10. Spieltag 2007 / 2008 Samstag, 20.10.2007

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Eintracht Frankfurt

5:1 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Blazek;

Spiranovic, Beauchamp, Galasek, Reinhardt;

Kluge, Mnari;

Misimovic, Mintal, Kristiansen;

Charisteas

Trainer: Hans Meyer

Wechsel: Glauber für Spiranovic (16.),

Kennedy für Charisteas (55.),S

chmidt für Reinhardt (81.)

Karten: ---

Tore: 1:1 Charisteas (20.), 2:1, 4:1 Mintal (50., 64.),

3:1 Misimovic (54.), 5:1 Kennedy (82.)

EINTRACHT FRANKFURT:

Pröll;

Ochs, Russ, Kyrgiakos, Spycher;

Fink, Inamoto;

Streit, Meier, Takahara;

Amanatidis

Trainer: Friedhelm Funkel

Wechsel: ---

-

-

Karten: Gelb: Inamoto (35.), Pröll (53.)

Tore: 0:1 Takahara (12.)

-

Schiedsrichter: Michael Weiner

Linienrichter: Norbert Grudzinski, Kai Voss

4. Schiedsrichter: Wolfgang Walz

Zuschauer: 45.050

Besondere Vorkommnisse: Misimovic trifft Elfmeter (54.)

Spielbericht von www.kicker.de

Charisteas bricht den Bann

Angelos Charisteas hat sowohl seine persönliche als auch die Negativserie des 1. FC Nürnberg beendet und dank eines Treffers und zweier Torvorlagen maßgeblichen Anteil am letztlich auch in der Höhe verdienten 5:1-Erfolg über Eintracht Frankfurt. Takahara hatte die Hessen in einer ausgeglichenen ersten Hälfte in Front gebracht, ehe der Grieche ausglich. Mintal und Misimovic per Elfmeter brachten den in der zweiten Halbzeit in allen Belangen überlegenen Club auf die Siegerstraße, ehe erneut Mintal und Kennedy nachlegten.

Beim 1. FC Nürnberg war Trainer Hans Meyer zum Wechseln gezwungen. Im Vergleich zur 0:3-Niederlage beim FC Bayern mussten Wolf (Oberschenkelzerrung) und Saenko (Sprunggelenksverletzung) passen. Dafür liefen Kristiansen und Charisteas auf, Galasek übernahm Wolfs Platz in der Innenverteidigung. Auf Frankfurter Seite hatte Friedhelm Funkel ähnliche Probleme. Preuß (Nasenbeinbruch) und Thurk (Muskelverletzung) fehlten nach dem 2:1 gegen Leverkusen und wurden durch die beiden wiedergenesenen Japaner Inamoto und Takahara ersetzt.

Beide Teams begannen die Partie relativ bedächtig und konzentrierten sich zunächst lediglich auf Sicherheitsfußball. Torszenen fehlten dem Spiel in den ersten zehn Minuten gänzlich. So kam der Führungstreffer der Frankfurter etwas überraschend. Nach dem ersten ansehnlichen Angriff der Nürnberger konterte Frankfurt über Streit und Inamoto, der Amanatidis auf der rechten Seite in Szene setzte. Der Grieche bediente den in der Mitte mitgelaufenen Takahara, und der Japaner schob mühelos zum 0:1 ein (12.). Doppeltes Pech für den Club, dass sich Spiranovic bei dieser Aktion verletzte und durch Glauber ersetzt werden musste.

Der Treffer verlieh der Partie Schwung. Der Club wirkte nicht geschockt und hatte durch Mintal kurz nach dem Rückstand die Chance zum Ausgleich, Pröll parierte aber den Drehschuss des Slowaken (15.). Fünf Minuten später war aber auch der Frankfurter Schlussmann machtlos, als Kristiansen einen 30-Meter-Freistoß mit links an den Pfosten nagelte. Den Abpraller nutzte Charisteas zu seinem ersten Saisontreffer und glich aus (20.).

Die Begegnung wurde nun zunehmend unterhaltsamer. Beide Teams kamen zu einigen guten Chancen, ein weiterer Treffer wollte vor der Pause aber nicht mehr fallen. Russ jagte einen Freistoß an den Außenpfosten (27.), ehe Misimovic aus der Distanz mit links abzog und die Latte traf (29.). Die beste Chance für die erneute Gästeführung vergab Fink, nachdem Kluge eine Streit-Flanke unzureichend abgewehrt hatte. Der Frankfurter schoss aber zu unplatziert, um Blazek zu gefährden.

