26. Spieltag 2005/06 Sa., 18.03.2006

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - SV Werder Bremen

3:1 (2:0)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Nikl, Glauber, Cantaluppi;

Reinhardt, Mnari, Polak, Pinola;

Vittek, Schroth, Saenko

Trainer: Meyer

Wechsel: Paulus für Mnari (62.),

L. Müller für Pinola (62.),

Kießling für Kießling (81.)

Karten: Gelb: Glauber (20.), Mnari (42.), Schäfer (79.)

Tore: 1:0, 3:1 Vittek (21., 69.), 2:0 Schroth (36.)

SV WERDER BREMEN:

Wiese;

Owomoyela, Naldo, Fahrenhorst, Schulz;

Jensen, Vranjes, Frings, Borowski;

Klose, Klasnic

Trainer: Schaaf

Wechsel: Andreasen für Frings (24.),

Valdez für Naldo (46.)

-

Karten: Gelb: Klose (55.)

Tore: 2:1 Klose (57.)

-

Schiedsrichter: Gräfe

Zuschauer: 40.924

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Vittek-Festspiele gehen weiter

Beim 1. FC Nürnberg gab es im Vergleich zum jüngsten 4:3-Auswärtssieg in Köln keine personelle Änderungen. Stefan Kießling musste demnach erneut auf der Reservebank Platz nehmen.

Bremens Trainer Thomas Schaaf brachte nach der 0:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC Daniel Jensen für den wegen Oberschenkelproblemen verhinderten Regisseur Micoud.

Die Bremer griffen sofort früh an, demonstrierten von Beginn an große Präsenz und drängten den Club hinten rein. Mehr als ein Schuss von Owomoyela, der knapp links vorbeiging, sprang aber nicht heraus.

Nürnberg fand schwer ins Spiel. Die Bremer Defensive war sehr aufmerksam und besaß eine gut funktionierende Abseitsfalle. Die erste wirklich gute Möglichkeit gehörte aber den Franken: Saenko setzte sich auf dem linken Flügel geschickt gegen Owomoyela durch und legte von der Grundlinie zurück zum freistehenden Pinola, der mit seinem schwächeren rechten Fuß aber drüberschoss.

Und der Club hatte danach seine anfänglichen Unsicherheiten abgelegt, wurde ballsicherer und hätte nach einem schnellen Konter in der 14. Minute in Führung gehen müssen: Polak spielte nach rechts zu Reinhardt, der flach nach innen in die Mitte zum mitgelaufenen Saenko passte. Der junge Russe schlug sechs Meter vor dem Tor aber über den Ball.

In der 21. Minute wurde der Club belohnt, brauchte aber gütige Bremer Mithilfe und eine herrliche Einzelaktion: Nach einem schlimmen Fehlpass von Schulz schalteten die Nürnberger schnell auf Angriff, Vittek ließ Fahrenhorst aussteigen sowie zwei weitere Bremer ins Leere laufen und schoss aus 17 Metern allein vor Wiese ins linke Eck ein.

Werder fand kein probates Mittel gegen die gut organisierte Abwehr des FCN, agierte aber auch zu unstrukturiert. Eine nennenswerte Möglichkeit gab's lediglich nach einer Standardsituation: Borowski brachte eine Ecke von links mit Effet nach innen zu Fahrenhorst, der sechs Meter vor dem Tor am höchsten stieg und den Ball geschickt drückte, doch Schäfer tauchte ab und hielt sicher.

Pech für die Schaaf-Elf, dass Frings nach einem Foul von Glauber frühzeitig verletzt vom Feld musste, für ihn kam Andreasen. Frings wurde zur Untersuchung sogar ins Krankenhaus gebracht.

Werder war bemüht, arbeitete viel, griff früh an, entwickelte aber kaum Gefahr. Ganz anders die Franken, die mit der Führung im Rücken auf eine sichere Defensive achtend auf Konter lauerten und damit Erfolg hatten: Polak spielte in die Gasse nach rechts zu Vittek, der flach in die Mitte an den zweiten Pfosten passte, wo Schroth in den Ball rutschte und mit links hoch in den Winkel einschoss (36.).

