Pokal Halbfinale 2006/07 Di., 17.04.2007

DFB-Pokal

1. FC Nürnberg - Eintracht Frankfurt

4:0 (2:0)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Kristiansen, Wolf, Glauber, Pinola;

Galasek;

Beauchamp, Engelhardt;

Polak, Schroth, Saenko (87.)

Trainer: Meyer

Wechsel: Pagenburg für Kristiansen (61.),

Spiranovic für Beauchamp (69.),

Mintal für Saenko (87.)

Karten: Gelb: Glauber (47.), Galasek (55.)

Tore: 1:0 Engelhardt (3.), 2:0 Saenko (25.), 3:0 Galasek (54.),

4:0 Pagenburg (89.)

EINTRACHT FRANKFURT:

Nikolov;

Vasoski, Russ, Kyrgiakos, Spycher;

Huggel;

Fink, Köhler, Thurk;

Amanatidis (79.), Heller

Trainer: Funkel

Wechsel: Meier für Heller (46.),

Weissenberger für Amanatidis (79.)

-

Karten: Gelb: Huggel (39.), Russ  (53.)

Tore: ---

-

-

Schiedsrichter: Herbert Fandel

Linienrichter: Mike Pickel, Christian Soltow

4. Schiedsrichter: Michael Kempter

Zuschauer: 47.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Saenko nicht zu halten

In einem gutklassigen Pokalspiel besiegte Nürnberg den Gast aus Frankfurt verdient und zieht ins Finale ein. Nach einem Blitztor überstand die Meyer-Elf die Drangphase der Eintracht, ehe sie Mitte des ersten Durchgangs wieder einen Zahn zu- und nachlegte. Die Hessen nutzten ihre klare Chancen nicht, der Club schon: Nach Galaseks Freistoßtor bald nach Wiederanpfiff war das Spiel entschieden.

Nach dem 1:0-Sieg gegen Aachen veränderte Club-Trainer Hans Meyer seine erfolgreiche Elf auf einer Position: Defensivspieler Glauber rückte für Angreifer Pagenburg in die Startelf und auf seinen angestammten Platz in der Innenverteidigung. Beauchamp fungierte neben Galasek als zweite "Sechs", Engelhardt rutschte ein Stück weiter vor und Polak in die Spitze. Auf Seiten der Frankfurter brachte Coach Friedhelm Funkel nach dem 4:2 in Bielefeld drei Neue: Kyrgiakos (nach überstandener Angina) sowie Thurk und Heller verdrängten Rehmer, Meier und Takahara auf die Bank.

Bestes Fußballwetter, großartige Stimmung auf den ausverkauften Rängen und ein Auftakt nach Maß für die Hausherren: Saenko nutzte Finks Stellungfehler nach einem Einwurf, drang in den Strafraum ein, versetzte den zurückgeeilten Fink und schoss aus spitzem Winkel. Nikolov faustete in die Mitte und Engelhardt wuchtete den Ball aus 13 Metern in zentraler Position ins Netz (3.).

Sofort nach der Führung allerdings zog sich der Club zurück. Zu weit, denn in der Folge übernahmen die Gäste das Kommando. Huggel feuerte einen Warnschuss ab (10.), und Köhler verpasste Amanatidis' Flanke um Zentimeter (17.). Erst nach einem der in dieser Phase seltenen Angriffe der Nürnberger, als Saenko nach einer Einzelaktion knapp daneben zielte (19.), gestaltete die Meyer-Elf die Partie wieder offener. Und die Abwehr der Hessen bekam den Russen einfach nicht in den Griff: Wolf schnappte sich den Ball kurz hinter der Mittellinie und setzte zu einem Solo an. Genau im richtigen Moment kam das Zuspiel zu Saenko, der aus halbrechter Position aus elf Metern Nikolov tunnelte (25.).

In einer bis dorthin äußerst kurzweiligen ersten Halbzeit war Frankfurt kurz geschockt, setzte dann aber zum Gegenschlag an: Schäfer musste gegen den allein vor ihm auftauchenden Amanatidis sein ganzes Können aufbieten, um das 2:1 zu verhindern (32.). Dann aber hatten die Franken bis zur Pause alles im Griff - Engelhardts Distanzschuss war der letzte Aufreger vor dem Kabinengang (41.).

