8. Spieltag 1971 / 72 So., 19.09.1971

Regionalliga Süd

SpVgg Fürth - 1. FC Nürnberg

2:1 (1:1)

SpVgg FÜRTH:

Löwer; Schöpe, Klump, Marchl, Stolle, Zimmert, Heubeck, Ammon, Kroninger, Bergmann, Pieper

Trainer: ?

Wechsel: Jäger für Pieper (36.)

Karten: ?

Tore: 1:0 Stolle (21.), 2:1 Jäger (86.)

1. FC NÜRNBERG:

Hesselbach; Franz, Sturz, Mrosko, Wenauer, Theis, Geinzer, Drexler, Brungs, Starek, Bittlmayer

Trainer: Langer

Wechsel: Müller für Geinzer (58.)

Karten: ?

Tore: 1:1 Starek (32.)

-

Schiedsrichter: Geng

Zuschauer: 16000

Besondere Vorkommnisse: Starek trifft Elfmeter (32.)

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 10 vom Oktober 1971

Niederlage im 203. Lokalderby

Es war einfach zum Davonlaufen. Dieses 203. Lokalderby im Ronhof durfte nie und nimmer verloren werden. Die Clubmannschaft kämpfte aber zu wenig, machte den bedingungslosen Fight der Fürther nicht mit. Und so war es kein Wunder, daß fast alle Zweikämpfe zugunsten der Fürther endeten. An Zuschauer-Unterstützung fehlte es uns wahrlich nicht, denn von den 16000 waren bestimmt 10 000 aus Nürnberg. Doch unsere Mannschaft ignorierte diese Unterstützung. Sie spielte, besonders im Mittelfeld, ohne großen Einsatz. Deckungsarbeit schien für viele ein Fremdwort zu sein. Dabei hatte Trainer Langners Konzept geheißen: den Gegner dann energisch stören, wenn er über die Mittellinie in unsere Hälfte kommt. Doch Bergmann, Ammon, Zimmert konnten marschieren und spielen wie sie wollten. Entscheidend gestört wurden sie nicht. Schon nach zehn Minuten konnte Fürth 2:0 in Führung liegen, denn Pieper feuerte zwei „Granaten" ab, die Paul Hesselbach jedoch großartig abwehrte. Dazwischen hatte Albert Bittlmayer die Möglichkeit, den Club in Führung zu bringen, aber nach schönem Solo scheiterte er an Torwart Löwer. Fürths 1:0 in der 21. Minute entsprang einem kapitalen Fehler der Abwehr, und hier besonders der in der Mauer stehenden Spieler. Starek und Mrosko drehten sich, als Stolle zum Schießen ansetzte, ängstlich zur Seite. Der Ball sauste an ihnen vorbei zum l :0 für Fürth ins Netz. Hesselbach traf da wirklich keine Schuld. Als Marchl zehn Minuten später den Ball im Strafraum mit der Hand stoppte und Starek den Elfmeter zum l :1 verwandelt hatte, hätte eigentlich mehr Ruhe in unser Spiel kommen müssen. Doch im Gegenteil. Weiter wurde nervös und unkonzentriert gekickt. Die ersten 45 Minuten waren dennoch ein sehenswertes Spiel. Doch nach der Pause bauten beide Mannschaften ab, und erschreckend, wie hilflos manche Clubspieler wirkten. Wir hatten aber gute Chancen, in Führung zu gehen und dieses Spiel zu gewinnen. Bittlmayer traf nur den Pfosten, Theis scheiterte an Löwer, Brungs ebenfalls am Fürther Torwart, und Stareks Schuß wurde von Schöpe auf der Torlinie gestoppt. Da hatte Fürth wirklich viel Glück. Und wie es im Fußball oftmals kommt: Nürnbergs Abwehr wurde immer unkonzen-trierter, sorgloser. Als wir fünf Minuten vor Schluß einen vielversprechenden Angriff gestartet hatten, meckerte Franz Brungs und SR Geng verhängte Freistoß gegen uns. Während einige Clubspieler noch mit dem Schiedsrichter haderten, hatten die Fürther längst ihre Chance erkannt. Weiter Paß von Zimmert zu Jäger, der war unbehindert, zog auf und davon und schoß das 2:1 für Fürth. Aus. Das Lokalderby war verloren, die Nerven gingen durch und die Situation für den Club nach diesem l :2 von Fürth noch prekärer. Das Benehmen einiger Spieler war alles andere als dem Club zuträglich. Mrosko, Theis, Starek, Brungs wurden verwarnt. Die Niederlage in Fürth war eigentlich die Quittung für undiszipliniertes Spiel.

Falls es interessiert: Hier die Derbybilanz: 203 Spiele, 114 Clubsiege, 53 Fürther Siege und 35 Unentschieden.

fs.

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