1. Spieltag 1964 / 65 Sa., 22.08.1964

Bundesliga

1. FC Nürnberg - Borussia Neunkirchen

2:0 (0:0)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Popp;

L. Müller, Leupold, Reisch;

Greif, H. Müller, Strehl, Allemann, Dachlauer

Trainer: Baumann

Karten: ---

Tore: 1:0 Strehl (80.), 2:0 H. Müller (87.)

BORUSSIA NEUNKIRCHEN:

Ertz;

Schröder, Schreier;

Melcher, Leist, Schock;

May, Pidancet, Heiden, Harig, Glod

Trainer: Buhtz

Karten: ---

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Regely

Zuschauer: 30.000

Besondere Vorkommnisse: Das 2:0 war eventuell ein Eigentor von Ertz

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 9 vom September 1964

In der 80. Minute durchbrach Heinz Strehl Neunkirchens Mauer

Rund 30 000 Zuschauer erlebten im Nürnberger Stadion einen unbefriedigenden Bundesliga-Auftakt. Der Neuling versuchte sein Heil in der Defensive und der Club fand lange Zeit kein Rezept die Neunkirchner Mauer zu durchbrechen, Erst ein großartiges Solo von Heinz Strehl versöhnte das verärgerte Publikum.

Bis dahin waren 80 Minuten vergangen, die dem Clubanhang alles andere als Freude bereitet hatten. Zwar war die spielerische Überlegenheit der Nürnberger unverkennbar, aber ihre Aktionen wirkten verkrampft und waren schon in ihren Ansätzen zum Scheitern verurteilt. Die Außenstürmer wurden zu wenig eingesetzt. Keiner der beiden Halbstürmer, die weit unter Form spielten, war in der Lage eine weitere Sturmspitze zu bilden und den zumeist von drei Gegnern eingekreisten Strehl wirksam zu entlasten. Auch die Außenläufer vermochten dem Clubspiel keine bessere Note zu geben, Ludwig Müller versuchte zwar vom seiner Schußkraft Gebrauch zu machen, aber ach, er schoß denkbar schlecht. Ab der 80. Minute allerdings kam der Club in Fahrt. Plötzlich demonstrierte die Nürnberger Elf, daß sie über genügend Witz verfügt, eine mauernde Mannschaft aus den Angeln zu heben. Heinz Strehl wäre um ein Haar nochmals zu Torehren gekommen, aber als der Clubmittelstürmer den Ball nach einer Maßflanke zum zweiten Mal ins Netz setzte, stand Toni Allemann abseits.

Dafür sorgte Heiner Müller kurz darauf für das 2:0. Der bis zu diesem Zeitpunkt fehlerlos haltende Neunkirchner Torwart Ertz rechnete mit einem Flankenball, aber Heiner Müller zielte aufs Tor und der überraschte Borussen-Schlußmann lenkte den Ball ins eigene Gehäuse.

Drei Minuten später kam der Schlußpfiff. Auch Schiedsrichter Regely dürfte heilfroh gewesen sein, daß in den letzten 10 Minuten die Entscheidung zu Gunsten des 1. FCN gefallen war.

Der Unparteiische hatte, bevor Heinz Strehl zu seinem unwiderstehlichen Dribbling ansetzte, den Club um eine klare Elfmeterchance gebracht. Manfred Greif, der erneut seine Stürmerqualitäten unter Beweis stellte, war in der 64. Minute innerhalb des Strafraums von zwei Neunkirchnern umgerannt und zu Boden gestoßen worden, doch Herr Regely gab Eckball statt Strafstoß. Kein Wunder, daß das Publikum lautstark protestierte.

Die Neunkirchner konnten das Clubtor kaum ernsthaft gefährden. Dennoch hätte ein Freistoß von May den Saarländern beinahe zum Führungstreffer verhelfen. Sein Geschoß glich einem Strich und prallte vom Querbalken ins Feld zurück. Ertz, Leist, May und Pidancet waren die herausragenden Spieler des Bundesliga-Neulings.

A. W.
-

Links: Mit dem Neunkirchener Abwehrriegel - hier decken fünf Mann Heinz Strehl und Kurt Dachlauer - hatte unsere Mannschaft mehr Mühe, als ihr lieb war. Erst gegen Schluß fielen dann die  beiden ersten Bundesligatore der neuen Spielzeit im Stadion.

Rechts: In der 80. Minute gelang es Heinz Strehl seine Bewacher auszuspielen und das erste Tor zu erzielen.

Fotos: K. Schmidtpeter

<<<Pokal 1. Runde --- 2. Spieltag>>>

ZURÜCK zu Plazierungen 1964 / 65

Startseite