11. Spieltag 1967 / 68 Sa., 28.10.1967

Bundesliga

1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern

4:1 (3:0)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra,

Hilpert, Popp,

Leupold, Wenauer, Ferschl,

Cebinac, Strehl, Brungs, H. Müller, Volkert

Trainer: Merkel

Wechsel: ---

Tore: 1:0 Strehl (4.), 2:0 Ferschl (13.), 3:0, 4:0 Brungs (25., 58.)

1. FC KAISERSLAUTERN:

Schnarr,

Koppendörfer, Schwager,

Schneider, Klimaschefski, Geisert,

Kiefaber, Roggensack, Windhausen, Hasebrink, Hansing

Trainer: Knefler

Wechsel: ---

Tore: 4:1 Klimaschewski (85.)

-

Schiedsrichter: Thier

Zuschauer: 35.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 11 vom November 1967

Eine halbe Stunde „Club-Feuerwerk"

Eine halbe Stunde lang spielte der Club meisterhaft. Ein Rad griff ins andere. Max Merkel's Schützlinge boten Fußball aus dem Lehrbuch. Sie brillierten nicht nur am Ball, sie waren auch Meister im Freilaufen. Schier mühelos spazierten die Nürnberger durch die verstärkte Lauterer Abwehr und führten schon nach 25 Minuten 3:0. Dann allerdings begann ihre Konzentration nachzulassen. Das Brillantfeuerwerk erlosch, doch was soll's, diese ersten 30 Minuten bewiesen, daß der 1. FCN zu Recht an der Tabellenspitze steht, daß Max Merkel keine Roboter-Elf, sondern ein Ensemble geformt hat, das variantenreichen Fußball zu spielen versteht.

„Feuerwerker Nr. l" waren Cebinac, Strehl, Volkert und Brungs. Sie stellten ihre Gegenspieler zumeist vor unlösbare Probleme. Allein, auch ihre Kameraden hatten an der bereits erwähnten halbstündigen Fußballdemonstration großen Anteil. Das Fehlen des verletzten „Luggi" Müller wurde genau genommen erst bemerkt, als die Nürnberger im Gefühl des sicheren Sieges zu tändeln begannen und den Faden verloren. Bei den Gästen hatte Schnarr eine starke zweite Halbzeit. Seine glänzenden Paraden verhinderten, daß der Club nach Seitenwechsel zu mehr als nur einem Treffer kam. Auch der zunächst auf Cebinac angesetzte Klimaschefski kam später als Mittelfeldspieler gut zur Geltung. Bester Stürmer der Lauterer war Roggensack.

Der Club hatte das Heft sofort in der Hand. Vor allem Cebinac und Volkert brachten die Pfälzer Deckung in Verwirrung. Schon in der 4. Minute mußte Schnarr das Leder aus dem Netz holen. H. Müller servierte dem sich blitzschnell vom Gegner lösenden Strehl den Ball, der Nürnberger Halbrechte versetzte zwei Lauterer und schoß am herauslaufenden Schnarr vorbei zum l :0 ein. Die Gäste waren perplex und wußten kaum noch, wer wen zu decken hatte. Es schien, als ob mehr Nürnberger als Lauterer auf dem Spielfeld stünden. In der 12. Minute erhöhte Ferschl nach einer feinen Ballstafette auf 2:0. Die Pfälzer hatten bis dahin allenfalls Gelegenheit zu Fernschüssen und ungefährlichen Kopfbällen. Das 3:0 fiel in der 25. Minute, als Brungs einen Flankenball von Volkert mit dem Kopf ins Tor lenkte. Wenig später brandete erneut orkanartiger Beifall auf. Strehl und Cebinac spielten sich mit traumwandlerischer Sicherheit durch die Lauterer Abwehr und letzterer schloß dieses großartige Duett mit einem gezielten Schuß ab, der jedoch von Schnarr ausgezeichnet pariert wurde. Kurz darauf versiebte Brungs eine weitere Chance. Das glänzende Spiel des 1. FCN verlor nun an Farbe.

Vornehmlich im Mittelfeld wurde zuviel gefummelt.

Auch nach der Pause ließ der Club die Zügel schleifen. Die Gäste kamen mehr und mehr auf. Doch ehe die Pfälzer einen Pfostenschuß verzeichnen konnten (Koppenhöfer traf mit einem Effetschuß nur das Holz), stand die Partie längst 4:0. Brungs hatte in der 58. Minute mit einem plazierten Schuß ins Schwarze getroffen. Fünf Minuten vor Schluß erzielten die eifrigen Lauterer aber doch noch den Ehrentreffer. Klimaschefski vermochte aus Fehlern der leichtsinnig gewordenen Clubabwehr Kapital zu schlagen. Das Eckballverhältnis lautete 16:6 für Nürnberg.

A. W.

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