Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 3 vom März 1975

Die Hoffnung, daß der Knoten endlich geplatzt sei, währte nicht lange. Acht Tage nach dem zweiten Auswärtssieg des Clubs erreichten Tils Schützlinge nur ein mageres „Heim-Unentschieden". Zwar mangelte es nicht am oft gelobten kämpferischen Einsatz, doch damit war gegen die lediglich auf ein Remis bedachten Bayreuther kaum anzukommen.

Bereits nach dem 0:1, Sichmann köpfte in der 17. Minute zum Führungstor ein, beschränkten sich die Oberfranken auf reinen Defensiv-Fußball. Ihre Devise hieß „Ball weg" und die des Clubs nur zu oft „Ball hoch vors Bayreuther Tor". Kein Wunder, daß die massierte Gäste-Abwehr trotz Nürnberger Dauer-Offensive selten in Verlegenheit geriet. Dennoch lag der Ball vor und nach dem l :1 - Rüsing verwandelte in der 74. Minute einen Foulelfmeter - zweimal in Ruffs Gehäuse Leider waren beide Treffer nicht ganz astrein. Schütze Walitza attackierte beim ersten Schlußmann Ruff zunächst mit gestrecktem Bein und behinderte beim zweiten Verteidiger Kauper regelwidrig. Schiedsrichter Forster erkannte jeweils auf Freistoß gegen Nürnberg und wurde für viele Clubfans zum bösen Mann. Vergessen war, daß Walitza in der 29. Minute einen Strafstoß in die Wolken gedonnert hatte.

Zweifellos hatte der Unparteiische nicht seinen besten Tag. Mitunter waren seine Entscheidungen rätselhaft. Vielleicht hätte ein anderer Schiedsrichter Walitzas ersten Treffer anerkannt, doch ihm den verlorenen Heimpunkt anzulasten, hieße eigene Schwächen übersehen, und das führt kaum zum Erfolg!

A.W.