Und die Meyer-Elf hatte sichtlich Spaß an ihren nadelstichartigen Gegenstößen gegen die verunsicherten Werderaner: Polak vernaschte nach Steilpass von Schroth in der rechten Strafraumhälfte Fahrenhorst und schoss dann mit links aus neun Metern halbrechter Position an den rechten Außenpfosten.

Thomas Schaaf brachte zur zweiten Hälfte mit Valdez einen dritten Stürmer, Defensivspieler Naldo blieb in der Kabine. Und Werder wollte es wissen. Der Club kam kaum aus der eigenen Hälfte, Bremen aber nicht in den Strafraum.

Nürnberg zog sich sehr weit zurück, griff nicht früh genug an. Bremen hatte bis 25 Meter vor dem Nürnberger Tor praktisch keine Gegenwehr, sah sich dann aber einem zehn Mann starken Bollwerk gegenüber.

Der Anschlusstreffer für Bremen gegen die nun viel zu passiven Franken war eine logische Konsequenz: Borowski spielte den Ball von der Mittellinie direkt steil in den Lauf von Klose, der allein vor Schäfer dem Keeper mit einem Rechtsschuss aus 15 Metern ins rechte Eck keine Chance ließ (57.).

Der FCN war fast permanent im Rückwärtsgang, auch weil er sich nach Balleroberung sehr schnelle wie unnötige Ballverluste leistete. Werder bestach mit hoher Laufbereitschaft, zog am Nürnberger Strafraum ein Powerplay auf. Echte Torchancen ließ der Club aber keine zu.

Ein knifflige Situation gab es in der 67. Minute: Klose lief auf Schäfer zu, legte den Ball kurz vor dem Strafraum am Keeper vorbei und fiel dann. Schäfer hatte aber zurückgezogen, ein Körperkontakt kann stattgefunden haben. Knifflige Szene. Schiedsrichter Gräfe ließ weiterspielen.

Dann überschlugen sich die Ereignisse: Erst schoss Schulz volley auf Schäfer, der mit den Fäusten retten konnte. Im direkten Gegenzug schoss Vittek, der sich gegen Owomoyela durchgesetzt hatte, allein vor Wiese rechts am Tor vorbei. Doch nur 30 Sekunden später tauchte der Slowake nach Doppelpass mit Polak erneut vor dem Bremer Keeper auf und vollendete diesmal eiskalt ins linke Eck (69.)

Bremen brauchte einige Minuten, um sich von dem Schock zu erholen. Die Franken dagegen hatten nun wieder großes Selbstvertrauen und strahlten bei ihren schnellen Angriffen große Gefahr aus.

Werder spielte zwar weiter nach vorne, der wirkliche Glaube daran, das Spiel nochmal drehen zu können, ging den Hanseaten aber wohl ab. Die Meyer-Elf verteidigte konsequent und nun mit viel Übersicht.

Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit blieb die Pfeife von Schiedsrichter Manuel Gräfe nach einem Foul von Owomoyela an Vittek im Strafraum stumm.

Der 1. FC Nürnberg feierte seinen dritten Sieg in Serie und hatte in Robert Vittek zum dritten Mal in Folge seinen Matchwinner. Mit einer in der ersten Halbzeit ganz starken Vorstellung und einer guten Chancenverwertung setzten sich die Franken letzten Endes verdient durch. Bremen musste nach dem Ausscheiden in der Champions League nun die zweite Niederlage in Folge in der Bundesliga hinnehmen.
Frings Verletzung stellte ich als nicht ganz so schlimm heraus, der Nationalspieler erlitt eine Wadenbeinprellung. Er fällt aber für das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch in Dortmund gegen die USA aus.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

<<<25. Spieltag --- 27. Spieltag>>>

ZURÜCK zu Plazierungen 2005/06

Startseite