12. Spieltag 2006/07 So., 12.11.2006

1. Bundesliga

Alemannia Aachen - 1. FC Nürnberg

1:1 (0:0)

ALEMANNIA AACHEN:

Nicht;

Pinto, Herzig, Sichone, Leiwakabessy;

Plaßhenrich, Lehmann;

Schlaudraff, Rösler, Fiel;

Ebbers

Trainer: Frontzeck

Wechsel: Dum für Fiel (46.),

Reghecampf für Lehmann (69.),

Ibisevic für Ebbers (69.)

Karten: Gelb: Herzig (59.), Pinto (78.); Gelb/Rot: Herzig (71.)

Tore: 1:1 Plaßhenrich (90.)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola;

Banovic, Galasek;

Vittek, Mintal, Kristiansen;

Schroth

Trainer: Meyer

Wechsel: Mnari für Banovic (67.),

Polak für Mintal (75.),

Saenko für Kristiansen (75.)

Karten: Gelb: Banovic (37.), Wolf  (63.)

Tore: 0:1 Galasek (29.)

-

Schiedsrichter: Rafati

Zuschauer: 20.800

Besondere Vorkommnisse: Gelb/Rote Karte für Herzig (71.)

Spielbericht von www.kicker.de

Plaßhenrich rettet Punkt

Der 1. FC Nürnberg verschenkt mit dem 1:1 bei Alemannia Aachen zwei Punkte. Die Franken verpassten nach der Führung durch Galasek und der Ampelkarte gegen Herzig (71.) bei etlichen Großchancen die vorzeitige Entscheidung. Aachen kämpfte bis zum Schluss und kam durch Kapitän Plaßhenrich noch zum glücklichen Ausgleich.

Gegenüber dem torlosen Remis bei Borussia Dortmund gab es bei Alemannia Aachen zwei personelle Umstellungen: Jung-Nationalspieler Jan Schlaudraff kehrte nach seiner disziplinarischen Verbannung wieder in die Startelf zurück, Sascha Dum, der zuletzt müde wirkte, musste weichen. Zudem spielte Sergio Pinto in der Abwehr für Thomas Stehle (Rückenprobleme). Beim 1. FC Nürnberg beließ es Trainer Hans Meyer im Vergleich zum 1:2 gegen Werder Bremen bei einer personellen Änderung: Ivica Banovic, der die beiden letzten Club-Tore erzielte, ersetzte im Mittelfeld den von einer Grippe geschwächten Jawhar Mnari.

Der 1. FC Nürnberg erwischte bei nass-kaltem Wetter auf dem Tivoli den besseren Start. Gleich nach zwei Minuten prüfte Schroth Nicht im Alemannen-Tor, der ehemalige Club-Keeper bestand aber diese erste Prüfung. Drei Minuten später ließ Vittek Sichone mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen, sein Schuss strich knapp am rechten Pfosten vorbei.

Die Franken standen auch weiterhin sehr offensiv und zeigten gute spielerische Ansätze. Aachen zeigte sich vom forschen Beginn des neunmaligen deutschen Meisters sichtlich überrascht. In der 10. Minute stand dem Aufsteiger die Glücksgöttin Fortuna zur Seite. Galasek schoss eine Reinhardt-Hereingabe von der Strafraumgrenze auf das Tor, vom rechten Pfosten sprang der Ball ins Feld zurück. Doch auch das Meyer-Team hatte in der Anfangsviertelstunde eine knifflige Situation zu überstehen. Nach 15 Minuten fiel Schlaudraff nach einem Zweikampf mit Reinhardt im Strafraum, doch Referee Babak Rafati ließ weiterspielen. Glück für die Franken, denn eine Berührung war da.

Doch Aachen hielt nun mehr dagegen. Die technische Unterlegenheit machte das Frontzeck-Team mit viel Lauf- und Einsatzbereitschaft wett. So entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, in der beide Mannschaften Akzente Richtung gegnerisches Tor setzten. Doch gerade, als die Aachener die Partie ausgeglichen gestalten konnten, ging Nürnberg in Führung: Reinhardt schickte Mintal auf der rechten Seite steil. Dieser setzte sich gegen Lehmann durch und legte quer nach innen. Erneut rauschte Galasek heran. Dieses Mal traf der Tscheche mit rechts in den linken Torwinkel (29.).
    Aachen benötigte einige Zeit, um sich vom Rückstand zu erholen. Zwar konnte sich Aachen nun mehr Spielanteile erarbeiten, doch die Abwehr der Franken geriet nur selten in Gefahr. Der finale Pass kam meist nicht an, Chancen ergaben sich nur aus Fehlern des Gegners. In der 34. Minute vertändelte Wolf an der eigenen Torauslinie den Ball gegen Schlaudraff. Der Aachener flankte von der linken Seite auf den zweiten Pfosten, wo Rösler zum Kopfball kam, doch Schäfer im Club-Tor konnte parieren. Bis auf diese Situation hatte Nürnberg das Geschehen aber bis zur Pause unter Kontrolle.
Aachens Trainer Michael Frontzeck reagierte zur Halbzeit und brachte mit Sascha Dum eine neue Offensivkraft, Fiel blieb in der Kabine. Der FCN kam unverändert aus der Kabine.

