18. Spieltag 1976 / 77 Fr., 03.12.1976

2. Bundesliga Süd

1. FC Nürnberg - TSV 1860 München

1:1 (0:0)

1. FC NÜRNBERG:

M. Müller;

Stocker, Sturz, Hannakampf,

Pechtold, Geinzer, Nüssing, Eder, Petrovic,

Walitza, Majkowski

Trainer: Buhtz

Wechsel: Lieberwirth für Petrovic (80.)

Karten: ?

Tore: 1:1 Nüssing (88.)

TSV 1860 MÜNCHEN:

Hartmann;

Hartwig, Kohlhäufl, Glavovic,

Bierofka, Nielsen, Bischof, Metzger, Nachreiner,

Haunstein, Falter

Trainer: ?

Wechsel: Herberth für Haunstein (77.)

Karten: ?

Tore: 0:1 Metzger (77.)

-

Schiedsrichter: Biwersi

Zuschauer: 26.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 12 vom Dezmber 1976

Chancen, Chancen -1:1!

Vor Spielbeginn wurden zwei Clubspieler ohne Fehl und Tadel geehrt: Dieter Nüssing für sein 500., Rudi Sturz für sein 300. Spiel im Clubtrikot. Als Zeremonienmeister betätigte sich Herbert Wartha; der 1. Vorsitzende Hans Ehrt war verhindert.

Eine Mannschaft ist ein empfindliches Instrument. Um so rühmlicher ist die Moral, mit der unsere Spieler die aufreibende Belastung zu meistern wußten, die die nicht von ihnen verursachte, immer noch offene Krise im Club unzweifelhaft darstellte. So sahen die Zuschauer vorbildlichen Einsatz und hohe Kampfmoral, mit der nach einer kurzen Anlaufzeit der Gegner mehr und mehr in die Abwehr gezwungen und schließlich an den Rand des Zusammenbruchs durch Erschöpfung gebracht wurde.

Aber dann kam es wie so oft bei solchem Spielverlauf. Einer der wenigen Vorstöße nach einem Fehlpaß von Petrovic brachte die Gäste in Führung, als der Führungstreffer für den Club sozusagen in der Luft lag. Wobei nicht daran vorbeigegangen werden soll, daß Manfred Müller im Verlauf des Spiels ein paar reife Chancen der 60er durch klassische Paraden unschädlich gemacht hatte. So strahlt vom Torhüter wirklich Ruhe auf die Mannschaft aus.

Daß Nüssing schließlich kurz vor Torschluß der Ausgleich gelang, verhinderte wenigstens die Ironie des Fußballschicksals, die ein Sieg der Gäste bedeutet hätte. Sie traten von Anfang an mit zwei Vorstoppern und in massierter Verteidigung an, die sich verhältnismäßig leicht tat, weil der Club einmal mehr sein Heil in der Mitte suchte, mit der Brechstange sozusagen.

Bei allem Kampfgeist fehlte die Auflockerung über die (nur sporadisch und „ersatzweise" tätigen) Flügel. Das blieb natürlich auch Trainer Buhtz nicht verborgen. „Ich habe eben keine echten Außenstürmer", sagte er zur Erläuterung. Das klingt schon fast stereotyp, bleibt aber leider ein offenbar nicht auszugleichendes Manko. Schade drum!

Immerhin hat unsere Mannschaft in einer Situation einen wertvollen Punkt errungen, die nicht gerade geeignet ist, sich belebend auszuwirken. Sie hat damit eine Kameradschaft und eine Hingabe bewiesen, die es verdienen, sorgfältig gepflegt zu werden.

Dr. K. Brömse

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