7. Spieltag 1971 / 72 Mi., 15.09.1971

Regionalliga Süd

1. FC Nürnberg - Freiburger FC

0:2 (0:1)

1. FC NÜRNBERG:

Hesselbach; Franz, Sturz, Mrosko, Wenauer, Theis, Geinzer, Drexler, Brungs, Starek, Bittlmayer

Trainer: Langer

Wechsel: ---

Karten: ?

Tore: ---

FREIBURGER FC:

Birkenmeyer; Steibwarz, Linsenmaier, Dospial, Krivokuca, Schneider, Gensitz, Siebert, Schnitzer, Bente, Hofmeister

Trainer: ?

Wechsel: ---

Karten: ?

Tore: 0:1 Hofmeister (21.), 0:2 Gensitz (67.)

-

Schiedsrichter: Albeck

Zuschauer: 10000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 10 vom Oktober 1971

Trotz 22:2 Ecken erneute Heim-Niederlage

Der sich seit zwei Spieltagen anbahnende Vormarsch des Clubs wurde jäh gestoppt. Bremsklötze auf dem Weg zum zunächst sicher scheinenden ersten Nürnberger Heimsieg waren eine von Bente hervorragend dirigierte Freiburger Elf sowie blinder Clubeifer. Letzterer brachte dem 1. FCN nach einer 70 Minuten währenden Drangperiode zwar 22 Eckstöße ein, doch Eckbälle — früher als 50-Pro-zent-Torchancen angesehen — vermochten, zumal der Club mit Ausnahme von Albert Bittlmayer über keinen gefährlichen Stürmer verfügte, Freiburgs ausgezeichneten Schlußmann nebst Vorderleute kaum in Verlegenheit zu bringen.

Blind, ja mitunter sogar blindwütig versuchte der mit Mittelfeldaufgaben bedachte Mrosko das Steuer herumzureißen. Kein Wunder, daß sein Gegenspieler Bente nach Belieben schalten und walten konnte. Konzeptionslos operierten ferner die trotz guten Willens farblos bleibenden Halbstürmer Starek und Drexler, während von Nürnbergs Sturmspitzen lediglich Linksaußen Bittlmayer stach.

Die Erfolglosigkeit des Clubsturms ist somit hinlänglich erklärt. Daß den geschickt konternden Gästen zwei Treffer — es hätten sogar mehr sein können — gelangen, beruhte sowohl auf der keineswegs allen Situationen gerecht werdenden Nürnberger Abwehr als auch auf den eminent schnellen Freiburger Stürmern Hofmeister und Gensitz.

Doch ehe Hofmeister der erste Konterschlag gelang — er umspielte zwei Nürnberger und ließ Hesselbach mit einem Flachschuß keine Chance —, hätte der großartig startende Club längst zu Torerfolgen kommen können. Vor allem Bittlmayers in der 6. Minute abgefeuerter Gewaltschuß ans Torkreuz wäre einen Treffer wert gewesen.

Kurz, der Start des Clubs begeisterte und keiner der 10000 Zuschauer dachte an eine kalte Dusche. Allerdings wurde schon in den ersten Minuten offenbar, daß Linksaußen Hofmeister vom jungen Nürnberger Peter Franz kaum zu halten war. Trainer Langner beorderte deshalb Rudi Sturz auf den rechten Verteidigerposten. Aber kaum, daß dieser Wechsel vollzogen war, erzielte Hofmeister das 0:1.

Wenig später verhinderte Hesselbach mit einer Glanzparade Hofmeisters 2. Streich. Der Club bemühte sich zwar unentwegt noch vor Halbzeit zum Ausgleich zu kommen, doch sein Anstürmen wurde zusehends ideenloser. Lediglich ein Schuß des nach vorne geeilten Peter Franz zwang Birkenmeyer zu einer Glanztat. Kurz vor dem Pausenpfiff vergab Hofmeister eine klare Chance zum 0:2.

Nach dem Wechsel schloß zunächst Bittlmayer ein Solo mit einem weiteren Bombenschuß ab, aber Birkenmeyer reagierte einmal mehr bravourös. In der 67. Minute — die Clubfans forderten, nachdem Mrosko kurz zuvor hart gebremst worden war, noch lautstark „Elfmeter" — führte ein erneuter Gegenangriff zum alles entscheidenden 0:2. Gensitz, als einziger Freiburger vor dem Clubgehäuse aufkreuzend, kam in Ballbesitz und Hesselbach mußte zum zweiten Male hinter sich greifen. Der Club stürmte in den letzten 20 Minuten pausenlos, doch er rannte kopflos gegen die massierte Freiburger Abwehr an. Zudem stand an diesem kühlen Spätsommerabend ein unschlagbarer Keeper im Tor der Baden-ser. Selbst ein von Bittlmayer genau ins Torkreuz gezielter Freistoß wurde von Birkenmeyer pariert.

Daß nach dem Schlußpfiff Bente u. Co. jubelnd in die Kabine eilten, war verständlich, daß der enttäuschte Clubanhang sogar aufs Pfeifen vergaß, eine Novität.

A. W.

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