34. Spieltag 1969 / 70 Sa., 18.04.1970

Regionalliga Süd

1. FC Nürnberg - Bayern Hof

1:1 (0:0)

1. FC NÜRNBERG:

Welz,

Popp, Schäffner, Hansen,

Wenauer, Theis, Lubanski, Renner, Nüssing,

Müller, Metzler

Trainer: Klötzer

Wechsel: Rother für Lubanski,

Seubert für Renner (alle 67.)

Karten: ?

Tore: 1:1 Rother (77.)

BAYERN HOF:

Strich,

Seifert, Peterzelka, Sieber,

Felbinger, Achatz, Stark, Greim, Breuer,

Schönauer, Lippert

Trainer: Baumann

Wechsel: ---

-

Karten: ?

Tore: 0:1 Lippert (47.)

-

Schiedsrichter: Frickel

Zuschauer: 19.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 5 vom Mai 1970

Ein mehr als glückliches Unentschieden

Eines vorweg, nicht der Tabellenzweite aus Nürnberg, sondern die sieben Punkte weniger aufweisenden Hofer trumpften im Stil eines Aufstiegskandidaten auf. Mehr noch, sie erteilten dem Club eine 90 Minuten währende Fußball-Lektion! Kein Wunder, daß nur der 1. FCN von der Möglichkeit, Spieler auszutauschen, Gebrauch machte. Doch um den in allen fußballerischen Belangen überlegenen Oberfranken das Wasser abzugraben, hätten wohl mehr als ein halbes Dutzend Nürnberger durch bessere ersetzt werden müssen.

Weder Popp noch Schäffner, weder Hansen, Müller, Renner noch Lubanski vermochten die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Hinzu kam, daß der bis zur 67. Minute als Linksaußen eingesetzte Metzler bei Dribbelversuchen zumeist nur seinem rechten Fuß vertraute und Haken nach rückwärts und innen schlug, anstatt sich ein Beispiel am oftmals auch außen vorbeiziehenden Hofer Lippert zu nehmen.

Aber wozu ins Detail gehen? Ausschlaggebend für diese bittere Lektion war, daß die Hofer das Fußball-ABC beherrschten, während die Nürnberger gleich Anfängern wirkten.

Das l :1 war daher mehr als schmeichelhaft und wäre Fortuna dem Club nicht beigestanden, dann hätten Günther Baumanns Schützlinge auch dem Ergebnis nach klar dominiert.

Die Gäste aus Oberfranken ließen schon zu Beginn den Clubanhang in Angst und Zittern geraten. Ihre geschickt vorgetragenen Angriffe wurden samt und sonders mit gefährlichen Schüssen abgeschlossen. Erfolgversprechende Aktionen des Clubs hingegen ließen auf sich warten. Erst in der 11. Minute wurde Strich zum Eingreifen gezwungen. Aber Nüssings Kopfball konnte vom Hofer Schlußmann mühelos pariert werden. Dann waren die Gäste, die vor allem in Lippert, Greim, Breuer und Stark kaum zu bremsende Stürmer besaßen, wieder am Zug.

In der 26. Minute wurde das Spiel zu Ehren des im Alter von 80 Jahren verstorbenen und längst legendär gewordenen Gustav Bark unterbrochen. Kaum daß SR Frickel den Ball wieder freigegeben hatte, versiebte Müller nach einem Musterpaß Wenauers eine klare Chance. Eine weitere Möglichkeit vergab der schlecht zielende Hansen.

Kurz vor der Pause konnte Welz ein tolles Geschoß von Lippert gerade noch unschädlich machen und wenig später brannte es erneut lichterloh vor dem Nürnberger Gehäuse, als Welz einen Eckball verfehlte.

Auch nach der Pause übernahmen die Oberfranken das Kommando. Zunächst vermochte Welz zweimal abzuwehren, doch als Lippert einmal mehr seinen Bewacher Popp stehen ließ und einen trockenen Flachschuß ins lange Eck setzte, mußte der Clubtorhüter hinter sich greifen. Gleich darauf schien das 0:2 fällig zu sein, aber Breuer scheiterte im letzten Moment an Theis.

Die in der 62. Minute erfolgte Umbesetzung, Seubert und Rother kamen für Lubanski und Renner aufs Spielfeld, brachte die cleveren Hofer keineswegs aus dem Konzept. Auch das Clubspiel wurde kaum besser. Dennoch gelang Rother nach Vorarbeit von Müller der Ausgleich.

Aber schon im Gegenzug hatte Achatz das l :2 vor den Füßen und fünf Minuten vor dem Schlußpfiff donnerte Lippert den Ball an die Unterkante des Querbalkens. Ob das nach unten springende Leder auf der Torlinie oder mit vollem Umfang hinter dem Kreidestrich aufschlug, hätte nur ein „Tor-Richter" entscheiden können. Der Unparteiische ließ deshalb weiterspielen, so daß der Ball endgültig aus der Gefahrenzone gebracht werden konnte.

Doch ob Tor oder nicht, der mehr als glücklich gerettete Punkt vermag dem Club nur dann weiter zu helfen, wenn seine Akteure künftig mit entsprechenden Leistungen aufwarten.

A. W.

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