6. Spieltag 2006/07 Sa., 30.09.2006

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - FSV Mainz 05

1:1 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola;

Galasek, Mnari;

Mintal;

Polak, Vittek, Saenko

Trainer: Meyer

Wechsel: Banovic für Mintal (63.),

Nikl für Galasek (71.),

Kristiansen für Pinola (90.)

Karten: Gelb: Glauber (31.), Wolf (90.) ; Rot: Mnari (43.)

Tore: 1:0 Polak (24.)

FSV MAINZ 05:

Wache;

Du-Ri Cha, Friedrich, Noveski, Rose;

Pekovic;

Gerber, Azaouagh;

Amri, Feulner - Edu

Trainer: Klopp

Wechsel: Diakité für Azaouagh (46.),

Babatz für Pekovic (62.),

Damm für Du-Ri Cha (78.)

Karten: Gelb: Rose (73.)

Tore: 1:1 Babatz (85.)

-

Schiedsrichter: Seemann

Zuschauer: 38.004

Besondere Vorkommnisse: Wache hält Elfmeter von Vittek (27.), Rote Karte von Mnari (43.)

Spielbericht von www.kicker.de

Babatz mit Gewalt zum Ausgleich

Bis zum Platzverweis von Mnari kurz vor der Pause hatte der Club den Gegner aus Mainz im Griff. In der zweiten Hälfte nutzten die Mainzer ihre numerische Überlegenheit und kamen in der Schlussphase zum späten Ausgleich.

Beim 1. FC Nürnberg beließ es Trainer Hans Meyer nach dem Remis in Cottbus (1:1) bei einer Änderung: Für Schroth (Erkältung) lief Saenko in der Startelf auf. Der Gast aus Mainz begann im Vergleich zum 1:1 gegen Berlin auf drei Positionen verändert. Friedrich (nach Meniskus-OP) kehrte in die Innenverteidigung zurück, dafür musste Gunesch weichen. Zudem tauschte Trainer Jürgen Klopp den gesamten Angriff aus: Edu und Amri spielten für Diakité und Damm.

Bei besten äußeren Bedingungen dominierten die Hausherren die ersten Minuten der Partie. Schon nach drei Minuten ergab sich für den Club durch einen Freistoß eine aussichtsreiche Möglichkeit: Aus 20 Metern Entfernung beförderte Mintal das Leder auf das Tor der Rheinhessen, Wache entschärfte jedoch die Situation mit einer Faustabwehr.

Bald ergab sich in Nürnberg ein klares Muster: Der Club riss die Partie immer mehr an sich und hatte zahlreiche, gute Möglichkeiten. Vittek scheiterte nach einem Konter aus kurzer Distanz an Wache (13.). Ebensowenig erfolgreich waren die Fernschüsse von Mintal und Mnari. Erst Polak setzte die Überlegenheit in Zählbares um: Ungehindert spielten sich die Franken in der gegnerischen Hälfte das Leder zu. Einen Querpass von Pinola nahm Polak direkt und beförderte den Ball mittels eines Flachschusses aus 16 Metern in die Maschen (24.).

Nur vier Minuten später stand der Torschütze erneut im Mittelpunkt. Polak sank ohne Fremdeinwirkung im Strafraum danieder, Referee Seemann zeigte dennoch auf den Punkt. Ausgleichende Gerechtigkeit, dass Wache den zentralen Flachschuss von Vittek mit dem Fuß parierte.

Die in allen Belangen unterlegenen Mainzer zeigten eine schwache Leistung. Auch nach dem Rückstand ließen die 05er Aggressivität, Kampfkraft und Spielwitz vermissen, wirkten mutlos und ohne Zug nach vorne.

Eine Unkonzentriertheit in der Club-Abwehr brachte Mainz jedoch kurz vor der Pause überraschend zurück ins Spiel. Auf einmal lief Amri der Nürnberger Abwehr nach einem Abschlag von Wache auf und davon. Mnari sah keine andere Möglichkeit, als den Mainzer Angreifer am Trikot festzuhalten. Referee Seemann zögerte keine Sekunde und schickte den Tunesier mit Rot vom Platz (43.). Bis zum kurz darauf folgenden Halbzeitpfiff konnten die Gäste aus der numerischen Überlegenheit jedoch keinen Nutzen mehr ziehen.

