31. Spieltag 1965 / 66 Sa., 30.04.1966

Bundesliga

1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern

1:1 (0:1)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Popp;

L, Müller, Wenauer, Leupold;

Volkert, Brungs, Strehl, Wild, Greif

Trainer: Csaknady

Karten: ---

Tore: 1:1 Greif (66.)

1. FC KAISERSLAUTERN:

Schnarr;

Kiefhaber, Koppenhöfer;

Kaminke, Schwager, Schneider;

Reitgaßl, Rummel, Kapitulski, Braner, Leydecker

Trainer: Lorant

Karten: ---

Tore: 0:1 Rummel (38.)

-

Schiedsrichter: Malka

Zuschauer: 11.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 5 vom Mai 1966

Und wieder gab's nur ein Unentschieden!

Zum 3. Mal im Verlauf des Monats April habe ich das zweifelhafte „Vergnügen" über ein schlechtes Heimspiel des Clubs berichten zu müssen. Zum 3. Mal müßte ich, sofern mir erneut daran läge, den Ablauf einer enttäuschenden Partie eingehend zu schildern, auf allseits bekannte Mängel und Schwächen verweisen.

Doch man möge Verständnis dafür haben, wenn ich mich kurz fasse. Der 1. FCN war auch in diesem von nur 11 000 Zuschauern besuchten Bundesligaspiel klar feldüberlegen und konditionsstärker. Er erzielte 22 Ecken und hatte vor allem in der 2. Halbzeit eine Reihe guter Chancen, um nach einem 0:1, das der „Lauterer" Rummel aus Abseitsstellung markierte, mehr als nur ein mageres l:1 herauszuholen. Dabei soll nicht verschwiegen werden, daß in der 1. Halbzeit Brungs und nach der Pause Volkert mit zwei feinen Schüssen Pech hatten und nur den Torbalken trafen, Ansonst aber kann dieser erneute Punktverlust auf heimischem Gelände nicht der Mißgunst Fortunas zugeschrieben werden.

Der 1. FCN, der auf beiden Außenläuferposten ungenügend besetzt war, spielte nicht nur zu schablonenhaft, sondern auch nach einer schlechten Schablone. Daß etwas mehr Witz und Individualismus genügt hätten, um die ersatzgeschwächten und stark defensiv eingestellten Gäste zu bezwingen, bewies in den letzten 20 Minuten der bis dahin wenig in Erscheinung getretene Rechtsaußen Volkert. Er besann sich plötzlich auf sein wahres Können, riskierte einige Dribblings und Schüsse und siehe da, die Lauterer Mauer wies Löcher auf.

Aber ein Volkert allein genügt eben nicht. Früher vermochten auch Wild oder Strehl mit Ideen und Alleingängen aufzuwarten, doch davon ist derzeit nichts zu sehen.

Die Lauterer zogen sich, in Anbetracht dessen, daß sie eine Woche zuvor 3 Stammspieler durch Feldverweise verloren, durchaus achtbar aus der Affäre. Auch sie hatten, gleich den Akteuren anderer Bundesligamannschaften, die in der Tabelle zum Teil weit hinter dem 1. FCN rangieren, vielen Clubspielern in punkto Balltechnik etliches voraus.

Eine gerade für den einstmals so ballgewandten und spielkulturell hochstehenden Club mehr als betrübliche Tatsache!

A. W.

<<<30. Spieltag --- 32. Spieltag>>>

ZURÜCK zu Plazierungen 1965 / 66

Startseite