9. Spieltag 1978 / 79 So., 14.10.1978

1. Bundesliga

Hamburger SV - 1. FC Nürnberg

4:1 (1:0)

HAMBURGER SV:

Kargus,

Kaltz, Buljan, Nogly,

Hidien,

Bertl, Hartwig, Memering, Reimann,

Hrubesch, Keegan

Trainer: ?

Wechsel: Wehmeyer für Bertl (67.)

-

Karten: ---

Tore: 1:0 Hrubesch (20.), 2:0 Kaltz (57.),

3:0 Reimann (68.), 4:1 Hartwig (83.)

1. FC NÜRNBERG:

Müller,

Stocker, Beierlorzer, Eder,

Weyerich,

Schmider, Heiden­reich, Berkemeier, Szymanek,

Schöll, Lieberwirth

Trainer: Kern

Wechsel: Susser für Lieberwirth (62.),

J. Täuber für Berkemeier (80.)

Karten: ---

Tore: 3:1 Heidenreich (69.)

-

Schiedsrichter: Risse

Zuschauer: 26.000

Besondere Vorkommnisse: Kaltz trifft Elfmeter (57.)

Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nummer 11 vom November 1978

NEBEL IN HAMBURG

Nebel in Hamburg. Das Volksparkstadion war dicht eingehüllt. In den ersten 45 Minuten war die Sicht noch einigermaßen, obwohl das Flutlicht ausgefallen war. Nach der Pause wurden die Nebelschwaden immer dichter und die Sicht immer schlechter. Ein Spiel unter regulären Bedingungen war nicht mehr möglich. Ein Spielabbruch wäre durch Schiedsrichter Risse aus Hattingen durchaus zu vertreten gewesen. Die 26000 Zuschauer konnten eigentlich nur noch ahnen, was in diesen zweiten 45 Minuten auf dem Spielfeld vor sich ging. Man muß sich tatsächlich die Frage stellen, warum ein Schiedsrichter bei diesen Wetterverhältnissen nicht den Mut hat, so einem Nebelspiel ein Ende zu bereiten. ...

Nun zum Spiel selbst. Der Club ging die Partie wieder mit viel zu viel Hochachtung vor dem HSV an. Dabei zogen sich Schöll gegen Wirbelwind Keegan und Stocker gegen >Ungeheuer< Hrubesch noch am besten aus der Affäre. Im Angriff hatte man zu viel Angst. Das besserte sich erst nach der Pause. Da wurde forscher gespielt und der HSV in manche Verlegenheit gebracht. Die Leistung des HSV war alles andere als berauschend. Die Zuschauer waren bereits bei Halbzeit ob des mageren 1:0 unzufrieden. Hätte Schiedsrichter Risse nach gut einer halben Stunde Spielzeit einen klaren Foulelfmeter an Heidenreich (ihm wurden die Beine weggezogen) gegeben, wäre das Publikum sicher voll auf die Seite des 1. FCN übergewechselt.

Die Chance zum Punktgewinn hatten wir aber auch nach dem Seitenwechsel. Schiedsrichter Risse schien ein Erbarmen mit dem HSV zu haben und schenkte ihm einen Elfmeter, über den selbst die Hamburger Zuschauer und Journalisten lachten. Keegan hatte Schöll gefoult und dabei stürzte der Engländer über den fallenden Schöll. Risse gab Elfmeter und damit führte der HSV unverdient 2:0. Schöll ärgerte sich grün und blau, doch was half's ...

Schmider-Angriff, herrlicher Flankenball, doch Szymaneks Kopfball wurde von Kargus zur Ecke abgewehrt. Dann Fehler von Weyerich, Schuß von Reimann und Müller ließ den Ball durch die Arme ins Tor rutschen. 3:0 für den HSV. Heidenreichs plazierter Schuß brachte das 3:1. Auf der Anzeigetafel stand zu lesen: 3:1 Nürnberg (69. Min.). Mann konnte vor lauter Nebel nichts mehr sehen. So war das 4:1 kurz vor Schluß vielleicht eine Folge der mangelnden Sicht. Ein Ergebnis - unnötig wie ein Kropf. Das hätte nicht sein müssen...

F. Schäfer
-

Links: Geisterspiel in Hamburg. Rudi Kargus freut sich über ein Tor seiner Mannschaft, da er durch den dichten Nebel bis zum anderen Ende des Platzes gar nicht sehen konnte

Rechts: Keegan war der stärkste Spieler des HSV, allerdings in seinen Zweikämpfen gegen Schöll auch sehr unfair. Hier ist Keegan an Müller vorbei, schießt aber auch am Tor vorbei

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