14. Spieltag 2008 / 2009 Sonntag, 23.11.2008

2. Bundesliga

1. FC Nürnberg - SpVgg Greuther Fürth

2:1 (0:1)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Reinhardt, Maroh, Pinola, Bieler;

Perchtold, Judt, Frantz;

Kluge, Boakye, Eigler

Trainer: Michael Oenning

Wechsel: Breska für Judt (63.),

Vidosic für Frantz (76.),

Pagenburg für Boakye (87.)

Karten: Gelb: Reinhardt (19.), Frantz (35.), Eigler (85.)

Tore: 1:1 Maroh (72.), 2:1 Eigler (87.)

SPVGG GREUTHER FÜRTH:

Loboué;

Schröck, Biliskov, Karaslavov, Felgenhauer;

Burkhardt, Nehrig (81.), Ilicevic;

Takyi, Allagui, Reisinger

Trainer: Benno Möhlmann

Wechsel: Skeraj für Felgenhauer (66.),

Wörle für Allagui (66.),

Kotuljac für Nehrig (81.)

Karten: Gelb: Nehrig (28.), Biliskov (62.), Skeraj (71.)

Tore: 0:1 Reisinger (38.)

-

Schiedsrichter: Herbert Fandel (Kyllburg)

Linienrichter: Christian Schräer, Karl-Markus Schumacher

Zuschauer: 46.243

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Eiglers Kunstschuss entscheidet

Der 1. FC Nürnberg wurde für seine engagierte Leistung im zweiten Durchgang belohnt und gewann das 252. fränkische Traditionsderby dank eines Zaubertores des Ex-Fürthers Christian Eigler. Der FCN gewinnt damit erstmals zwei Spiele in dieser Runde in Folge und pirscht sich weiter an. Nach einem gutklassigen und teils packenden Derby müssen die Fürther den Kontakt nach ganz oben abreißen lassen.

Nürnbergs Trainer Michael Oenning sah nach dem 3:0-Sieg in Ingolstadt keinen Grund, seine Startelf zu verändern. Folglich schickte er wieder seine Youngster wie Judt, Frantz und Maroh ins Rennen, in der Abwehrzentrale spielte der nominelle Linksverteidiger Pinola. In der ersten Elf standen mit Judt und Eigler zwei Akteure, die in Fürth den Einstieg ins Profigeschäft schafften.

Der Fürther Coach Benno Möhlmann, der noch keines seiner drei Derbys gegen den FCN verlor, baute seine Anfangsformation gegenüber dem 4:3 gegen Duisburg auf zwei Positionen um: Wörle, dessen Frau ein Kind zur Welt brachte, wodurch der Mittelfeldmann zu wenig Schlaf abbekam, und Mauersberger rotierten raus. Für das Duo spielten Schröck und Nehrig von Anfang an.

Die Nürnberger erwischten einen klasse Start. Sie attackierten die SpVgg sehr aggressiv und der Ex-Fürther Eigler hätte schon nach wenigen Sekunden das 1:0 machen können, doch er setzte seinen Kopfball nach einer gut getimten Reinhardt-Flanke von rechts einen Meter drüber.

Doch zeigte diese Chance an, dass beide Mannschaften ihr Heil in der Offensive suchen würden. Strafraumszenen gab es im ersten Abschnitt auf beiden Seiten zuhauf, wobei die Nürnberger durch ihr Engagement und ihren Biss überzeugten. Die Fürther spielten ein wenig den gepflegteren Ball, doch überstand die Defensive des FCN so manche gefährliche Situation im Ansatz, weil die SpVgg den letzten Pass zu unentschlossen spielte.

Allerdings hatte die Oenning-Elf in der ersten halben Stunde die klar besseren Torgelegenheiten, doch Judts Flugkopfball konnte SpVgg-Keeper Loboué mit dem Fuß gerade noch parieren (8.). Zudem scheiterte Boakye mit zwei Schussversuchen, weil er jeweils zu lange zögerte und jeweils geblockt wurde (23., 32.).

