverletzung zunächst auf der Bank Platz.

Der VfL fand sofort in die Partie, spielte nach vorne und setzte durch Grafite früh ein erstes Ausrufezeichen (2.). Waren die Wolfsburger Versuche in den ersten zehn Minuten noch nicht zwingend genug, erhöhte die Magath-Elf mit zunehmender Spieldauer den Druck und entfachte so wiederholt ernsthafte Gefahr.

Gleich zweimal verpasste Marcelinho aus aussichtsreicher Position flache Hereingaben (11., 16.), ehe Blazek gegen Dejagah rettete (17.). Vom Club war bis auf einen Kopfball von Charisteas (19.) über weite Strecken des ersten Durchgangs nichts zu sehen. Die Meyer-Elf bewegte sich in der Verteidigung am Rande der Überforderung, während Offenisvaktionen fast gänzlich ausblieben. Wolfsburg setzte den Club mit einer Reihe von Marcelinho-Ecken, bei denen Keeper Blazek alles andere als gut aussah, weiter unter Druck, die verdiente Führung der Hausherren bescherte der FCN dem VfL aber selbst. Nachdem Madlung den Ball per Kopf vor das Nürnberger Tor gebracht hatte, sorgte ein Missverständniss zwischen Charisteas und Blazek für das 1:0. Während der Grieche seinen Keeper auf der Linie vermutete und die Kugel nach hinten köpfte, war der Schlussmann aus dem Kasten geeilt und hatte gegen die Bogenlampe keine Abwehrchance (30.).

Nur vier Minuten später legten die "Wölfe" nach. Dejagah schickte Grafite mit einem klasse Pass auf die Reise, der Brasilianer setzte sich im Laufduell gegen Wolf durch und schob zum verdienten 2:0 ein (34.). Bevor der Club in der Schlussphase der ersten Hälfte durch Kristiansen doch noch einen gefährlichen Torschuss abgab (40.), sorgte eine laute Explosion kurzzeitig für Aufregung. Referee Kinhöfer schickte Club-Kapitän Galasek daraufhin in die Nürnberger Kurve, um den fränkischen Anhang zu beruhigen (40.).

Wolfsburg erwischte auch im zweiten Abschnitt den besseren Start. Madlung setzte einen Marcelinho-Eckball per Kopf knapp daneben (50.), ehe ein von Misimovic verwandelter Strafstoß - Riether hatte Charisteas gefoult - den Club überraschend zurück ins Spiel brachte (54.). Die Nürnberger, bei denen Saenko und Kennedy, der den angeschlagenen Kluge ersetzte, die Offensive verstärkten, wurden fortan mutiger. Wolfsburg fand nicht mehr zum druckvollen Angriffsspiel, das dem FCN vor der Pause große Probleme bereitet hatte. Wirklich einschnüren konnte aber auch die Meyer-Elf den VfL nicht. Die beste Chance der Franken hatte Galasek, als er Jentzsch aus der Distanz zu einer guten Parade zwang (59.).

Lange währten die Nürnberger Hoffnungen auf einen Punktgewinn allerdings nicht. Wolfsburg befreite sich relativ schnell aus der Nürnberger Belagerung und holte zum erneuten Gegenschlag aus. Marcelinho verzögerte 20 Meter vor dem Tor geschickt, ehe er klasse auf Josue passte. Der Brasilianer spielte direkt weiter auf Dejagah, und der Deutsch-Iraner drosch das Leder zum 3:1 ins kurze Eck (67.). Nürnberger versuchte zwar weiterhin, offensiv Akzente zu setzen, wirklich zwingend wurde der Club aber nicht mehr. Stattdessen boten sich dem VfL nun Räume für Konter, die die Magath-Elf auch zu nutzen wusste. Die beste Möglichkeit vergab Marcelinho nach einer tollen Kombination über den eingewechselten Dzeko und Josue (79.).

In der Schlussphase gelang es dem Club nicht, noch einen Gang zuzulegen. Wolfsburg hatte mehr vom Spiel, spielte weiter munter nach vorne und schien dem 4:1 näher, als die Franken dem Anschlusstreffer.

Beide Mannschaften müssen unter der Woche im DFB-Pokal ran. Während Wolfsburg am Dienstag beim Klassenkameraden in Karlsruhe seine Visitenkarte abgibt, tritt der Club am Mittwoch bei Zweitligist Jena an.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Keine Beute bei den Wölfen

Der 1.FCN hat am 11. Spieltag der Bundesliga eine Niederlage einstecken müssen. Am Samstag (27.10.07) verloren die Cluberer vor 19.798 Zuschauern in der Volkswagen Arena beim VfL Wolfsburg mit 1:3 (0:2). Nach dem 0:2-Pausenrückstand durch die Treffer von Angelos Charisteas (30., Eigentor) und Grafite (34.) hatte Zvjezdan Misimovic per Foulelfmeter auf 1:2 verkürzt (54.). Die Nürnberger Hoffnungen auf ein Remis zerstörte dann Wolfsburgs Ashkan Dejagah, der den 3:1-Endstand markierte (67.).

Nach dem Heimsieg zuletzt gegen Frankfurt (5:1) musste das Team von Trainer Hans Meyer mit der sechsten Saisonniederlage einen Rückschlag hinnehmen. Sollte Duisburg, am Sonntag Gastgeber des HSV, punkten, würden die Cluberer wieder auf einen Abstiegsplatz rutschen. Noch rangiert der 1.FCN aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Platz 15 vor den Meiderichern. Wolfsburg blieb dagegen auch im sechsten Spiel in Serie ohne Niederlage und kletterte von Rang neun auf sieben. Für die Grün-Weißen war es erst der zweite Bundesliga-Sieg gegen die Franken, bei denen Hans Meyer seine 50. Niederlage als Bundesliga-Coach einstecken musste.

