Pokal Finale 2006/07 Sa., 26.05.2007

DFB-Pokal

VfB Stuttgart - 1. FC Nürnberg*

2:3 (1:1; 2:2) n. V.

*= in Berlin

VfB STUTTGART:

Hildebrand;

Osorio, Fernando Meira, Delpierre, Magnin;

Pardo;

Khedira, Hitzlsperger;

Hilbert, da Silva;

Cacau

Trainer: Veh

Wechsel: Gomez für da Silva (46.),

Boka für Osorio (68.),

Tasci für Khedira (100.)

Karten: Gelb: Meira (32.), Osorio (55.), Khedira (67.), Gomez (118.)

Rot: Cacau (31.)

Tore: 1:0 Cacau (20.), 2:2 Pardo (80.)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Reinhardt, Wolf, Nikl, Pinola;

Galasek;

Kristiansen, Engelhardt;

Mintal, Saenko;

Schroth

Trainer: Meyer

Wechsel: Polak für Mintal (35.),

Spiranovic für Nikl (73.),

Banovic für Pinola (115.)

Karten: Gelb: Nikl (15.), Schroth (57.),

Spiranovic (84.), Galasek (92.)

Tore: 1:1 Mintal (27.), 1:2 Engelhardt (47.), 2:3 Kristiansen (109.)

-

Schiedsrichter: Michael Weiner

Linienrichter: Norbert Grudzinski, Kai Voss

4. Schiedsrichter: Babak Rafati

Zuschauer: 74.400

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Cacau (31.), Pardo trifft Elfmeter (80.)

Spielbericht von www.kicker.de

Nürnberg gewinnt den Pokal

Der 1. FC Nürnberg gewinnt zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal nach einem spannenden und turbulenten Finale gegen den deutschen Meister VfB Stuttgart. Beim Stand von 1:1 in der ersten Hälfte war die Rote Karte gegen Cacau nach einer Tätlichkeit die Schlüsselszene der Partie. Zwar konnte Pardo die 2:1-Führung der Franken noch einmal egalisieren, doch Kristiansens Traumtor aus der 109. Minute sorgte für die Entscheidung.

Meister-Trainer Armin Veh veränderte die Startformation seines VfB Stuttgart im Vergleich zum umjubelten 2:1 gegen Cottbus in der Vorwoche auf einer Position. Statt Stürmer Streller spielte der offensive Mittelfeldspieler da Silva. Cacau agierte als einziger nomineller Angreifer.

Zwei Wechsel in der Anfangself auf Seiten des 1. FC Nürnberg: Anders als beim 3:0-Erfolg in Hannover am letzten Bundesligaspieltag stand der bei den Niedersachsen noch geschonte Saenko wieder im Team. Mittelfeldspieler Mnari, der unter der Woche mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, nahm auf der Bank Platz. Kurzfristig verletzte sich Glauber beim Warmmachen und musste durch Routinier Nikl ersetzt werden.

Die Nürnberger starteten druckvoll. Mintal hatte die ersten beiden kleineren Gelegenheiten des Spiels bereits in den Anfangsminuten per Distanzschuss und einem Kopfballversuch. Schnell kamen auch die Schwaben in einer temporeichen Partie in Schwung. Khedira konnte allein über die linke Seite in den Strafraum eindringen und fiel dort über das ausgestreckte Bein von Nikl. Schiedsrichter Weiner ließ weiterspielen.

Einen Stellungsfehler in der Nürnberger Abwehr nutzte Khedira dann zu einem Kopfball zum freistehenden Ex-Nürnberger Cacau, der aus halblinker Position im Strafraum den Ball am herauseilenden Schäfer vorbei ins Tor spitzelte (20.) - die Führung für den VfB!

In der Folge kontrollierte Stuttgart das Geschehen clever. Aus gesicherter Defensive brachten die Veh-Schützlinge die Franken immer wieder mit direkten Pässen auf die schnellen Außen in Bedrängnis. Etwas überraschend in dieser Phase der Ausgleich: Nach Vorarbeit von Saenko über die linke Seite kam der Ball zu Mintal, der das Leder schnell zu Reinhardt nach rechts weiterleitete. Der Außenverteidiger flankte vom Strafraumrand nach innen, Mintal vollendete (27.).

