30. Spieltag 2005/06 So., 16.04.2006

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern

3:2 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Nikl, Cantaluppi;

Wolf, Reinhardt, Mnari, Polak, Pinola;

Vittek, Kießling, Saenko

Trainer: Meyer

Wechsel: Paulus für Nikl (32.),

Schroth für Saenko (52.),

Kristiansen für Mnari (86.)

Karten: Gelb: Nikl (29.), Pinola (34.), Wolf (53.), Polak (64.)

Tore: 1:0, 3:2 Vittek (13., 86.), 2:2 Paulus (62.)

1. FC KAISERSLAUTERN:

Fromlowitz;

Hertzsch, Béda, Schönheim, Bellinghausen;

Reinert, Lembi, Skela, Engelhardt:

Altintop, Halfar

Trainer: Wolf

Wechsel: Mikic für Halfar (73.)

-

-

Karten: Gelb: Hertzsch (40.), Halfar (50.), Engelhardt (74.).

Tore: 1:1, 1:2 Altintop (20., 47.)

-

Schiedsrichter: Meyer

Zuschauer: 47.250

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Vittek versetzt Franken in Jubel

Beim 1. FC Nürnberg gab es nach der 0:1-Niederlage in Stuttgart folgende personelle Änderungen: Wolf ersetzte in der Abwehr den Gelb-Rot-gesperrten Glauber, Kießling stürmte an Stelle von Schroth.

Kaiserslauterns Trainer Wolfgang Wolf brachte bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte nach der 0:2-Niederlage gegen Hertha BSC Halfar für Mikic.

Es war ein eher zaghafter Beginn beider Teams. Nürnberg war um Kontrolle bemüht, stürmte nicht sofort drauflos, stand in der Defensive aber gut organisiert und ließ Kaiserslautern nicht zur Entfaltung kommen.

Der FCK agierte weit zurückgezogen, achtete zuvorderst auf eine sichere Abwehr, um nach Balleroberung schnell zu kontern. Der Club bestimmte das Geschehen, war aber zu vielen Querpässen gezwungen. Der Weg in den Strafraum war versperrt. Pinola probierte es mal mit einem satten Linksschuss von der linken Strafraumseite, traf aber nur das Außennetz.

Beim ersten Eintritt in die Gefahrenzone namens Strafraum gingen die Franken gleich in Führung: Reinhardt flankte weit von der rechten Seite in die Mitte des Sechzehnmeterraumes, Vittek nahm den Ball mit der Brust an und schoss unbedrängt (Béda stand falsch) aus neun Metern stramm ein (13.).

Nürnberg blieb zwar am Drücker, musste aber nur sieben Minuten später völlig überraschend das 1:1 hinnehmen: Halil Altintop, durch einen weiten Kopfball von Hertzsch ins Spiel gebracht, glich mit einem satten Schuss aus 22 Metern neben den rechten Pfosten aus (20.). Ein klasse Schuss des Türken!

Jetzt waren die Pfälzer aufgewacht, versprühten mehr Selbstbewusstsein und hatten auch die nächste gute Möglichkeit: Altintop schoss mit links aus 23 Metern aufs rechte Eck, Schäfer kam mit den Fingerspitzen dran und klärte zunächst. Mit dem Nachschuss scheiterte Reinert ebenfalls am Keeper des Club.

Nürnbergs Trainer Hans Meyer reagierte und wechselte früh: Paulus kam für Nikl, der nicht nur Gelb-verwarnt war, sondern auch Altintop nicht eng genug bewachte. Paulus kümmerte sich dann um den türkischen Nationalstürmer.

Die Franken hatten mehr Ballbesitz, fanden aber kein taugliches Mittel gegen die dicht gestaffelte Defensive der Lauterer. Die Pfälzer dagegen blieben bei ihren Angriffen gefährlich. Schäfer lenkte unter anderem einen 17-Meter-Schuss von Halfar mit den Fingerspitzen um den Pfosten.

Daran sollte sich auch direkt nach Wiederanpfiff nichts ändern: Hertzsch flankte aus dem rechten Halbfeld zentral an den Strafraum zu Altintop, der Cantaluppi ganz alt aussehen ließ und trocken mit rechts aus 14 Metern ins linke Eck schoss (48.).

Club-Trainer Meyer reagierte ein weiteres Mal: Angreifer Schroth kam für den weitestgehend blass gebliebenen Stürmer Saenko.

Die Partie wurde ruppiger. Viele Fouls und dementsprechend zahlreiche Freistöße verhinderten mehr Spielfluss. Es gab weder hüben noch drüben gelungene Kombinationen, Strafraumszenen blieben ebenso aus. Kampf und Krampf statt Rasse und Klasse bestimmten das Geschehen.

Symptomatisch, dass der zu diesem Zeitpunkt überraschende Ausgleich für den 1. FCN ebenfalls die Aneinanderreihung diverser Unzulänglichkeiten benötigte: Pinola flankte von der linken Seite, Bellinghausen verlängerte den Ball zu Paulus, der mit links aus 18 Metern abzog. Fromlowitz war zwar dran am Ball, konnte ihn aber nicht abwehren. Der Keeper sah dabei gar nicht gut aus (63.).

Die Partie war nicht brillant, aber von hohem Tempo und großer Intensität. Beide Teams suchten die Entscheidung, die besseren Einschussmöglichkeiten hatten die Schützlinge von Wolfgang Wolf. Doch Nürnbergs Keeper Schäfer war auf dem Posten und rettete gegen die Flachschüsse von Mikic und Schönheim.

Die Kontrahenten mussten in der Schlussphase dem hohen Tempo ein wenig Tribut zollen, nahmen einen Gang raus.

Drei Minuten vor dem regulären Ende rafften sich die Franken aber nochmal zu einem Kraftakt auf und erzielten die erneute Führung: Weiter Abschlag von Schäfer, Schroth verlängerte per Kopf in den Lauf zu Vittek, der den Ball am herausstürmenden Fromlowitz vorbei zum 3:2 lupfte (87.). Das ausverkaufte Easy-Credit-Stadion stand Kopf.

In den restlichen Minuten ließen die Nürnberger den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren und nichts mehr anbrennen.

Der 1. FC Nürnberg setzte sich in einer tollen und intensiven Partie nach hartem Kampf etwas glücklich, aber nicht unverdient mit 3:2 gegen aufopferungsvoll fightende Lauterer durch und hat den Klassenerhalt fast sicher. Die Pfälzer dagegen müssen weiter zittern.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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