30. Spieltag 1980 / 81 Sa., 09.05.1981

1. Bundesliga

Borussia Dortmund - 1. FC Nürnberg

1:0 (0:0)

BORUSSIA DORTMUND:

Immel;

Huber, Koch, Rüßmann,

Hein,

Votava, Abramczyk, Burgsmüller, Bergs,

Geyer, Wagner

Trainer: ?

Wechsel: Keser für Bergs (70.),

Schneider für Wagner (73.)

Karten: Gelb: Hein, Rüßmann

Tore: 1:0 Abramczik (72.)

1. FC NÜRNBERG:

Kargus;

Stocker, Beierlorzer, Reinhardt,

Weyerich,

Eder, Oberacher, Heck, Brunner,

Hintermaier, Volkert

Trainer: Popp

Wechsel: Lieberwirth für Beierlorzer (75.),

Heidenreich für Brunner (79.)

Karten: Gelb: Hintermaier

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Föckler

Zuschauer: 20.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nummer 6 vom Juni 1981

EIN VERFLIXTES TOR AUS REINEM VERSEHEN

Der Herr Manager sprach von diszipliniertem Spiel, der Herr Trainer von der besten Auswärtsleistung seit seinem Amtsantritt - und sie beide meinten das 0:l - Spiel bei Borussia Dortmund. Gewiß, unsere beiden Verantwortlichen hatten in gewisser Weise schon recht. Doch bei aller Disziplin und aller Auswärtssteigerung - ein Pünktchen wäre da schon zu holen gewesen. Wenn und aber gab's ganz bestimmt hinterher.

Das Wenn überwog: Hätte der Schiedsrichter in der 65. Minute das Foul an Eder doch so gesehen, wo es tatsächlich war, nämlich klar im Strafraum, dann hätte es Elfmeter gegeben und nicht den Freistoß an der 16-m-Marke. Ja, und hätte Dieter Lieberwirth Minuten vor Schluß nicht an den Pfosten, sondern ins Tor getroffen, dann wäre das 1:1 geschafft gewesen.

Aber - könnte man sagen - ein bißchen mehr Mut und Entschlossenheit müßte man auswärts schon zeigen, wenn man einen Punkt holen will. Was Nürnbergs Stürmer und teilweise auch die Mittelfeldspieler an Mumm zeigten, war kärglich. Viel zu viel Angst herrschte vor. Und mit dem Schießen aus der zweiten Reihe wollte sich auch keiner anfreunden. Wenn man in der Bundesliga bleiben will, muß man als Bundesligaspieler - und so werden doch unsere Spieler genannt und bezahlt - schon mehr bieten, als dies in Dortmund der Fall war.

Hätte da nicht Rudi Kargus endlich wieder seine alte, hervorragende Form gezeigt, hätte er nicht drei-, viermal glänzend reagiert und hätte auch Burgsmüller in der 67 .Minute nicht aus drei Metern die Latte getroffen, dann wäre es am Ende auch nicht 1:0 für Borussia, sondern doch etwas höher gestanden.

Und dennoch ärgerlich für Kargus und die Clubmannschaft: ausgerechnet die mieseste, die unkontrollierteste Flanke des ganzen Spieles, von Rüdiger Abramczyk geschlagen, landete im hintersten Toreck. Unhaltbar! Das wollte der „Abi" ja eigentlich gar nicht. Er hatte die Köpfe von Geyer und Burgsmüller gesucht und aus Versehen ins Tor getroffen.

Ja, so können auch Spiele entschieden werden. Nur muß man - so kurios das auch klingen mag - sogar mal aus einer aussichtslosen Situation heraus Flanken schlagen ...

F. S.
-

Links: Rudi Kargus war der überragende Mann in der Club-Mannschaft, die in Dortmund mit 0:1 unterlag. Hier wehrt er vor dem einschußbereiten Geyer ab.

Rechts: Szene vor dem Nürnberger Strafraum. Horst Weyerich stoppt den Dortmunder Bergs, rechts: Reinhardt und Rüßmann. Ganz links: Stocker.

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