Nahezu 80 Fußballminuten glichen dem tristen Herbstwetter. Erst als Schiedsrichter Vielsack dem Club einen mehr als zweifelhaften Strafstoß zuerkannte, wurde es - zumal der Zweitliga-Neuling daran zerbrach - urplötzlich Licht. Bis dahin hatten die gefällig aufspielenden Gäste sogar etliche gute Konterchancen.
Das l :0 fiel gerade noch vor dem Pausenpfiff. Jan Majkowski, an diesem Tag bester Nürnberger, traf mit einem abgefälschten Schuß ins Schwarze. Die Stadionuhr zeigte zu diesem Zeitpunkt bereits die 46. Minute an, aber die Spielzeit war korrekt, da in der ersten Halbzeit des verstorbenen Vollblutstürmers der zwanziger Jahre, Heiner Träg, gedacht wurde.
Der die tapferen Schwenninger schockierende Elfmeter resultierte aus einer einwandfreien Abwehr. Wöhrlin spitzelte den Ball vor dem nachsetzenden Eder zur Ecke, doch der Nürnberger ließ sich geschickt fallen. Erst nach heftigen Protesten der Gäste konnte sich Strafstoßspezialist Walitza das Leder zurechtlegen. Schwenningens hervorragender Keeper Germann wehrte zunächst ab, aber gegen Walitzas Nachschuß war kein Kraut gewachsen. Die Schlußphase stand ganz im Zeichen Dieter Nüssings. Innerhalb von 6 Minuten erzielte der plötzlich explodierende Clubstürmer einen bildsauberen „hat trick". Dennoch blieb Dieter Nüssing auf dem Teppich und bekannte nach dem Schlußpfiff selbstkritisch: Schlecht gespielt und dennoch hoch gewonnen!
A.W.