1. Spieltag 1985 / 86 Sa., 10.08.1985

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - VfL Bochum

0:1 (0:0)

1. FC NÜRNBERG:

Heider,

Lieberwirth, Reuter, Grahammer,

Wagner, Dorfner, Neun, Geyer, Güttler,

Philipkowski, Eckstein

Trainer: Höher

Wechsel: Klaus für Wagner (46.),

Stenzel für Philipkowski (66.)

Karten: Gelb: Grahammer, Güttler, Wagner

Tore: ---

VfL BOCHUM:

Croonen,

Tenhagen, Knüwe, Kree,

Lameck, Wielert, Wölk, Schulz, Fischer,

Kempe, Kuntz

Trainer: ?

Wechsel: Drescher für Kuntz (25.),

Oswald für Wielert (49.)

Karten: Gelb: Tenhagen, Kempe; Rot: Croonen (25.)

Tore: 0:1 Kree (83.)

-

Schiedsrichter: Föckler

Zuschauer: 26.500

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Croonen (25.)

Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nr. 8 / 9 vom August / September 1985

1. FCN-Vf L Bochum 0:1

Wieder einmal hatten wir zum Saisonauftakt in der 1. Bundesliga den VfL Bochum als Gegner im Stadion. Eine Art Angstgegner? Eigentlich diesmal nicht - und doch haben wir am Ende mit 0: l verloren. Aber das lag diesmal an anderen Dingen.

Aber der Reihe nach. Zu allererst sollte man die Schuld an der Niederlage nicht bei anderen suchen, sondern die eigenen Gründe nennen. Sie lagen in manchmal viel zu umständlicher Spielweise, in zu mangelhaften, viel zu zaghaften Schüssen. Über eine Stunde lang spielte unsere Mannschaft gegen 10 Bochumer, denn in der 25. Minute war Torhüter Croonen nach einem bösen Foul an Geyer unmittelbar an der Strafraumgrenze vom Platz gestellt worden. Die Bochumer mußten einen 17jähri-gen Jugendtorwart (Drescher) aufs Feld bringen. Der zitterte zuerst, bekam dann später einige Bälle genau in die Hände geschossen und am Ende begann der Schüler sogar ganz frech, sich auch zu hechten und schon etwas besser plazierte Bälle der Nürnberger zu fangen.

Ja, da wären wir schon beim Thema: 10 Bochumer, ein Greenhorn im Tor und am Ende ein 0:1. Das darfs doch gar nicht geben, dachten sich auch die 26 500 Fans auf den Clubrängen. Der Club kam einfach mit den Bochumern nicht klar. Als sich die Mannschaft im Endspurt endlich auf ihre Qualitäten zu besinnen begann, spielte der Schiedsrichter die entscheidende Rolle. Herr Föckler gab in der 83. Minute einen Freistoß gegen Grahammer, der zum Lachen war. Doch das Lachen verging rasch, wenn man erlebte, was die Bochumer aus diesem Geschenk des Schiedsrichters machten - nämlich ihren Sieg.

Man sollte nicht alles auf Schiedsrichter schieben, aber nach diesem Spiel kann man einfach nicht umhin, auch mal den Herrn etwas zu kritisieren. Herr Föckler übersah in der 42. Minute einen klaren Elfmeter für den Club, als Eckstein vom jungen Torhüter Drescher gelegt wurde. Ein Tor zu dieser Zeit, kurz vor der Pause, hätte wahrscheinlich dieses verkrampfte, keineswegs schöne Spiel entschieden.

Nun, der Elfmeter kam nicht. Doch auch die wenigen guten Chancen, die sich dem Club später boten, wurden nicht genutzt. Das hatte nun wiederum mit dem Schiedsrichter nichts zu tun ...

Am Ende wurde ein 17jähriger Torhüter Drescher durch die Lüfte und durch die Medien in höchste Höhen gejubelt, daß man nur noch staunend zusehen konnte. So gut war der Bursche ja auch wieder nicht. Was hatte er eigentlich zu halten an diesem Nachmittag im Stadion? Der Club machte es ihm leicht, sein völlig überraschendes Bundesliga-Debüt zu feiern.

Vergessen wir diesen Bundesliga-Auftakt sehr rasch. Der Club kann ganz bestimmt besser spielen, als er es an diesem 10. August getan hat.

F. S.

-

Links: Roland Grahammer zeigte eine ausgezeichnete Partie, hier im Zweikampf mit Klaus Fischer.

Rechts: Torhüter Croonen foult Clubspieler Geyer, unmittelbar an der Strafraumgrenze. Für den Bochumer Torhüter gabs dafür die Rote Karte, für den Club einen Freistoß, der nichts einbrachte.

Fotos: Schmidtpeter

<<<Pokal 1. Runde --- 2. Spieltag>>>

ZURÜCK zu Plazierungen 1985 / 86

Startseite