Wolf wieder mit von der Partie

Die Hausherren liefen nach ihrem 2:2 im Niedersachsen-Derby bei Hannover 96 mit zwei neuen Gesichtern in der Startelf auf. Christian Genter und Vlad Munteanu spielten von Beginn an, dafür nahmen Pablo Thiam und Jacek Krzynowek auf der Bank Platz. Beim Club gab es im Vergleich zum Frankfurt-Spiel nur eine Veränderung. Der wieder genesene Andreas Wolf ersetzte den verletzten Matthew Spiranovic.

Der VfL nahm von Beginn an das Heft in die Hand, die Nürnberger waren vor allem mit Abwehraufgaben beschäftigt. In der sechsten Minute gab Marcelinho aus 17 Metern den ersten Schuss aufs Tor ab - kein Problem für Jaromir Blazek im Club-Tor. Kurz darauf stand Michael Beauchamp bei einem langen Ball auf Munteanu zu weit weg von seinem Gegenspieler. Der Rumäne passte von der linken Seite scharf in den Strafraum, wo Marcelinho und Grafite knapp verpassten (11.). In der 19. Minute dann erstmals Gefahr vor dem Wolfsburger Tor: Misimovic hatte eine Ecke von der rechten Seite geschossen, Charisteas köpfte per Aufsetzer am linken Pfosten vorbei.

0:2 in vier Minuten

Danach verlagerte sich das Spiel wieder in die Club-Hälfte. In der 22. Minute vereitelte Wolf im letzten Moment eine gefährliche Verlängerung von Dejagah Richtung Grafite, der sechs Meter vor dem Tor Einschuss bereit stand. Kurz darauf klärten die Nürnberger zunächst eine Flanke in den eigenen Strafraum, Alexander Madlung gewann jedoch das anschließende Kopfballduell und brachte den Ball zurück in die Gefahrenzone. Dort stand Charisteas und köpfte den Ball sieben Meter vor dem Tor unbedrängt über den heraus eilenden Blazek ins eigene Gehäuse zum 0:1 (30.). Nur vier Minuten später spielte Dejagah von der rechten Seite in den Lauf von Grafite. Der brasilianische Angreifer startete zentral durch, versetzte im Strafraum Wolf und schob aus 14 Metern an Blazek vorbei ins linke untere Eck - 2:0.

Kurz vor der Pause wäre Hans Meyers Truppe fast noch der Anschlusstreffer gelungen. Charisteas hatte in 16 Metern halblinker Position für Kristiansen abgelegt. Der Däne schoss, Jan Simunek fälschte ab, aber VfL-Keeper Simon Jentzsch war zur Stelle und klärte zur Ecke. Die Franken gingen mit dem 0:2-Rückstand in die Kabine.

Misomovic per Foulelfmeter, Dejagah aus spitzem Winkel

Die erste Chance nach dem Wechsel erspielten sich die Gastgeber: Nach einer Marcelinho-Ecke von der rechten Seite hatte Madlung knapp rechts vorbei geköpft (50.). Aber auch die Cluberer machten jetzt mehr Druck: Peer Kluge flankte von der rechten Seite, am Fünfmeterraum brachte Sascha Riether Charisteas zu Fall. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer entschied zu Recht auf Elfmeter. Misimovic lief an, schickte  Wölfe-Torhüter Jentzsch in die rechte Ecke und schob locker nach links unten zum 1:2 ein - das vierte Saisontor für den Bosnier (54.). Kurz darauf musste Kluge in seinem 150. Bundesliga-Spiel humpelnd vom Platz, für den ehemaligen Mönchengladbacher kam Joshua Kennedy (57.). Der Club setzte weiter auf Offensive. Tomas Galasek versuchte es mit einem Distanzschuss aus 23 Metern, doch Jentzsch lenkte das Leder mit einer Glanzparade um den Pfosten (59.).

Magaths Truppe hielt allerdings dagegen und spielte die Kugel ihrerseits schnell nach vorne. Vor dem Sechzehner passte Marcelinho quer zu Josué, der direkt auf den rechts gestarteten Dejagah weiterleitete. Der Deutsch-Iraner visierte aus spitzem Winkel das kurze Eck an. Blazek konnte das 1:3 nicht mehr verhindern (67.).

Mintal und Adler knapp drüber

Danach war die Partie eigentlich gelaufen, dennoch ergaben sich auf beiden Seiten noch gute Möglichkeiten. In der 72. Minute drosch Mintal das Leder links im Strafraum aus spitzem Winkel nur um einige Zentimeter über die Latte. Kurz darauf setzte sich Misimovic auf der linken Seite durch und legte zurück zum eingewechselten Nicky Adler, der aus 16 Metern schoss, dabei allerdings über die Latte zielte (77.). Im Gegenzug lief der Ball über den eingewechselten Edin Dzeko und Josué zu Marcelinho, der völlig frei rechts im Strafraum haarscharf am linken Pfosten vorbei schoss (79.). Letztendlich blieb es beim 1:3.

Am kommenden Mittwoch (31.11.07) wird es für Hans Meyer ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Verein FC Carl Zeiss Jena geben. Um 19.00 Uhr treten die Cluberer in der 2. Runde des DFB-Pokals auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld beim Zweitligisten an.

Bei der Arbeit: Andi Wolf (re.) im Zweikampf mit Vlad Munteanu

© www.FCN.de

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