Trotz eines völlig verdienten 2:1-Erfolgs gegen 1860 München konnte der Club seine Position am Ende nicht mehr verbessern und muss nun in der Relegation gegen Cottbus versuchen, durch die Hintertür doch noch ins Oberhaus aufzusteigen. Durch seinen 16. Saisontreffer sicherte sich Marek Mintal immerhin die Torjägerkanone, die sich der Slowake allerdings mit Benjamin Auer und Cedrick Makiadi teilen muss.

Nürnbergs Trainer Michael Oenning verzichtete nach dem 0:0 in Rostock erneut auf personelle Veränderungen und schickte zum dritten Mal in Folge dieselbe Startelf aufs Feld.

Löwen-Coach Ewald Lienen nahm im Vergleich zum 1:1 gegen Aachen zwei Wechsel vor. Für Beda und Ledgerwood begannen Gulan und der wiedergenesene Ghivianidze (nach Wadenverhärtung).

Von Beginn an übernahm der Club das Zepter und orientierte sich nach vorne. München agierte aus einer kompakten Defensive heraus und lauerte allenfalls auf Konter. Nach einem ersten Gygax-Warnschuss (4.) hatten die Franken Probleme, die entscheidende Lücke zu finden. Offensiv fast inaktiv, waren die Löwen lediglich darauf aus, den Tabellendritten weit vom eigenen Tor zu halten. Bot sich 1860 doch einmal die Konterchance, ließ die Lienen-Elf Tempo und die nötige Präzision vermissen.

Die Franken taten sich weiter schwer und kamen nur selten zu nennenswerten Chancen. Mintal (10., 17.) und Boakye (25.) kamen der Führung noch am nächsten. Über weite Strecken agierte der Club aber vorerst zu ideenlos, um das Löwen-Bollwerk ernsthaft zu gefährden.

Nürnberg arbeitete aber geduldig weiter und wurde nach einer halben Stunde belohnt. Von Gygax bedient, zog Eigler gegen Rukavinas Laufrichtung nach innen und jagte das Leder aus 17 Metern halblinker Position trocken ins rechte Eck - 1:0 (30.). Nur zwei Minuten später scheiterte Boakye von der gleichen Position an Tschauner, ehe Mintal per Traumtor auf 2:0 stellte. Nachdem 1860 das Spielgerät in Höhe des eigenen Strafraums vertändelt hatte, spitzelte Gygax den Ball zum Slowaken, der in den Sechzehnmeterraum eindrang, das Leder auf dem Oberschenkel tanzen ließ und dann fulminant in die Maschen droch (34.). Die Oenning-Elf blieb bis zur Pause das bessere Team. Kluge verpasste mit einem sehenswerten 20-Meter-Hammer kurz vor der Pause ein mögliches 3:0, weil Tschauner die Kugel aus dem Winkel kratzte (44.).

Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts war der FCN das bessere Team. Mintal verpasste gleich zweimal das 3:0 (50., 51.), ehe die Löwen zu ihrer bis dahin besten Chance kamen. Lauth traf aus sieben Metern das Tor aber nicht (52.). Weil Mainz zeitgleich gegen Oberhausen führte, schwanden beim Club die Chancen, doch noch direkt aufzusteigen. Oenning reagierte und nahm unter anderem den von einer Gelbsperre bedrohten Pinola vom Feld (62.). Dafür kam Gündogan zu seinem ersten Zweitligaeinsatz.

Auf Platz drei festgenagelt, kontrollierte der Club auch in der Folge Ball und Gegner. Einziges Ziel der Franken blieb es, Mintal zum Torschützenkönig zu machen. In der 74. Minute stand der Nürnberger Publikumsliebling ganz dicht davor, mit seinem 17. Saisontor die alleinige Führung in dieser Kategorie zu übernehmen, der Slowake jagte den Ball aber ans Aluminium. Eine Minute später entschied sich Boakye bei einem Konter gegen die Vorlage für Mintal und scheiterte aus 14 Metern am überragend reagierenden Tschauner (75.).

Erneut Mintal (79.) und der eingewechselte Vidosic (82.) verpassten das in der Luft liegende 3:0, ehe die Löwen aus dem Nichts zum Anschluss kamen. Holebas bediente nach einem weiten Tschauner-Abstoß Lauth, der das Leder über Club-Keeper Schäfer hinweg zum 2:1 in die Maschen hob (83.). Plötzlich war 1860 wieder im Spiel, und der Club musste aufpassen, den Dreier nicht aus der Hand zu geben. Letztlich hielt Schäfer den in der Endabrechnung bedeutungslosen Sieg aber fest.

Der Club tritt im Relegations-Hinspiel am kommenden Donnerstag in Cottbus an. Das Rückspiel findet drei Tage später am Sonntag in Nürnberg statt.

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