9. Spieltag 2008 / 2009 Sonntag, 26.10.2008

2. Bundesliga

TuS Koblenz - 1. FC Nürnberg

1:1 (0:1)

TUS KOBLENZ:

Yelldell;

Cha, Mavric, Richter, Wiblishauser;

Bender, Bajic, Hartmann, Krontiris;

Taylor, Kuqi

Trainer: Uwe Rapolder

Wechsel: Fabrice für Wiblishauser (60.),

Lomic für Taylor (60.),

Fernandez für Bender (67.)

Karten: ---

Tore: 1:1 Kuqi (82.)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Reinhardt, Spiranovic, Gonçalves, Pinola;

Mnari, Perchtold, Engelhardt;

Mintal, Eigler, Charisteas

Trainer: Michael Oenning

Wechsel: Boakye für Eigler (86.),

Breska für Mintal (90.)

-

Karten: Gelb: Pinola (36.)

Tore: 0:1 Engelhardt (2.)

-

Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Hannover)

Linienrichter: Timo Wenkel (Göttingen), Michael Karle (Waiblingen)

Zuschauer: 9.513

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Die TuS beweist große Moral

Die TuS Koblenz musste nach dem 0:9 gegen Rostock schon früh erneut einen Rückstand hinnehmen, steckte aber nie auf und kam in der Schlussphase glücklich, aber nicht unverdient zum 1:1. Der 1. FC Nürnberg agierte feldüberlegen, aber oft zu lethargisch und verwechselte Abgeklärtheit mit strafbarer Passivität.

Bei Koblenz gab es nach der historischen 0:9-Schlappe in Rostock lediglich eine personelle Änderung: Kuqi spielte an Stelle von Djokaj. Ansonsten gab Trainer Uwe Rapolder exakt der gleichen Formation die Chance zur Wiedergutmachung.

Nürnbergs Trainer Michael Oenning brachte im Vergleich zum jüngsten 2:0-Erfolg gegen Freiburg zwei Neue: Engelhardt und Mnari kamen für Gygax (Faserriss) und Kluge (Grippe).

Der FCN feierte einen perfekten Start im Stadion Oberwerth: Charisteas tankte sich rechts durch, hatte viel Platz und passte flach nach innen. Eigler ließ durch für Engelhardt, der völlig freistehend aus zehn Metern hoch einschießen konnte. Da waren noch keine zwei Minuten gespielt.

Nürnberg setzte mit der Führung im Rücken auf Abgeklärtheit, Ruhe und Kontrolle. Hinten standen die Franken ganz sicher, Koblenz fand kein Durchkommen. Das Tempo der Partie war äußerst niedrig, Höhepunkte rar gesät.

Die Franken hatten klar mehr Spielanteile, ließen aber den Zug zum Tor vermissen. Das Umschalten von Angriff auf Abwehr klappte aber vorzüglich, so dass sich Koblenz keine Räume zu schnellen Gegenstößen boten. Nürnberg hatte sofort zahlreiche Spieler hinter dem Ball.

Unverständlich aus Sicht des FCN war, dass die Franken gegen einen sichtlich angeschlagenen Gegner nicht nachsetzten und nachlegten, sondern das 1:0 verwalteten. Dass sich so etwas rächen kann, zeigte sich nach einer guten halben Stunde: Cha zog kraftvoll aus 23 Metern halbrechter Position ab, der Ball flatterte, Schäfer rettete mit Nöten.

Der Unterhaltungswert war bescheiden. Kein Tempo, keine Ideen, kein Durchsetzungsvermögen: Die Teams neutralisierten sich auf niedrigem Niveau.

Gleiches Personal zu Beginn von Hälfte zwei, gleiches Bild wie vor der Pause: Der FCN riss sich kein Bein aus, probierte es mit hohen Bällen gegen die kopfballüberlegenen Koblenzer. Die TuS konnte sich ihrerseits gegen die gute Club-Defensive nicht durchsetzen.

Nürnberg war dem zweiten Treffer dennoch näher als Koblenz dem Ausgleich. In der 54. Minute bewahrte Yelldell seine TuS mit einer Riesentat vor dem 0:2: Eigler und Charisteas verlängerten nach Mnari-Flanke zu Engelhardt, der aus acht Metern direkt und flach abzog, doch der Koblenzer Keeper rettete wie ein Handball-Torwart mit dem Fuß!

Nach einer Stunde und der Hereinnahme von Lomic und Begeorgi schaltete Koblenz einen Gang hoch, schadete sich mit leichten Abspielfehlern aber weiter häufig selbst. Dennoch wäre der Ausgleich möglich gewesen: Nach einem Tohuwabohu im FCN-Strafraum kam Krontiris aus acht Metern frei zum Schuss, zielte aber über das leere Tor! Schäfer war geschlagen.