Nach bis dahin fairer Partie dezimierte eine Undiszipliniertheit von Cacau die Schwaben. Im Zweikampf mit Wolf schlug Cacau dem Nürnberger mit der Faust auf die Brust. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten verwieß Schiedsrichter Weiner den Brasilianer des Feldes. Nur eine Minute später hatte Fernando Meira seine Nerven nicht unter Kontrolle und trat Mintal mit beiden Beinen voran um und nahm dabei eine Verletzung des Slowaken (Verdacht auf Innenbandriss im rechten Knie) in Kauf. Glück für die Portugiesen, dass Weiner in diesem Fall nicht ebenfalls auf "Rot" entschied.

Nach den turbulenten Minuten übernahm der Club gegen die nun mit einem Mann weniger agierenden Schwaben die Initiative, ohne aber für ernste Gefahr für das Tor von Hildebrand sorgen zu können. Mit dem leistungsgerechten Remis ging es in die Halbzeitpause.

VfB-Trainer Veh brachte nach dem Seitenwechsel Gomez für da Silva und besetzte damit die nach dem Platzverweis verwaiste Position des Mittelstürmers bei den Stuttgartern. Doch die Franken gingen bereits früh im zweiten Abschnitt in Führung. Nach einem Schuss aus spitzem Winkel von Pinola konnte Hildebrand zunächst noch um Verbund mit seiner Abwehr zum Eckball klären. Diesen flankte Pinola von der linken Seite mit Schnitt vom Tor weg. Engelhardt kam in der Mitte am langen Pfosten allein gelassen zum Kopfball und vollendete per Aufsetzer (47.).

Der frisch gebackene deutsche Meister zeigte sich fortan gegen eine dicht gestaffelte Nürnberger Defensive um konstruktives Angriffsspiel bemüht, fand lange Zeit aber kein Mittel gegen den massierten Deckungsverband der auf Konter lauernden Franken. Nach längerer Phase ohne Torszenen kamen die engagierten Schwaben doch noch zurück: Gomez wurde rechts im Strafraum angespielt. Schäfer eilte heraus und brachte den Nationalspieler unglücklich zu Fall, der sich den Ball am Keeper vorbeigelegt hatte. Schiedsrichter Weiner entschied zurecht auf Strafstoß, den Pardo stramm ins linke Eck souverän verwandelte (80.).

Danach suchte der VfB die Entscheidung. Hitzlsperger mit einem Distanzschuss, den Schäfer jedoch zur Seite abwehren kann sowie Delpierre, der nur das Außennetz traf, vergaben weitere Chancen. So blieb es beim 2:2 nach der regulären Spielzeit.

In der ersten Hälfte der Verlängerung hatte der Club mehr vom Spiel, zeigte sich jedoch im Abschluss nicht zwingend genug. Saenko verpasste es, als er vor dem heraus geeilten Hildebrand an den Ball kam, mit einer zu unpräzisen Flanke statt eines Torschusses aus der Situation Kapital zu schlagen.

Keine vier Minuten alt war die zweite Hälfte der Verlängerung, da gelang dem FCN die Vorentscheidung. Wolf schaltete sich ins Angriffsspiel ein und passte auf die linke Seite zu Kristiansen. Der Däne zog aus ca. 28 Metern in halblinker Position mit rechts ab. Der Ball segelte über Hildebrand hinweg und prallte von der Querlatte in die Maschen (109.). Ein Traumtor, das die Entscheidung brachte. In der Schlussphase versuchte der VfB noch einmal alles, am Ende mit Hildebrand vor dem Tor des FCN. Doch die besseren Chance vergaben die Nürnberger mit ihren Kontern (Saenko, Banovic).

Für die Franken bedeutet der Pokalsieg den ersten Titelgewinn seit der Meisterschaft 1968. Zugleich ist der Club damit auch für den kommenden Ligapokal qualifiziert. Die Stuttgarter verpassten es als erster deutscher Meister seit 2002, mit dem Pokalsieg auch das Double zu gewinnen.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

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Freude pur: Nach 39 Jahren endlich wieder ein Titel für den Club

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