Der Club kam engagiert aus der Kabine und sorgte sofort für Unruhe in Frankfurts Defensive. Mintals Volleyschuss schlug noch knapp neben Prölls Tor ein (47.). Wenig später entschieden die Franken binnen weniger Minuten das Spiel. Einen langen Ball nahm Charisteas gekonnt mit der Brust an, Russ trat am Ball vorbei, und der Grieche bediente Mintal, der zum 2:1 einschob (50.). Frankfurt agierte in der Defensive nun völlig indisponiert und ermöglichte dem Club eine Hülle von Möglichkeiten. Nach einem Abwehrfehler war es wieder Charisteas, der im Strafraum vor Pröll auftauchte, das Leder durch die Beine des Keepers schob und dann gefoult wurde. Den fälligen Strafstoß nutzte Misimovic souverän zum 3:1 (54.).

Die nun wie entfesselt aufspielenden Nürnberger setzten nach und drängten auf die endgültige Entscheidung. Kennedy scheiterte bei zwei Alleingängen (60., 61.), ehe den Gästen beinahe doch noch der Anschluss gelungen wäre. Gleich zweimal kamen Kyrgiakos und Takahara aus kürzester Distanz zum Abschluss, doch mit vereinten Kräften und einer Portion Glück verhinderte die Nürnberger Defensive das 3:2 (62.). Danach fand die Eintracht offensiv nicht mehr statt. Der Club erspielte sich Chance um Chance und kam durch Mintal, der einen Fehler von Kyrgiakos nutzte, zwangsläufig zum 4:1 (64.).

Die Meyer-Elf gab trotz der Entscheidung nicht nach und schien sich den Frust der vergangenen Wochen von der Seele schießen zu wollen. Misimovic und Kennedy vergaben das mögliche 5:1, ehe dem Australier nach drei Fehlversuchen doch noch sein Treffer gelang. Von Kristiansen bedient traf Kennedy sehenswert per Hacke (82.), ehe die Schlussminuten zum Schaulaufen gerieten.

Der 1. FC Nürnberg muss am kommenden Samstag in Wolfsburg antreten, während die Frankfurter Eintracht bereits am Freitag Hannover empfängt.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

5:1 - der erste Heimsieg!

Was für ein Befreiungsschlag! Am Samstag (20.10.07) gewann der Club gegen Eintracht Frankfurt mit 5:1 (1:1). Vor 45.050 Zuschauern im easyCredit-Stadion hatte in der zwölften Minute Naohiro Takahara zunächst die Gäste in Front geschossen, ehe Angelos Charisteas der 1:1-Ausgleich glückte (20.). Nach der Pause markierten dann Marek Mintal (50., 64.), Zvjezdan Misimovic (54., Foulelfmeter) und Joshua Kennedy (82.) die Treffer zum 5:1-Endstand.

Es waren die ersten Bundesliga-Treffer für Charisteas und Kennedy im Club-Dress und zugleich die ersten Nürnberger Stürmertore in dieser Saison. Das war zuletzt Angreifer Chhunly Pagenburg am 14. April dieses Jahres beim 1:0 gegen Aachen, dem letzten Nürnberger Heimsieg, gelungen. Der erste "Dreier" vor heimischem Publikum in dieser Bundesliga-Spielzeit beendete eine Durststrecke von insgesamt sieben Partien ohne Sieg. Mit dem zweiten Erfolgserlebnis nach dem 2:1 in Rostock verließ die Mannschaft von Trainer Hans Meyer auch die Abstiegsränge und rangiert mit jetzt neun Punkten auf Platz 15. "Angstgegner" Eintracht Frankfurt kassierte dagegen nach über 20 Jahren seine erste Bundesliga-Niederlage in Nürnberg und rutschte auf Rang acht ab.

Erster Frankfurter Angriff führt zum 0:1

Beide Trainer stellten ihre Startelf im Vergleich zum 9. Spieltag auf zwei Positionen um. Beim Club fielen Andreas Wolf und Ivan Saenko verletzt aus, dafür gehörten Jan Kristiansen und Charisteas zur Anfangsformation. Bei der Eintracht spielten Junichi Inamoto und Takahara anstelle von Christoph Preuß und Michael Thurk von Beginn an.

Die Cluberer bemühten sich in den Anfangsminuten, Druck aufzubauen, die Frankfurter zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück und ließen die Hausherren erst einmal gewähren. In der zwölften Minute trugen die Hessen dann ihren ersten Konter vor. Ioannis Amanatidis hatte von der rechten Seite flach in den Strafraum gepasst, Takahara kam im Fünfmeterraum an den Ball und schoss zum 1:0 für die Hessen ein. Zu allem Unglück hatte sich auch noch Matthew Spiranovic im Zweikampf mit Takahara verletzt und musste kurz darauf ausgewechselt werden. Für ihn kam Glauber ins Spiel (16.). Kurz zuvor die erste Chance für den 1.FCN: Mintal hatte nach einem Anspiel von Peer Kluge aus zehn Metern Torentfernung geschossen, allerdings genau in die Arme von Eintracht-Keeper Markus Pröll (15.).

