Bundesliga-Qualifikationsspiel 1975 / 76 Do., 17.06.1976

1. FC Nürnberg - Borussia Dortmund

0:1 (0:0)

1. FC NÜRNBERG:

Schwarzwälder;

Pechtold, Stocker, Rüsing,

Hannakampf, Nüssing, Majkowski, Sturz, Walitza,

Petrovic, Lieberwirth

Trainer: Tilkowski

Wechsel: Eder für Pechtold (70.),

Meininger für Lieberwirth (77.)

Karten: Rot: Hannakampf (78.)

Tore: ---

BORUSSIA DORTMUND:

Bertram;

Huber, Ackermann, Schwarze,

Nerlinger, Votava, Wolf, Härtl, Schildt,

Kasperski, Geyer

Trainer: ?

Wechsel: Segler für Kasperski (60.)

-

Karten: ?

Tore: 0:1 Wolf (86.)

-

Schiedsrichter: Horstmann

Zuschauer: 53.000

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Hannakampf (78.)

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 7 vom Juni 1976

Heimvorteil blieb ungenutzt

Ein möglichst klarer Heimsieg sollte für ein beruhigendes Rückspielpolster sorgen. Voraussetzung dazu wäre ein 1. FCN in Glanzform mit mehr Mut zum Risiko gewesen. Lediglich in der Anfangsphase und kurz nach Seitenwechsel wurden Dieter Nüssing & Co. diesem Erfordernis gerecht. Ansonst verfügte der Club über zu wenig echte Sturmspitzen. Zudem rannten die Nürnberger zuviel mit dem Ball. Ein weiteres Manko war, daß sich zumeist vier rotschwarze Abwehrspieler von nur zwei gelbschwarzen Stürmern in die eigene Hälfte bannen ließen. Kein Wunder, daß sich die cleveren Gäste oftmals ungestört das Leder zuschieben konnten und Zeit zum Atemholen hatten.

Doch zunächst schien der Himmel voller Geigen zu hängen. Schon beim ersten Clubangriff wackelte Dortmunds vielbeinige Abwehr einschließlich Bertrams Gehäuse. Genauer gesagt, Petrovic traf die Querstange. Dieser Torholztreffer löste eine fulminante Clubviertelstunde aus. Alles deutete auf einen deutlichen Heimerfolg hin. Doch nach den ersten Gäste-Kontern ebbte Nürnbergs Elan ab. Dortmunds Abwehr wurde zusehends stärker und der Ex-Cluberer Peter Geyer gab seinen Bewachern manches Rätsel auf. Dennoch hatte der 1. FCN 60 Sekunden vor dem Pausenpfiff eine nahezu 100%ige Möglichkeit. Leider reagierte Sturz zu spät. Die zweite Halbzeit begann wie die erste. Nürnberg setzte erneut zu einem Sturmlauf an und Dortmunds Abwehr geriet ins Wanken. Mehrmals hing das l :0 in der Luft, aber Bertram hielt hervorragend.

Dann geschah Unverständliches. Pechtold, einer der drangvollsten Cluberer, wurde ausgewechselt. Laut Trainer-Assistent Tauchmann hatte sich schon bei Halbzeit seine alte Verletzung wieder bemerkbar gemacht. Mag sein, aber selbst ein lädierter Pechtold hätte dem Club vermutlich mehr genutzt als ein ausgewechselter.

Mit Pechtolds Ausscheiden endete die 2. Drangperiode des 1. FCN. Dortmund kontrollierte das Spiel mehr und mehr. In der 74. Minute vergab Segler eine Riesenmöglichkeit. Dann verhinderten der Pfosten und Sturz das l :0.

Wenig später vermochte Hannakampf den davonziehenden Härtl nur durch ein grobes Foul zu stoppen. Die Folge war ein durchaus berechtigter Platzverweis. Aber noch war der bittere Kelch nicht geleert. In der 85. Minute versetzte Wolf nach Zuspiel Geyers die Clubabwehr und ließ Schwarzwälder keine Chance. Damit hatten die an diesem Tag taktisch besser eingestellten und spielerisch besseren Dortmunder mehr erreicht als erhofft. Konkret: Borussia Dortmund steht mit eineinhalb Beinen in der Bundesliga.

A. W.

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