Freundschaftsspiel 1964 / 65 So., 26.07.1964

TSV 1860 Rosenheim - 1. FC Nürnberg

2:1 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Popp;

Ferschl, Leupold, Reisch;

Allemann, Strehl, Wüthrich, H. Müller, Greif

Trainer: Baumann

Wechsel: Albrecht für Greif, Billmann für Strehl

Tore: 1:0 ? (3..), 2:0 ? (55.), 2:1 Reisch (81.)

-

Schiedsrichter: ?

Zuschauer: 6.000

Besondere Vorkommnisse: Ein Rosenheimer trifft einen Elfmeter (55.)

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 8 vom August 1964

Der schwarze Tag von Rosenheim

Rund 6000 Zuschauer, darunter viele Urlauber, sahen den Club, der von allen guten Geistern verlassen war. Zwar mußten die Nürnberger gegen eine Elf antreten, die weder die eigenen Knochen, noch die des Gegners schonte. Auch der Platz und der Schiedsrichter waren in denkbar schlechter Verfassung, doch all das kann die Niederlage des 1. FCN nicht entschuldigen. Der Club operierte solange ohne jegliches Konzept, bis es zu spät war.

Schon in den ersten Minuten sauste ein Weitschuß ins Nürnberger Netz. Die Rosenheimer freuten sich wie die Schneekönige über ihren vermeintlichen Ehrentreffer. Jeder rechnete damit, daß der Club nunmehr aufdrehen würde, aber jeder Versuch wurde teils durch eigene Mängel, teils durch übertriebene Härte der Gastgeber im Keim erstickt. Die Nürnberger liefen mit dem Ball, anstatt den Ball laufen zu lassen. Zehn Minuten nach der Pause verwandelten die Rosenheimer einen Foulelfmeter zum 2:0. Erst jetzt und vor allem durch das kluge Spiel des nach halblinks gewechselten Allemann liefen die Nürnberger Kombinationen besser. Auch Stefan Reisch drückte aufs Tempo und versuchte das Blatt zu wenden. Doch der Rosenheimer Tormann steigerte sich in eine großartige Form. Zudem klebte das Schußpech an den Stiefeln der Nürnberger. Jürgen Billmann traf mit einem knallharten Schuß nur den Pfosten und oftmals strich das Leder um Zentimeter am Ziel vorbei. Erst in der 81. Minute konnte Stefan Reisch einen zu kurz abgewehrten Ball ins Netz jagen. Wenig später wollte Rolf Wüthrich im Rosenheimer Strafraum einen Flankenball annehmen. Er ahnte zum Glück den blind­wütigen Schlag seines Gegenspielers, riß die Arme schützend vors Gesicht und sank zu Boden. Der Rosenheimer hatte mit der Stiefelspitze Wüthrichs Unterarm getroffen und den Knochen durchschlagen! Das hatte gerade noch gefehlt. Der schwarze Tag von Rosenheim hätte kaum schwärzer enden können.

A. W.

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