In der Pause reagierte Mainz' Trainer Klopp auf die neue Situation und brachte mit Diakité für Azaouagh einen dritten Stürmer in die Partie. Auch wenn sich die Gäste nun verständlicherweise leichter taten und mehr Spielanteile hatten, wirkliche Torgefahr entwickelten sie anfangs nicht - bis zur 60. Minute. Amri legte allein vor dem Tor uneigennützig quer auf Diakité. Unglaublich, aber wahr: Aus fünf Metern brachte der Angreifer das Künststück fertig, den Ball neben das leere Tor zu schießen.

Immer ärger geriet die Meyer-Truppe nun unter Druck. Friedrich hätte nach einer Ecke ebenfalls den Ausgleich erzielen müssen, köpfte aber aus kurzer Distanz genau auf Schäfer (67.). In der 84. Minute brachten die Mainzer aber doch noch das Leder im Tor der Franken unter. Babatz fasste sich aus 28 Metern ein Herz und überraschte Schäfer, der zu weit vor seinem Kasten stand. So senkte sich das Leder hinter ihn in die Maschen. Beinahe hätte Babatz noch einen Treffer hinterhergelegt. Nur eine Zeigerumdrehung später traf der schussgewaltige Mittelfeldspieler das Lattenkreuz.

Mehr geschah im Anschluss aber nicht mehr im easycredit-Stadion. Beide Teams schienen mit dem Ergebnis zufrieden zu sein und einigten sich schiedlich friedlich auf die Punkteteilung.

Der Club bleibt mit dem vierten Remis in Folge weiter ungeschlagen und empfängt nach der Länderspielpause Bielefeld. Die heimstarken Mainzer werden gegen Aachen versuchen, den ersten Sieg nach fünf Spielen ohne dreifachen Punkterfolg einzufahren.

www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Dramatik pur beim 1:1 gegen Mainz

Im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 ist der Club am Samstag (30.09.06) vor 38.004 Zuschauern im easyCredit-Stadion nicht über ein 1:1 (1:0) hinausgekommen. In einer einseitig geführten ersten Hälfte brachte Jan Polak den FCN verdient mit 1:0 in Führung (24.). Weil Robert Vittek per Foulelfmeter scheiterte (27.) und Joe Mnari kurz vor der Pause die Rote Karte sah (43.), kippte die Partie. Der späte 1:1-Ausgleich durch den eingewechselten Christof Babatz war deshalb folgerichtig (85.).

Der FCN hat trotz seines vierten Remis in Folge, dem dritten 1:1 hintereinander, die Tabellenspitze übernommen, da der ehemalige Spitzenreiter Bayern München zeitgleich überraschend beim Schlusslicht VfL Wolfsburg verlor (0:1). Der Blick auf die Tabelle dürfte aber nur eine Momentaufnahme sein. Am Sonntag spielen noch Schalke 04 in Leverkusen und Hertha BSC gegen den VfB Stuttgart. Sowohl die Schalker als auch die Berliner können noch am weiterhin ungeschlagenen Team von Trainer Hans Meyer, das sich im fünften Bundesligaduell mit den Mainzern erstmals unentschieden trennte, vorbeiziehen.

Schroth erkältet, Luxus-Problem gelöst

Das Luxusproblem, vier Top-Leute für drei Sturm-Positionen zu haben, löste sich von alleine. Markus Schroth hatte sich am Freitag mit einer Erkältung abgemeldet. Für ihn stand Ivan Saenko wieder in der Anfangsformation. Vittek rückte dadurch von links ins Angriffszentrum. Mainz-Trainer Jürgen Klopp nahm drei Veränderungen vor: Für Ralph Gunesch spielte nach überstandener Meniskus-OP wieder Manuel Friedrich im Abwehrzentrum. Edu und Chadli Amri ersetzten im Sturm Bakary Diakité und Tobias Damm.

Der Club begann wieder einmal offensiv und erarbeitete sich in den ersten 20 Minuten drei gute Möglichkeiten. Zunächst war es Marek Mintal, der Mainz-Torhüter Dimo Wache mit einem 20-Meter-Freistoß prüfte (4.). Dann schloss Vittek einen schönen Spielzug über Mintal und Mnari aus halblinker Position ab - wieder war Wache zur Stelle und parierte (13.). Kurz danach bediente Javier Pinola aus dem Zentrum heraus Mintal, der es mit einem Schuss von halblinks probierte - knapp rechts am Tor vorbei (17.).

