25. Spieltag 2003 / 2004 Mo., 22.03.2004

2. Bundesliga

VfB Lübeck - 1. FC Nürnberg

2:1 (1:0)

VfB LÜBECK:

Wilde;

Laaser, Boy, Kullig, Türkmen;

Achenbach, Plaßhenrich, Schanda;

Zandi;

Scharping, Thioune

Trainer: Hecking

Wechsel: Bärwolf für Thioune (88.),

Zinnow für Achenbach (90.)

Karten: ---

Tore: 1:0 Scharping (11.), 2:0 Thioune (53.)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

S. Müller, Wolf, Nikl, L. Müller;

Stefulj, Mintal, Larsen;

Aidoo, Vittek, Krzynowek

-

Trainer: Wolf

Wechsel: Slovak für Aidoo (46.),

Kießling für L. Müller (57.)

Karten: Gelb: Aidoo

Tore: 2:1 Vittek (67.)

-

Schiedsrichter: Trautmann

Zuschauer: 8.800

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

VfB Lübeck - 1. FC Nürnberg 2:1

Beim VfB Lübeck gab es nach dem unglücklichen 2:2 n. V. im DFB-Pokal-Halbfinale beim SV Werder Bremen folgende personelle Änderungen: Kapitän Groth (Muskelfaserriss) und Thorwart (Gelb-gesperrt) mussten passen, es kamen Laaser und Türkmen. Zudem stellte Trainer Dieter Hecking wieder von Dreier- auf Vierer-Abwehrkette um. Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf brachte nach dem jüngsten 2:0 gegen Duisburg exakt dieselbe Startelf. Heißt: Es liefen erneut drei Spitzen auf, mit dem sehr treffsicheren Mittelfeldspieler Mintal dahinter.

Beide Teams begannen sehr forsch, suchten ihr Heil sofort in der Offensive. Es gab kein taktisches Geplänkel, es wurde hüben wie drüben geradlinig nach vorne gespielt.

Die Lübecker Abwehrreihe stand zunächst sehr sicher. Die Club-Defensive spielte riskant auf Abseits - der Schiedsrichter-Assistent war aber auf ihrer Seite.

Die erste Großchance besaß der VfB: Schanda kam nach einer Freistoß-Hereingabe von links aus sieben Metern völlig frei zum Kopfball, doch Schäfer klärte mit einer Glanzparade zur Ecke. Und in deren Anschluss kam Scharping aus 20 Metern frei zum Schuss. Seinen Linksschuss fälschte Schanda noch leicht ab, so dass Schäfer keine Abwehrchance hatte (11.).

Doch im Gegenzug hätte der FCN beinahe ausgeglichen: Wilde parierte mit einer Faust einen fulminanten Freistoß von Krzynowek, der aus 24 Metern mit links abgezogen hatte. Eine klasse Anfangsphase an der Lohmühle.

Lübeck ruhte sich auf der Führung keineswegs aus, sondern spielte weiter schwungvoll nach vorne. Was aber natürlich auch den Franken Räume bot. So tauchte Mintal nach Pass von Vittek völlig frei vor Wilde auf, der den Winkel aber perfekt verkürzte und gegen den Slowaken parierte.

Der Club tat sich schwer gegen die aufmerksame Deckung des VfB und wirkte auch im Rückwärtsgang nicht immer ganz sattelfest. Echte weitere VfB-Chancen gab's zunächst freilich nicht.

Die Nürnberger gingen häufig zu ungeschickt in die Zweikämpfe, was viele unnötige Freistöße für Lübeck und somit Ballverluste der Franken zur Folge hatte.

Mit zunehmender Spieldauer wurde der Club immer überlegener, erhöhte den Druck und drängte den VfB hinten rein. Vor allem Krzynowek wurde immer stärker und hatte auch den Ausgleich auf dem Fuß: Lars Müller flankt von links, die VfB-Abwehr klärt zu kurz. Krzynowek schießt frei aus 17 Metern mit links aufs rechte untere Eck, doch Wilde lenkt den Ball gerade noch an den Pfosten.

Die Lübecker kamen nur noch sporadisch zu schnellen Gegenstößen, die aber ebenfalls für Gefahr sorgten: Konter des VfB, Thioune flankt von rechts auf das linke Fünfmeterraum-Eck, dort nimmt Scharping den Ball volley, doch Schäfer klärt mit einer Glanzparade.

Der Club fand nach dem Wechsel zunächst nur schwer zurück ins Spiel. Der VfB stand sicher und setzte auf Konter, tappte dabei aber immer wieder ins Abseits.

Bis zur 53. Minute, da war Nürnbergs Abwehr ausgetrickst: Zandi spielt steil auf Scharping, der nicht im Abseits steht und nach ein paar Metern des Sprints nach links auf den mitgelaufenen Thioune ablegt, der ins leere Tor einschieben kann.

Club-Trainer Wolf brachte mit Kießling für Lars Müller noch einen Stürmer für einen Mittelfeldspieler. Es wurde aber immer schwerer für die Franken, da sich Lübeck nun voll und ganz auf eine sichere Defensive konzentrieren konnte und die Räume geschickt zustellte.

Eine gute Möglichkeit bot sich Mintal, allerdings unter großer Mithilfe der Hanseaten: Riesen-Verwirrung im VfB-Strafraum, Missverständnis zwischen Boy und Wilde. Mintal kommt vier Meter vor dem Tor an den Ball, doch Plaßhenrich blockt im letzten Moment.

Eine weitere Unachtsamkeit der VfB-Defensive nutzten die Franken zum Anschlusstreffer: Sven Müller tanzt zwei Lübecker aus, passt im Strafraum auf Vittek, der sich gegen Boy durchsetzt und aus zehn Mann Wilde tunnelt (67.).

Der VfB musste mehr und mehr dem bis dahin hohen Tempo auf tiefem Boden Tribut zollen, wirkte weniger fit als die Nürnberger, die noch immer mächtig Dampf machten. Doch die Aktionen des aufopferungsvoll auf den Ausgleich drängenden Club waren mitunter zu hektisch, zudem fand der letzte Pass den Adressat oft nicht.

Bei den seltenen Konterchancen fehlte den Lübeckern die Kraft, sonst hätten auch sie zwei, drei gute Möglichkeiten gehabt, für die Vorentscheidung zu sorgen.

Der VfB Lübeck kommt etwas glücklich zu einem enorm wichtigen Sieg im Abstiegskampf. In einer sehr unterhaltsamen Partie knüpften die Hanseaten an die gute Leistung im Pokal an. Am Ende rettete gegen die aufstiegsambitionierten Nürnberger aber auch häufig das Glück. Der Club bleibt auf Platz zwei, Lübeck verlässt die Abstiegsränge.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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