Charisteas staubt gekonnt ab

In der 20. Minute foulte Inamoto Charisteas 30 Meter vor dem Tor. Kristiansen führte den fälligen Freistoß aus und hämmerte das Leder mit einem strammen Linksschuss (!) an den rechten Pfosten. Den Abpraller schob Charisteas, der goldrichtig gestanden hatte, links unten ins Eck zum 1:1-Ausgleich ein. Aufregung dann in der 28. Minute: Frankfurt trug einen schnellen Konter vor, den Takahara mit einem Torerfolg abschloss. Doch der Japaner stand beim Anspiel im Abseits - der Treffer zählte nicht. Auf der anderen Seite setzte sich Misimovic gut durch und zog aus 20 Metern halblinker Position mit links ab. Frankfurts Torwart Pröll lenkte den Ball gerade noch an die Latte.

In der 36. Minute sorgte erneut ein Freistoß für Gefahr vorm Gäste-Tor. Diesmal setzte Misimovic den Ball knapp links neben das Gehäuse. Vier Minuten später bekam der Club hinten den Ball nicht weg, so dass Michael Fink plötzlich aus zentraler Position frei zum Abschluss kam. Sein Versuch war jedoch zu unplatziert, um Jaromir Blazek zu gefährden. So blieb es nach abwechslungsreichen und flotten 45 Minuten beim 1:1.

Furiose zweite Halbzeit - Mintal, Misimovic & Kennedy setzen die Ausrufezeichen

Mit enorm viel Schwung kam Hans Meyers Truppe aus der Kabine. In der 47. Minute verwertete Mintal eine Misimovic-Flanke von der rechten Seite volley, setzte die Kugel aber rechts neben das Tor. Drei Minuten später flankte Misimovic erneut von der rechten Seite, Charisteas nahm den Ball im Strafraum gekonnt mit der Brust an, bekam ihn dann aber an die Hand - Schiedsrichter Michael Weiner sah es nicht. Im Zweikampf mit Marco Russ behielt Charisteas anschließend die Übersicht und legte für Mintal ab, der zum 2:1 einschob - Mintals drittes Saisontor. Wenig später tauchte Charisteas nach einem langen Pass alleine vor Pröll auf, schob das Leder dem Frankfurter Torhüter durch die Beine und wurde von ihm gefoult - Elfmeter! Misimovic behielt vom Punkt die Nerven, schickte Eintrachts Schlussmann in die falsche Ecke und traf rechts unten zum 3:1 (54.).

Und der Club machte weiter Druck. In der 58. Minute hatten die Frankfurter Glück, dass Weiner den kurz zuvor für Charisteas eingewechselten Kennedy im Abseits gesehen haben wollte und so Kristiansens Tor die Anerkennung verweigerte. Danach tauchte Kennedy zweimal kurz hintereinander alleine vor Pröll auf - das erste Mal verstolperte der Australier (61.), das zweite Mal schoss er übers Tor (62.). Auch die Frankfurter hatten noch eine große Chance: Nach einer Flanke von Amanatidis bugsierte zunächst Sotirios Kyrgiakos den Ball an Blazek vorbei, Kennedy rettete auf der Linie. Den Abpraller schoss Takahara genau in Blazeks Arme (62.). In der 65. Minute trat Misimovic eine Ecke von der rechten Seite, Kyrgiakos wehrte genau vor Mintals Füße ab, so dass der Slowake die Kugel aus zentraler Position zum 4:1 ins Netz dreschen konnte - Saisontor Nummer vier für Mintal.

In der 82. Minute dann der Schlusspunkt unter die Nürnberger Fußball-Show in Halbzeit zwei. Misimovic - Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel seiner Mannschaft - passte diagonal auf die linke Seite. Kristiansen brachte den Ball von der Grundlinie direkt zurück in den Fünfmeterraum, wo Kennedy im Fallen die Kugel elegant mit der Hacke an Pröll vorbei schob. 5:1 - der Endstand! Und hoffentlich zugleich das Signal für eine kleine Serie, die in einer Woche beim VfL Wolfsburg (Sa., 27.10.07) gestartet werden kann.

Bejubelt seinen ersten Bundesliga-Treffer für den Club: Charisteas

© www.FCN.de

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