Und die Aachener spielten deutlich engagierter als noch in Durchgang eins. Nürnberg stand nun tiefer und wartete auf Konter. Zunächst war der Club aber mit Abwehraufgaben beschäftigt. Ein Lupfer durch Rösler wurde eine Beute von Schäfer (48.), Glauber klärte in höchster Not vor dem einschussbereiten Ebbers (57.).

Die Partie war nun deutlich umkämpfter als im ersten Abschnitt, Fouls und Hektik nahmen zu. Nürnberg konnte in der Folgezeit die Aachener wieder weiter vom eigenen Tor fernhalten, kam in der Offensive aber nicht mehr zur Geltung. Einzige Ausnahme bildete ein Drehschuss durch Mintal, den Nicht aber sicher parierte (58.).

Zwanzig Minuten vor Abpfiff brachte Frontzeck mit Reghecampf und Ibisevic für Lehmann und Ebbers zwei neue Kräfte. Allerdings schwächte sich Aachen zunächst selbst, als Herzig nach einem Zupfer gegen Schroth mit der Ampelkarte das Feld verlassen musste (71.).

In Überzahl kam der Club wieder besser ins Spiel. Und das Meyer-Team hatte etliche Möglichkeiten, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Doch Mintal verfehlte freistehend aus sechs Metern sein Ziel (72.), den Schuss von Schroth aus elf Metern hielt Nicht glänzend (76.).

So ging es weiter: Der Club hatte gegen aufgerückte Aachener nun etliche gute Chancen. Die besten Möglichkeiten vergaben Pinola in der 85. Minute, als der Verteidiger aus zehn Metern den Ball rechts am Tor vorbei schob, sowie Polak, der an der Querlatte scheiterte (88.).

Und wie so soft wurde diese Nachlässigkeit noch bestraft: Schlaudraff lenkte den Ball per Kopf auf Plaßhenrich weiter, der Kapitän zog mit rechts ab und traf durch die Beine von Schäfer zum 1:1 (90.).

Alemannia Aachen kam gegen den 1. FC Nürnberg zu einem späten und glücklichen Remis. Am kommenden Spieltag empfängt der Aufsteiger Werder Bremen. Der Club spielte zum achten Mal in dieser Saison remis und hat nächste Woche Bayer Leverkusen zu Gast.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Ärgerliches Remis: 1:1 in Aachen

Bitter, bitter! Der 1. FC Nürnberg hat auch im zehnten Anlauf in der Bundesliga keinen Sieg geschafft. Die Mannschaft von Trainer Hans Meyer führte am Sonntag (12.11.06) im mit 20.800 Zuschauern ausverkauften Tivoli gegen Gastgeber Alemannia Aachen dank eines Treffers von Tomas Galasek (29.) mit 1:0, war das klar dominierende Team, versäumte es mit seiner Abschlussschwäche aber wieder einmal, den Sack frühzeitig zuzumachen. Die Quittung: Der Ausgleich von Reiner Plaßhenrich in der 90. Minute zum 1:1-Endstand.

Nach zwei Niederlagen in Folge feierte der FCN im Duell der Tabellennachbarn zwar wieder einen Punktgewinn, wartet aber nunmehr schon seit fast einem Vierteljahr in der Liga auf einen "Dreier". Letztmals hatten die Cluberer am 18. August mit 2:1 im Heimspiel gegen Mönchengladbach das Gefühl eines Sieges auskosten können. Mit ihrem bereits achten Unentschieden bleiben die Remiskönige auf Rang zwölf, gefolgt von der punktgleichen Alemannia (jeweils 14). Der Aufsteiger, der erstmals in einem Bundesliga-Heimspiel gegen den FCN nicht gewinnen konnte, ist nach dem zweiten Remis in Folge inzwischen seit fünf Partien ohne Sieg.

Grippaler Infekt bei Mnari

Im Vergleich zum 1:2 gegen Werder Bremen nahm FCN-Trainer Hans Meyer notgedrungen eine Änderung vor: Ivica Banovic durfte nach seinen beiden Treffern in den letzten zwei Spielen für Jaouhar Mnari ran. Beim Tunesier war das Risiko, von Anfang an zu spielen, zu groß. Der Nationalspieler saß aufgrund eines grippalen Infektes somit erstmal nur auf der Bank.

Bei den Aachenern kehrte Jan Schlaudraff in die Anfangsformation zurück. Für ihn musste Sascha Dum weichen. Außerdem verteidigte hinten rechts Sergio Pinto für den verletzten Ex-Cluberer Thomas Stehle.

Galasek trifft den Pfosten

Ein anderer früherer Nürnberger musste bereits nach zwei Minuten eingreifen: Aachens Keeper Kristian Nicht hatte nach einem Alleingang von Markus Schroth einen Schuss aufs Tor bekommen. Fünf Minuten später landete der Versuch von Robert Vittek rechts neben dem Pfosten. Eben jenen traf Tomas Galasek nach Zuspiel von Dominik Reinhardt. Dieser war in seinem 50. Bundesligaspiel auf der rechten Außenbahn durchgestartet und hatte schön zurückgelegt (9.).

