19. Spieltag 1974 / 75 Sa., 14.12.1974

2. Bundesliga Süd

TSV 1860 München - 1. FC Nürnberg

3:2 (2:1)

TSV 1860 MÜNCHEN:

Hartmann, Lubanski, Luxi, Kohlhäufl, Reich, Krenz, Nielsen, Kauf, Metzger, Keller, Schuberth

Trainer: Merkel

Wechsel: Nowak für Schuberth (84.)

Karten: ?

Tore: 1:0, 3:1 Metzger (3., 51.), 2:0 Keller (13.)

1. FC NÜRNBERG:

Schwarzwälder; Sturz, Schabacker, Rüsing, Hannakampf, Nüssing, Majkowski, Geinzer, Walitza, Petrovic, Hiestermann

Trainer: Tilkowski

Wechsel: von de Fenn für Hannakampf (46.), Pechtold für Majkowski (75.)

Karten: ?

Tore: 2:1, 3:2 Walitza (31., 60. )

-

Schiedsrichter: Huster

Zuschauer: 35000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 1 vom Januar 1975

2:3 in Münchens Olympiastadion

Freitagabend, bittere Kälte im Münchner Olympiastadion. Kein Vergnügen. Eiskaltes Flutlicht. 35000 Zuschauer. 1860 gegen Club. Alter bayerischer Schlager. Duell auch zweier Trainer: Hier Tilkowski (einst 1860), dort Merkel (einst 1. FCN). Ein interessantes Spiel. Und Abschluß der Vorrunde.

Anstoß, Münchner Überlegenheit und binnen drei Minuten schon l :0. Keine gute Figur der ganzen Clubabwehr. Dann kommt Nürnberg. Offensiv. Hiestermann hat die größte Chance. Ist völlig allein vor dem Münchner Torwart Hartmann, schießt ans Außennetz. 1000 Nürnberger Schlachtenbummler greifen sich entsetzt an die Köpfe. „Das gibts doch gar nicht!" schreit einer. Dann harmlose Szene vor dem Clubtor, Schwarzwälder läßt den Ball aus den Händen gleiten und Keller schießt das 2:0. „Das gibts doch gar nicht!" schreit der Nürnberger wieder.

Die Münchner werden stärker, stürmen unentwegt. Dann Glück für den Club. Schwarzwälder hält nun gut, verhindert ein 3:0, ein 4:0. Ja, das war möglich. Aber dann Gegenzug. Die Münchner lassen Geinzer laufen, Schuß, Abwehr von Hartmann und Nachschuß von Walitza. Nur noch 2:1. Kohlhäufls böses Foul an Rüsing (Gelb für den Münchner) bringt die erste Hektik ins Spiel. Das 2:1 zur Halbzeit klingt gut für den Club. Es sollte auch moralischen Auftrieb geben. Doch was kommt? Kaum ist die zweite Halbzeit angepfiffen, schon wieder das 3:1. Etwas mehr Konzentration hätte die Abwehr zeigen müssen. Reiner Leichtsinn, auch wenn man über den Freistoß streiten kann. Aber noch war der Club nicht verloren. 1860 wurde nervös, Nürnberg überlegen. Walitzas Freistoß zum 3:2 eröffnet alle Chancen.

Noch 30 Minuten zu spielen. Doch in dieser Zeit kommt trotz Überlegenheit aus dem Mittelfeld zu wenig Druck. Das ist letztlich für die Niederlage entscheidend. Ein halbwegs guter Schiedsrichter hätte schließlich in zwei Szenen noch Elfmeter für den Club pfeifen müssen: als Reich Walitza umstößt und als Metzger klares Handspiel im Strafraum begeht. Hätte Herr Huster aus Lahnstein etwas Mut vor 35 000 Zuschauer besessen, wäre dem Club zumindest ein Strafstoß zugesprochen worden. Auch wenn es in den letzten 10 Minuten war.

Wozu gibt es eigentlich Fußball-Regeln? Für manche Schiedsrichter scheinen sie reine Auslegungs- bzw. Glückssache zu sein . .

Franz Schäfer

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