Der 1. FC Nürnberg findet in der 2. Liga einfach nicht in die Erfolgsspur. Am Montagabend verlor der Club das Absteigerduell gegen den MSV Duisburg mit 0:1. Makiadi machte mit seinem fünften Saisontor den Siegtreffer und verschärft die Krisensituation beim FCN und dessen Trainer Michael Oenning.
Im Vergleich zum 0:2 beim FC Bayern im DFB-Pokal änderte Nürnbergs Trainer Michael Oenning die Startelf nur auf einer Position: Masmanidis rotierte raus, dafür kam mit Boakye ein echter zweiter Stürmer.
Auch MSV-Trainer Rudi Bommer baute seine Startformation auf einer Position um. Im Vergleich zum 4:5 i.E. bei 1860 München kam Nicky Adler, der frühere Nürnberger in der ersten Elf zum Zug. Für ihn rutschte der krank gewordene Ede aus der Startelf.
Der 1. FC Nürnberg begann schwungvoll und versuchte, die Duisburger sofort unter Druck zu setzen. Das gelang auch einige Minuten, doch der erste Konter über Koemaha und Adler erschreckte die Franken ein wenig. Die Bommer-Elf stand tief und setzte auf schnelle Gegenstöße über den flinken Adler, den bulligen Kouemaha und den trickreichen Makiadi.
Die erste Chancen hatten der Nürnberger Gygax mit einem Schuss aus spitzem Winkel und der Duisburger Adler, der einen Kopfball zu hoch ansetzte. Nach etwa einer Viertelstunde beruhigte sich das Spiel ein wenig und fortan war Nürnberg optisch überlegen und hatte mehr Ballbesitz, doch gefährlich kamen die Franken nicht mehr in die Nähe des Duisburger Gehäuses.
Auch der MSV hatte im ersten Abschnitt nicht mehr allzu viele Gelegenheiten, doch in der 23. Minute die entscheidende Offensivaktion. Pinola ließ Branco zu sorglos flanken, in der Mitte verschätzte sich Spiranovic, so dass Christ seelenruhig auf Makiadi zurücklegen konnte. Der zog mit links aus 16 Metern ab, die Kugel kullerte an den langen Pfosten und von dort ins Tor. Koemaha, der direkt vor FCN-Keeper Schäfer stand, ließ den Ball durch die Füße gleiten und irritierte so den Schlussmann des FCN. Der reklamierte reflexartig auf Abseits, doch auf der Außenbahn hob Pinola das Abseits klar auf.
Bis zum Halbzeitpfiff wurde das Offensivspiel der Oenning-Elf ein wenig gefälliger. Immer wenn der Club mit wenigen Kontakten schnell nach vorne spielte, kam er zum Abschluss. Doch Mintal (21.), Reinhardt (35.) und Boakye (36.) scheiterten an MSV-Torwart Herzog oder verfehlten ihr Ziel knapp.
Auch nach dem Wechsel begann das Spiel recht flott, wenn auch beiden Teams die Präzision rings um den gegnerischen Strafraum fehlte. Nürnberg probierte es deswegen auch verstärkt aus der Distanz, doch der Schweizer Gygax hatte in zwei aussichtsreichen Situationen sein Visier zu hoch eingestellt (47., 52.). Doch auch die Duisburger zeigten sich bei der Chancenverwertung arg nachlässig. Als Goncalves ein Luftloch schlug, und Adler den Ball kurz zu Kouemaha weiterleitete, vergab der Mittelstürmer aus 14 Metern, weil er den Ball nicht voll traf (47.).
Ähnlich wie im ersten Abschnitt verflachte die Partie auch im zweiten Durchgang nach einer ansehnlichen Anfangsphase. Nürnberg wurde immer nervöser und im Offensivspiel damit umständlicher. Spielerisch kamen die Franken nicht durch, einzig Fernschüsse versprachen Gefahr, doch immer wieder scheiterte Gygax aus der Distanz. Duisburg verteidigte den knappen Vorsprung mit einer konzentrierten Abwehrarbeit und hätte bei einigen Kontern den Sack auch früher zumachen können. Insofern ging der Sieg für die Bommer-Elf in Ordnung, der Club geht im Unterhaus schweren zeiten entgegen.
Nürnberg gastiert am kommenden Sonntag in Ahlen, wo der frühere Nürnberger Profi Christian Wück auf der Bank sitzt. Die Rot-Weissen verloren in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 1:0 nach Verlängerung gegen die Franken.
Duisburg dagegen reist am Freitag zum SC Freiburg zum Spitzenspiel.
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