Nach Wiederanpfiff kontrollierte die Heimelf das Spiel und sorgte nach zehn Minuten für die Vorentscheidung: Galasek tippte einen Freistoß aus halblinker Position kurz an - Engelhardt stoppte, und der Tscheche zog mit rechts fulminant ab. An der Mauer vorbei schlug das Leder im linken Eck ein - 3:0 (55.)!

Frühzeitig war das Spiel so entschieden. Vor allem, weil Köhler erneut beim Duell Eins-gegen-Eins allein vor Schäfer zu lange zögerte, so dass der zurückeilende Glauber noch zur Ecke abblocken und einen schnellen Anschlusstreffer verhindern konnte (56.). Auf den Rängen feierten die heimischen Fans vorzeitig ihre Lieblinge, die sich nicht mehr besonders anzustrengen brauchten - denn die Hessen kamen bis zum Schlusspfiff nicht mehr über Ansätze hinaus. Alle freuten sich, und einer besonders: Marek Mintal, für Saenko eingewechselt (87.), feierte nach langer Verletzungspause sein Comeback im Club-Dress. Und der Slowake erlebte auf dem Feld noch das 4:0, das Pagenburg nach einem Zuspiel von Schroth eine Minute vor dem Ende erzielte.

Nach 25-jähriger Abstinenz schafft der Club, bislang dreifacher Pokalsieger, wieder einen Pokalfinaleinzug und trifft am 26. Mai in Berlin auf den Sieger der Partie zwischen Wolfsburg und Stuttgart. In der Liga kann Nürnberg am Samstag seinen derzeitigen fünften Platz beim unmittelbaren Konkurrenten Leverkusen verteidigen. Auf Frankfurt wartet derweil ebenfalls am Samstag gegen Bochum ein Abstiegsduell.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Berlin, wir kommen!!!

Der große Traum ist wahr geworden - erstmals nach 25 Jahren hat der Club wieder das Endspiel im DFB-Pokal erreicht. Am Dienstagabend (17.04.07) setzte sich das Team von Trainer Hans Meyer vor 47.000 Zuschauern im ausverkauften easyCredit-Stadion klar und deutlich mit 4:0 (2:0) gegen Eintracht Frankfurt durch. Marco Engelhardt (3.), Ivan Saenko (25.), Tomas Galasek (54.) und Chhunly Pagenburg (89.) trafen. Im Endspiel am 26. Mai im Berliner Olympiastadion trifft der 1. FC Nürnberg nun entweder auf Wolfsburg oder Stuttgart. Der VfL und VfB spielen am Mittwoch das zweite Halbfinale aus.

Mit einem Sieg bei seiner sechsten Final-Teilnahme hätte der Club nach 19 Jahren wieder die Möglichkeit, international zu spielen. Zudem winkt der erste Titel nach der Meisterschaft 1968 und der insgesamt vierte Pokalsieg. Zuletzt war dem 1.FCN dieser Erfolg 1962 gelungen - damals ebenfalls im Anschluss an einen Halbfinalsieg über Frankfurt. Zudem hat sich der Club am Dienstagabend gegen die Eintracht für das unglückliche Pokal-Aus im Vorjahr revanchiert und den dritten Sieg im sechsten Pokal-Duell mit den Hessen gefeiert. Dagegen konnten die Riederwälder ihren Erfolg aus dem Vorjahr nicht wiederholen und verpassten die zweite Endspiel-Teilnahme in Folge. Für den vierfachen Pokalsieger war es die erste Niederlage in Nürnberg nach zwölf Pflichtspielen in mehr als 20 Jahren.