Ein Riesenbock von Pinola ließ die Fürther Fans schon vom Führungstor träumen, doch Allagui nahm das Geschenk des Argentiniers nicht an. Der Linksfuß hatte zu kurz zu seinem Schlussmann zurückgespielt, so dass Allagui alleine vor Schäfer stand, doch der Club-Kapitän fischte dem SpVgg-Torjäger den Ball von den Füßen (33.). Fünf Minuten später machte es sein Stürmerkollege Reisinger besser, als er einen Kopfball aus zehn Metern genau im kurzen Eck platzierte (38.). Schröck hatte geflankt und zuvor den viel zu ungestüm angreifenden Pinola stehen lassen, der hernach im Zentrum fehlte.

Gleich zu Wiederbeginn hätte der 1. FCN wieder treffen müssen, doch Kluge zögerte nach einem feinen Zuspiel von Eigler zu lange. Anstatt den Ball aus zehn Metern ins leere Tor zu schieben, legte er sich die Kugel nochmal auf links und wurde entscheidend geblockt. Die Fürther leisteten sich zu Beginn des zweiten Abschnitts viele leichte Fehler, im Aufbau schlichen sich schon Unkonzentriertheiten ein, so dass der Club das Spiel klar bestimmte.

Allerdings schaffte es die Nürnberger Elf in dieser Phase nicht, weitere Chancen zu kreieren. Auch die Pässe der Oenning-Elf in die Spitze waren nun zu ungenau, so dass Keeper Loboué kaum geprüft wurde. Dieser machte sich dann das Leben allerdings selbst schwer, als er nach einem Rückpass gegen Boakye ins Dribbling ging, doch vom Stürmer gefoult wurde (60.).

Nach gut einer Stunde war der Dampf aus dem Derby zunächst raus, nach einigen Personalwechseln mussten sich beide Teams erst wieder sortieren. Dies gelang den Nürnbergern besser, die nach einer Kluge-Freistoßfanke und viel Getümmel im Fünfer durch Maroh den Ausgleich machten (72.). Der Innenverteidiger drückte den Ball aus kürzester Distanz über die Linie, vorangegangen war ein Handspiel von Schröck, doch Schiedsrichter Fandel wertete dies nach einem Gespräch mit seinem Assistenten als Vorteil für Nürnberg und erkannte den Treffer an.

Danach machten auch wieder die Fürther mehr für das Spiel, die über weite Strecken des zweiten Abschnitts nur reagierten. Reisinger verstolperte in der 85. Minute den Ball am gegnerischen Fünfer, als sich Bieler nach einer Burkhardt-Flanke verschätzte. Als sich beide Seiten immer mehr auf ein Remis einstellten, kam der große Auftritt von Eigler. Der Ex-Fürther schlenzte die Kugel nach Zuspiel Kluge vom linken Strafraumeck genau in den langen Winkel und verwandelte das Stadion in ein Tollhaus. Eigler, der mit den Fürthern 2005/06 Zweitliga-Torschützenkönig wurde, krönte damit seine engagierte Leistung mit dem Siegtreffer im 252. fränkischen Traditionsderby.

Die Nürnberger treten am Freitag in Osnabrück an, die Fürther empfangen am Sonntag den SC Freiburg.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

20m-Traumtor zum Derbysieg

Mit Abpfiff kannte der Jubel im easyCredit-Stadion keine Grenzen mehr. Der 1. FC Nürnberg gewann das Lokalderby gegen die SpVgg Greuther Fürth und drehte nach einem 0:1-Rückstand noch das Spiel. In der 72. Minute schob Dominic Maroh den Ball zum 1:1 ins Netz, Ex-Fürther Christian Eigler traf mit einem Traumtor in der 87. Minute zum 2:1-Endstand.

Elektrisierende Atmosphäre im mit 46.243 Zuschauern gefüllten easyCredit-Stadion, trotz frostiger Temperaturen und leichtem Schneefall sorgten die Club-Fans für heiße Stimmung. Gänsehaut pur bei der UEFA-Cup-reifen Choreografie der Nordkurve. Das 252. Derby konnte beginnen! Getreu der Devise "Never change a winning team" ging Club-Coach Michael Oenning mit der gleichen Aufstellung wie beim Sieg gegen den FC Ingolstadt ins Lokalderby.