Nürnberg fand über weite Strecken offensiv nicht mehr statt, wollte das 1:0 über die Zeit bringen. Ein gefährlicher Plan der Franken: Goncalves vertändelte im eigenen Strafraum den Ball. Fernandez schoss aber aus acht Metern um Zentimeter rechts vorbei.

Bei einem der wenigen Konter wäre der Club dennoch beinahe mit 2:0 in Front gegangen, doch Eigler schoss allein vor Yelldell deutlich drüber.

Insgesamt waren die Nürnberger aber viel zu passiv und erhielten in der 83. Minute die prompte Strafe: Schäfer konnte einen Krontiris-Schuss mit den Fingerspitzen nur abklatschen, Kuqi war zur Stelle und staubte ins leere Tor ab.

Für die TuS Koblenz geht es am Mittwoch in München gegen 1860, der 1. FC Nürnberg ist am Mittwoch vor eigenem Publikum gegen Oberhausen gefordert.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Später Ausgleichstreffer gegen den Club

Der 1. FC Nürnberg begann vor 9.513 Zuschauern am Sonntag (26.10.08) im Stadion Oberwerth in Koblenz wie der Blitz. Marco Engelhardt brachte seine Mannschaft in der 2. Minute in Führung. Spät der Ausgleich für die TuS: In der 82. Minute glich Koblenz zum 1:1 aus. Damit geht der Club mit einem Punkt in die englische Woche.

Mit einem Blitzstart ging der Club ins Spiel, schon in der 2. Spielminute das Führungstor: Ein Schuss wie ein Strich von Mittelfeldmann Marco Engelhardt aus dem Strafraum. Keine Chance für David Yelldell, den Koblenzer Schlussmann. Vorbereitet hatte den Treffer Stürmer Angelos Charisteas, der schon am Mittelkreis den Ball gewann und das Sprintduell mit dem Koblenzer Abwehrspieler für sich entscheiden konnte. Seine Flanke von halbrechts kam punktgenau auf den freistehenden Engelhardt, der das Leder im Kasten klingeln ließ.

Ohne Peer Kluge

Das Führungstor gab dem Club Selbstvertrauen! Ruhig versuchte der 1.FCN, das Spiel aufzubauen: mit zwischenzeitlich sogar 62% Ballbesitz. Einige Veränderungen in der Aufstellung: Im Team standen nun Marco Engelhardt und Joe Mnari, denn nicht nur Daniel Gygax musste ersetzt werden, über Nacht war auch noch Peer Kluge krank geworden, hatte sich eine Grippe eingefangen. Der Torschütze aus dem Spiel gegen Freiburg gab sich aber zuversichtlich: "Ich hoffe, dass ich am Mittwoch wieder dabei bin." Auf der Bank der Profis nahm zum ersten Mal der 21-jährige Abwehrspieler Dominic Maroh Platz, normalerweise Stammkraft in der Innenverteidigung des 1.FCN II von Trainer René Müller.

Mit Drang nach vorn kam der Club aus der Pause. In der 54. Minute war es erneut Marco Engelhardt, der eine Riesenchance hatte. Nach einer Hereingabe von Marek Mintal verlängerte "Harry" Charisteas, der sich als Schaltzentrale des Angriffs betätigte, das Leder mit dem Kopf. Mit einem Reflex rettete der TuS-Torwart  in letzter Sekunde zur Ecke.

Später Ausgleich

Aber auch Club-Torhüter Raphael Schäfer stellte in der zweiten Halbzeit seine Klasse unter Beweis: Die TuS gab Vollgas. In der 60. Minute rettete er per Faustabwehr, in der 64. Minute stürmte er aus dem Fünfmeter-Raum zur Rettung. In der 69. Minute schoss der Stürmer der TuS nach Verwirrung im Strafraum über den Club-Kasten. In der 77. Minute rettete der Club-Kepper in höchster Not mit dem Fuß gegen den heranstürmenden Koblenzer.

Keine Chance hatte Schäfer in der 82. Spielminute. Der Druck der TuS war so groß, dass nach erneuter Verwirrung im Strafraum des 1.FCN Njazi Kuqi aus Höhe des Elfmeterpunktes den Ball ins Tor schoss. Ausgleich im Stadion Oberwerth, gleichzeitig Endstand der Partie. Der Club geht damit mit einem Punkt in die englische Woche. Am kommenden Mittwoch trifft das Team um Trainer Michael Oenning auf Rot-Weiß Oberhausen, am Sonntag geht's nach Hamburg zum FC St. Pauli.

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