Engelhardt trifft früh

Meyer stellte Glauber in die Innenverteidigung und dafür Michael Beauchamp erstmals ins Mittelfeld. Für den Australier rückte Jan Polak eine Position weiter in den Angriff. Dort fehlte im Vergleich zum 1:0 gegen Aachen Siegtorschütze Pagenburg. Auch ohne "den Kleenen" machte der 1.FCN gleich mächtig Dampf. Schon in der dritten Minute erzielte Engelhardt die Führung. Auf der linken Seite war Saenko durchgelaufen und hatte aus spitzem Winkel auf Oka Nikolov gezielt. Der Eintracht-Torwart konnte noch in die Zentrale abwehren, doch dort stand Engelhardt und knallte den Ball aus zwölf Metern mit seinem schwächeren rechten Fuß mittig durch zwei Frankfurter hindurch in die Maschen. 1:0 - ein Auftakt nach Maß!

Dann zweimal die Gäste: Erst Benjamin Huggel mit einem Distanzschuss, den Raphael Schäfer gut hielt (10.). Dann grätschte Andreas Wolf Frankfurts Marcel Heller ab und verhinderte Schlimmeres (12.). Heller, Michael Thurk und Sotirios Kyrgiakos waren beim Team von Trainer Friedhelm Funkel für Marco Rehmer, Alex Meier und Naohiro Takahara in die Anfangsformation gerückt. Fünf Minuten später noch mehr Gefahr für das Club-Gehäuse: Ioannis Amanatidis hatte von links geflankt, doch weder Benjamin Köhler noch Schäfer griffen richtig ein, sodass die Chance verpuffte.

Saenkos Tunneltor nach Wolf-Zuspiel

Auf der anderen Seite ein langer Ball von Javier Pinola zu Markus Schroth. Der "Maskenmann" leitete mit der Brust weiter zu Saenko, der sich erst gegen Kyrgiakos durchsetzte und dann nur haarscharf am linken Pfosten vorbeizielte (18.). Auch Beauchamp versuchte es, stellte Nikolov aber vor keine allzu großen Probleme (23.). Der Club hatte das Spiel klar im Griff und erspielte sich weitere Möglichkeiten. Die nächste führte zum 2:0: Wolf hatte genau im richtigen Moment in Frankfurts Hälfte zu Saenko durchgesteckt, und der überragende Russe überwand Nikolov mühelos durch die Beine (25.).

Die Franken schalteten nun einen Gang zurück und erlaubten sich mehrere kleine Fehler. Doch Wolfs Querschläger konnte Amanatidis nicht nutzen, denn Schäfer hatte wieder aufgepasst und prächtig reagiert (32.). Sein Gegenüber Nikolov parierte Engelhardts abgefälschten Schuss (41.). Nach dem letzten Höhepunkt in einer sehr munteren ersten Hälfte ging Nürnberg mit einem beruhigenden 2:0-Vorsprung in die Kabine.

Galasek nutzt Nikolovs Fehler

Und dies war noch nicht alles, denn kurz nach der Halbzeit legte Nürnberg gleich nach: Galasek hatte einen Freistoß rechts an der schlecht gestellten Mauer herum ins Netz befördert (54.). Erschreckende Harmlosigkeit dafür auf der Gegenseite: Köhler war per Außenrist-Pass wunderbar freigespielt worden, zögerte vor Schäfer aber zu lange mit dem Abschluss, sodass der zurückgeilte Glauber dazwischen gehen und abblocken konnte (56.).

Spätestens jetzt war die Partie entschieden. Meyer wechselte, brachte Pagenburg (61.), der gleich eine Kopfballgelegenheit hatte (67.). Auch Matthew Spiranovic durfte noch Pokal-Luft schnuppern (69.). Den größten Jubel entfachte aber die Einwechslung von Marek Mintal, der drei Minuten vor Schluss für Saenko kam. Ein perfekter Abend, denn kurz danach traf nach einem Konter auch noch Pagenburg zum 4:0-Endstand (89.). Mit dem klaren Erfolgserlebnis im Rücken geht der Club nun am Samstag (21.04.07, 15.30 Uhr) ins enorm wichtige Duell um Bundesliga-Platz fünf bei Bayer Leverkusen.

Zwei der Torschützen: Saenko (li.) und Engelhardt (mit Kristiansen, re.)

© www.FCN.de

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