Kurz darauf passte Schroth auf links zu Mintal, der mit seinem Schuss ins lange Eck aber an Nicht scheiterte (13.). Vier hochkarätige Chancen, von denen der Club zumindest eine zur Führung hätte nutzen müssen! Glück dann allerdings, als wenig später Schiedsrichter Babak Rafati den Tritt von Reinhardt an Schlaudraffs Ferse nicht als elfmeterwürdiges Foul auslegte (15.).

Galasek trifft in den Winkel

Dann aber die Gäste wieder im Angriff: Reinhardt passte die Linie entlang zu Mintal, der sich drehte und quer legte. Galasek zog direkt ab und traf wunderschön aus 18 Metern in den linken oberen Torwinkel. Galaseks erstes Bundesliga-Tor führte nach einer knappen halben Stunde zum 1:0 für die Cluberer (29.). Von den Gastgebern war bis auf einen Kopfball von Sascha Rösler nach einer Schlaudraff-Flanke kaum etwas zu sehen (34.). FCN-Torwart Raphael Schäfer bekam in seinem 75. Bundesligaspiel bis zur Pause fast nichts zu tun.

Wesentlich gefährlicher wurde es da für die Nürnberger, als Banovic der Ball im eigenen Sechzehner an die Hand sprang. Auch hier hätte sich der FCN nicht beschweren dürfen, wenn Rafati auf den Punkt gezeigt hätte (44.). Kurz nach dem Wechsel war es wieder Rösler, der Schäfer per Kopf testete (48.). Aachens Stürmer wurde wenige Minuten danach im FCN-Strafraum von Banovics ausgebreitetem Arm getroffen - wieder im Strafraum. Und erneut blieb Rafatis Pfeife stumm (55.).

Chancenverwertung weiterhin größtes Problem

Die Nürnberger griffen bald wieder an: Erst wurde Mintals Drehschuss abgeblockt (58.), dann verzog Vittek nur knapp (62.). Auf der Gegenseite nach einem Freistoß wieder Rösler per Kopf - knapp vorbei (64.). Der Club kontrollierte die Partie auch in dieser Phase. Meyer nahm den Gelb-Rot-gefährdeten Banovic heraus und brachte Mnari (67.). Während Banovic von einem möglichen Platzverweis verschont wurde, musste Aachens Nico Herzig kurz darauf vorzeitig unter die Dusche. Nach wiederholtem Foulspiel sah der Innenverteidiger Gelb-Rot (71.).

Die Nürnberger hätten die Überzahl gleich ausnützen können, agierten in einer Drei-gegen-drei-Angriffssituation aber zu unkonzentriert im Abschluss. Kristiansen hatte im Strafraum quer zu Mintal gelegt. Der verzog und nahm zugleich noch dem besser postierten Schroth die Einschusschance (72.). Aber auch der Nürnberger Sturmtank selbst hätte es kurz darauf besser machen können, als er aus kurzer Distanz Nicht anschoss (76.). Vittek zielte ebenfalls zu ungenau (79.).

Späte Bestrafung

Meyer hatte Mintal und Kristiansen unterdessen rausgenommen und Ivan Saenko sowie Jan Polak gebracht (75.). Der Russe tat es seinen Sturmkollegen gleich und visierte statt des Tores Keeper Nicht an (80.). Die haarsträubende Nürnberger Abschlussschwäche hatte zunächst keine Folgen, denn Ibisevics Versuch rauschte ebenfalls knapp am Tor vorbei (81.). Und auch Röslers Kopfball war direkt auf Schäfer gerichtet (82.). Im Gegenzug verzog erst Polak (83.), dann Saenko. Pinola schaffte es freistehend aus elf Metern ebensowenig, die Entscheidung zu erzielen (85. ) - unfassbar!

Es ging munter weiter, die Zuschauer sahen Torchancen en masse. Polak traf nur die Latte, beim anschließenden Konter blockte Glauber mit angelegtem Arm einen scharfen Schuss ab (88.). Dann aber wieder die Alemannia: Schlaudraff köpfte aus zentraler Position zu Reiner Plaßhenrich. Der Mittelfeldmann schoss und tunnelte Schäfer - der späte Ausgleich, den auch Mnari mit seiner Grätsche nicht mehr verhindern konnte. Die Cluberer wurden im letzten Angriff des Spiels für ihre Konzentrationsschwächen vor dem gegnerischen Tor bitter, aber nicht ganz unverdient bestraft.

Nächster Gegner: Leverkusen

Am nächsten Samstag unternimmt der Club gegen Bayer Leverkusen einen weiteren Anlauf, um endlich wieder einen Sieg feiern zu können. Nach den späten Gegentreffern beim 2:3 gegen Bayern München hat der Club in der Werkself einen Gegner, mit dem er das Trauma vom späten Rückschlag teilen kann...

Erstes Tor im Club-Dress: Tomas Galasek (hier mit Matthias Lehmann)

© www.FCN.de

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