29. Spieltag 1964 / 65 Sa., 08.05.1965

Bundesliga

1. FC Köln - 1. FC Nürnberg

0:0

1. FC KÖLN:

Schumacher;

Pott, Regh;

Sturm, Wilden, Hemmersbach;

Thielen, Schäfer, Müller, Overath, Hornig

Trainer: Knöpfle

Karten: ---

Tore: ---

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Ferschl;

Leupold, Wenauer, L. Müller;

Greif, Strehl, Flachenecker, Wild, Allemann

Trainer: Baumann

Karten: ---

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Ott

Zuschauer: 35000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 6 vom Juni 1965

Kölner Sturm scheiterte an Wabra

Dem Spiel ging die Ehrung für den Kölner Mannschaftskapitän Hans Schäfer, der für sein 700. Spiel geehrt wurde, voraus. Er sollte außerdem Gelegenheit erhalten, sein 500. Tor zu schießen. Jedoch die Glückwünsche von Kölns Präsidenten Kremer, OB Burauen, Dr. Gösmann, Sepp Herberger, Helmut Schön und Fritz Walter reichten dazu nicht aus.

Der Club hatte nichts zu verlieren und trug sofort seinen ersten Angriff über Greif nach vorne. Dessen Flachschuß konnte Schumacher nur mit Mühe gegen den Pfosten lenken. Im Gegenzug war Hornig gefährlich durchgebrochen. Sein Geschoß verfehlte knapp das Tor. Wenn auch in der Folgezeit die Kölner das Spielgeschehen an sich rissen, so organisierte Strehl aus der Tiefe gefährliche Gegenangriffe. Selbst Leupold ging wiederholt mit nach vorn und beschwor durch Weitschüsse manche Gefahr herauf.

Köln selbst verzettelte sich durch übertriebenes Kurzpaßspiel und unnötige Querpässe, so daß der Club stets die Möglichkeit hatte, seine Abwehr aufzubauen. Nach halbstündiger Spielzeit wurden die Kölner drückend überlegen und konnten wiederholt das Club-Gehäuse in Gefahr bringen. Pfostenschüsse von Hornig und ein knallharter Schuß von Overath ans Außennetz kennzeichneten diese Spielphase. Wenn ihnen der Erfolg versagt blieb, so ausschließlich durch die überragende Form von Wabra, der immer richtig stand und mehrmals „Unhaltbare" meisterte.

In der 2. Halbzeit versuchten die Gastgeber mit weiten Vorlagen die Deckung des Clubs aufzureißen. Doch ihre Stürmer verloren sich in Einzelaktionen, so daß die Zuschauer mit Pfiffen reagierten.

Die weitaus wenigeren Gegenangriffe der Nürnberger wirkten gefährlicher. Strehl traf einmal den Pfosten. Einen Flachenecker-Schuß konnte Schumacher nicht festhalten, aber Strehl kam zu spät, um das goldene Tor zu erzielen.

Die größte Chance hatte Leupold in der 73. Minute, als er nach einem Alleingang von Strehl den Ball von rechts zugespielt bekam und überhastet das Ziel verfehlte.

Bei Schüssen von Overath und Thielen sowie bei einem Kopfball von Müller war Wabra glänzend auf dem Posten. Er brachte durch sein reaktionsschnelles Eingreifen die Kölner zur Verzweiflung. Wabra in dieser Form hätte dem Club die Endspielteilnahme am Pokalwettbewerb gesichert. Er stand stets im Brennpunkt der Kölner Angriffe und hat mit großer Umsicht und durch sein schnelles Eingreifen ihre Aktionen zunichte gemacht.

Die Kölner verließen mit gesenkten Köpfen den Platz. Der sie begleitende Geißbock brachte weder Hans Schäfer das 500. Tor noch der Mannschaft die Möglichkeit, erneut Meister zu werden.

Dr. Braun

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