Polak trifft aus 16 Metern, Vittek nicht aus elf

Auch Mnari wollte den frühen Führungstreffer erzielen und nutzte einen Einwurf von Dominik Reinhardt, um per Drop-Kick zum Erfolg zu kommen. Der Ball ging links am Tor vorbei (21.). Im fünften Versuch wurde der FCN für die dominante Spielweise belohnt: Super Kombination über mehrere Stationen, der Ball landete über Pinola bei Polak und der zog von der Strafraumkante ab. Flach unten links schlug es im Mainzer Kasten ein - 1:0 (24.).

Nur drei Minuten später bot sich den Hausherren die riesen Möglichkeit zum 2:0. Schiedsrichter Marc Seemann hatte in seinem ersten Bundesliga-Einsatz fälschlicherweise ein Foul an Polak im Strafraum gesehen und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Vittek trat zum Strafstoß an, schoss mittig. Wache entschied sich für die rechte Ecke, kam mit seinen Füßen aber an den Ball und parierte! Die Cluberer schienen ob der verpassten Chance überhaupt nicht geschockt und spielten weiter nach vorne. Mintal zog nach einer klasse Drehung im Strafraum ab, sein Schuss verfehlte das Tor aber um einige Meter (32.).

Notbremse von Mnari - Rot!

Auf der Gegenseite bot sich den Gästen die erste Gelegenheit, nachdem Wache abgeschlagen hatte und das Kopfballduell im Mittelfeld gewonnen wurde. Amri lief von Mnari verfolgt auf Schäfer zu. Weil Mnari den Angreifer als letzter Mann regelwidrig stoppte und am Trikot zog, war Seemann gezwungen, Rot zu zeigen - der FCN musste mehr als eine Halbzeit in Unterzahl auskommen (43.)!

Während Meyer zur Pause auf personelle Wechsel verzichtete, brachte Klopp mit Diakité einen weiteren Stürmer. Mimoun Azaouagh musste für ihn weichen. Die 05er agierten nun druckvoller, kamen durch den Fernschuss von Marco Rose zu ihrer ersten Chance (53.). Riesenglück für den Club in der 62. Minute: Amri war bei einem Konter frei durch, bediente uneigennützig den mitgelaufenen Diakité, doch der brachte den Ball aus fünf Metern nicht im leeren Tor unter - unfassbar! FCN-Fans dürften sich bei dieser Szene an das Gastspiel in München erinnert haben, als Roy Makaay ein ähnliches Malheur passiert war.

Mainz setzt alles auf eine Karte

Kurz darauf drohte schon wieder Gefahr, als Manuel Friedrich bei einer Ecke mitaufgerückt war und den Zweikampf mit Reinhardt gewann. Beim anschließenden Kopfball musste Schäfer die Fäuste blitzschnell hochreißen, um den allerdings zu unplatzierten Versuch des Mainzer Abwehrchefs abzuwehren (66.). Meyer indessen brachte mit Marek Nikl für Tomas Galasek eine zusätzliche Defensivkraft (71.).

Dann aber endlich mal wieder die Gastgeber: Der für Mintal eingewechselte Ivica Banovic per wuchtigem 35-Meter-Freistoß, Wache mit Schwierigkeiten. Saenko und Glauber blieben im Nachsetzen ebenfalls erfolglos (72.). Mainz riskierte nun alles, brachte mit Damm die nächste Offensivkraft (78.). Der Youngster zog nach Zuspiel von Christof Babatz gleich ab, der Ball flog knapp übers Nürnberger Gehäuse (79.). Auch Rose verzog (84.).

Babatz' Flatterball schlägt ein - 1:1

Nach 85 Minuten war der Bann leider gebrochen. Babatz hatte aus gut 30 Metern einen Flatterball abgelassen, mit dem Schäfer Probleme hatte. Der Keeper kam nicht mehr richtig ran, die Kugel flog ins Netz - 1:1, der späte Schock (85.). Nur eine Minute danach waren die Cluberer im Glück, als Babatz sich schon wieder ein Herz fasste und diesmal aus 25 Metern abzog - der Ball knallte ans Lattenkreuz!

Es war die letzte Chance einer hoch dramatischen Partie, in der Javier Pinola verletzungsbedingt noch in der Nachspielzeit durch Jan Kristiansen ausgetauscht werden musste. Die Bundesliga pausiert nun zwei Wochen. Das nächste FCN-Spiel findet am 15. Oktober statt. Dann empfängt der Club im Sonntagsspiel Arminia Bielefeld, das sich am Samstag gegen Energie Cottbus keine Blöße gab und mit 3:1 gewann.

Sein 1:0-Führungstreffer reichte nicht zum Sieg: Jan Polak (r.)

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