Erste Halbzeit: Chancenübergewicht für den Club

Der verletzte Club-Kapitän Andy Wolf nahm ebenfalls auf der Club-Bank Platz, um aus nächster Nähe mitzufiebern, vor Anpfiff hatte er noch einmal in der Kabine vorbeigeschaut, um die Teamkollegen aufs Derby einzustimmen. Der Club legte dann auch mit Volldampf los: der ehemalige Fürther Christian Eigler kam schon in der ersten Minute zu einer super Möglichkeit, der Ball flog nur knapp übers Gehäuse von Kleebatt-Keeper Stephan Laboué. In der ersten Halbzeit gab es einen munteren Schlagabtausch beider Teams mit leichtem Chancenübergewicht für die Cluberer.  

Den Treffer erzielten dennoch die Fürther: in der 38. Minute feierten die Grünen: Stefan Reisinger erzielte per Kopf nach Vorarbeit von Bernd Nehring den 1:0-Führungstreffer für die Nachbarn. Die Nordkurve zeigte sich erst einmal geschockt, aber schon wenige Minuten später feuerten die Anhänger ihre Jungs wieder lautstark an. Die schönsten Chancen für die Rot-Schwarzen arbeiteten sich Isaac Boakye heraus (nach toller Vorarbeit von Mike Frantz in der 22. Minute) und in der 31. Minute - beide Male zögerte der 27-jährige Ghanaer etwas zu lang. Bei einem tollen Fallrückzieher von Frantz in der 27. Minute hielten die Club-Fans die Luft an, leider hatte Fürth-Torhüter Loboué keine Mühe mit dem Schuss. In der 33. Minute durchfuhr die Club-Fans noch einmal der Schreck: Raphael Schäfer parierte glänzend einen platzierten Schuss von Kleeblatt-Torjäger Sami Allagui. Die Fans quittierten es mit "Schäfer, Schäfer"-Rufen. 

Kleeblatt verwelkt

Der Club legte auch in der zweiten Halbzeit einen Blitzstart hin. Gleich nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Herbert Fandel erspielte sich das Team eine Chance, doch sowohl Christian Eigler als auch Peer Kluge legten sich das Leder einmal zu viel vor. Aufregung in der 72. Minute: Club-Innenverteidiger Dominic Maroh schob das Leder nach einem Freistoß ins Tor. Das easyCredit-Stadion kochte jetzt, doch dann Stille: Abseits? Kurze Diskussion, doch schließlich entschied Fandel mit seinem Assistenten auf Tor. Toooooooooooor für den 1. FC Nürnberg - der Jubel kannte keine Grenzen! Maroh erzielte sein erstes Profi-Tor und wurde vom ganzen Stadion und seinen Teamkollegen euphorisch gefeiert. 

Mit der Anfeuerung der Club-Fans im Rücken stürmten die Nürnberger auf die Nordkurve und suchten die Entscheidung. In der 79. Minute brachte Peer Kluge nach einem Konter den Ball von links in den Strafraum, wo Christian Eigler und Isaac Boakye bereit standen. Vor den beiden angelte sich aber Kleeblatt-Keeper Loboué das Leder.

Traumtor von Ex-Fürther Christian Eigler

In der 87. Spielminute die Entscheidung: Wieder war es Peer Kluge, der die Chance einleitete. Die Club-Nummer 24 passte aus dem Mittelfeld auf Christian Eigler, der auf linker Position an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kam und voll abzog. Wie in Zeitlupe flog der Ball in der langen Ecke ins Netz. Loboué streckte sich, hatte aber keine Chance.

Ein Traumtor, geschossen durch einen Ex-Fürther. Die Derby-Geschichte war wieder um ein wunderschönes Kapitel reicher. 2:1 für den Club, das easyCredit-Stadion stand Kopf und feierte seine Helden. Nach elf Jahren endlich wieder ein Sieg. Und wer hatte vor dem Spiel das richtige Ergebnis getippt? Mannschaftskapitän Andy Wolf!

Ex-Fürther Christian Eigler: Torschütze zum 2:1

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