11. Spieltag 2009 / 2010

Samstag, 31.10.2009

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - SV Werder Bermen

2:2 (2:0)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Diekmeier, Wolf, Maroh, Pinola;

Nordtveit, Kluge, Frantz;

Mintal, Eigler, Bunjaku

Trainer: Michael Oenning

Wechsel: Judt für Diekmeier (37.),

Vidosic für Bunjaku (55.),

Broich für Mintal (76.)

Karten: Gelb: Diekmeier (15.), Schäfer (43.), Wolf (55.), Judt (79.)

Tore: 1:0 Eigler (3.), 2:0 Bunjaku (33.)

SV WERDER BREMEN:

Wiese;

Fritz, Mertesacker, Naldo, Boenisch;

Frings, Bargfrede (76.), Hunt;

Özil, Marin, Rosenberg

Trainer: Thomas Schaaf

Wechsel: Borowski für Rosenberg (59.),

Niemeyer für Frings (70.),

Said für Bargfrede (76.)

Karten: Gelb: Marin (44.)

Tore: 2:1, 2:2 Hunt (71., 92.)

-

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Linienrichter: Christian Bandurski, Dirk Margenberg

4. Schiedsrichter: Florian Steuer

Zuschauer: 42.258

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Hunt rettet Werders Serie

Wenige Sekunden fehlten dem 1. FC Nürnberg, um Werder Bremen die erste Niederlage seit dem ersten Spieltag beizubringen. Der Club stellte im ersten Durchgang das klar bessere Team und kaufte den Gästen durch einen leidenschaftlichen Auftritt den Schneid ab. Nachdem die den Druck erhöhenden Bremer Mitte des zweiten Durchgangs den Anschluss hergestellt hatten, dauerte es bis zur Nachspielzeit, ehe Werder doch noch seine Serie rettete.

Nürnbergs Trainer Michael Oenning wechselte nach der 0:3-Auswärtsschlappe bei der TSG 1899 Hoffenheim zweimal. Nordtveit, der vor der Abwehr begann und der Ex-Bremer Diekmeier (nach Allergieschock) kehrten ins Team zurück, Judt und Gygax mussten dafür weichen.

Auf bremer Seite plagten Coach Thomas Schaaf Personalsorgen im Angriff. Im Vergleich zum 3:0-Heimerfolg im Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern gab es drei Veränderungen. Boenisch ersetzte Pasanen, Bargfrede spielte anstelle von Borowski. Im Sturm übernahm Rosenberg den Platz von Pizarro-Ersatz Marcelo Moreno (Jochbeinbruch).

Der Club erwischte einen Traumstart. Allerdings nicht, weil die Franken den SV Werder bilderbuchmäßig auskombinierten, sondern weil Bremen dem FCN die Führung auf dem Silbertablett servierte. Wolf schlug die Kugel aus der eigenen Hälfte weit nach vorne. Mertesacker ließ durch für Wiese, der davon überrascht schien und überhastet über den Ball schlug. Eigler war alleine durch und schob die Kugel mühelos ins leere Tor (3.).

Der Club war Herr im eigenen Haus. Mit der Führung im Rücken traten die Franken leidenschaftlich auf, agierten zweikampfstark und kauften den Bremern den Schneid ab. Offensiv gelang den Norddeutschen zunächst gar nichts. Anders der FCN, der nach einem weiteren Bremer Abwehrfehler um ein Haar nachgelegt hätte. Fritz verlängerte einen weiten Abschlag von Schäfer in Bunjakus Lauf. Der Schweizer schlug noch einen Haken, scheiterte aus 16 Metern aber am glänzend reagierenden Wiese (12.). Zwei Minuten später lag die Kugel dann im Netz, das Schiedsrichtergespann um Referee Guido Winkmann wollte aber ein Handspiel des Angreifers gesehen haben (14.).

Der zuletzt so erfolgreiche SVW konnte in keiner Weise an die jüngst gezeigten Leistungen anknüpfen und hatte mit den engagierten Franken, die immer wieder schnell in die Spitze spielten - dabei allerdings auch häufig ins Abseits liefen - arge Probleme. Wiese rettete im letzten Moment vor Mintal (17.), Kluge jagte die Kugel aus 18 Metern an den Pfosten (28.), ehe Mintal aus halblinker Position rechts vorbeischoss (29.). Dann war es schließlich soweit. Nach einer Frantz-Ecke stieg Bunjaku am höchsten und köpfte aufs Tor. Frings' Rettungsversuch fand klar hinter der Linie statt - 2:0 (33.).

Werder wäre mit der ersten echten Gästechance beinahe im Gegenzug die schnelle Antwort geglückt, Rosenberg, der Schäfer umspielte, ließ sich aber zu weit abdrängen und traf nur das Außennetz (34.). Die Partie war hitzig und blieb es auch bis zur Halbzeit. Zahlreiche energische Zweikämpfe hatten wiederholt Diskussionen zur Folge. Diekmeier erlebte den Pausenpfiff nicht mehr auf dem Platz. Oenning ersetzte den bereits verwarnten Rechtsverteidiger durch Judt (36.). Erst gegen Ende des ersten Abschnitts wurde die Bremer Offensive um Özil etwas aktiver. Mehr als vereinzelte Standards brachten die Gäste aber nicht zustande.

Nach der Pause war es erneut der 1. FC Nürnberg, der erste Möglichkeiten verzeichnen konnte. Mintal zielte drüber (47.), Eigler scheiterte aus spitzem Winkel an Wiese (48.). Die Begegnung nahm nun jedoch langsam, aber sicher eine Wendung. Die Grün-Weißen waren gefordert, übernahmen das Kommando und erhöhten kontinuierlich den Druck. Naldo kam dem Anschlusstreffer vorerst am nächsten, als er in Folge eines Frings-Freistoßes an den Pfosten köpfte. Die Bremer hatten Sekunden später allerdings auch Glück, dass Mintal beim direkten Gegenzug aus zentraler Position an Wiese scheiterte (51.).

Das Match nahm nun Formen an, die zu erwarten waren. Die Gäste belagerten die Hälfte der Franken, die nach 55 Minuten den am Fuß verletzten Bunjaku durch Vidosic ersetzen mussten, und bereiteten den Hausherren von Minute zu Minute größere Sorgen. Der Club verteidigte rustikal, fuhr aber immer wieder brandgefährliche Konter und lauerte auf die Entscheidung.

Nach einer Stunde hatte Özil, dessen Standards diesmal nicht die Qualität der Vorwochen besaßen, das 2:1 auf dem Fuß. Nachdem Wolf im Laufduell mit dem Bremer gestürzt war, hob der Nationalspieler das Spielgerät über Schäfer aufs Tor, Judt rettete aber gerade noch vor der Linie (60.). Bremen rannte weiter an und wurde schließlich belohnt. Boenisch flankte mustergültig von links vors Tor, wo Hunt in die Hereingabe hechtete und per Kopfball-Aufsetzer das 2:1 markierte (72.).

Eine gute Viertelstunde blieb den Gästen, doch noch etwas Zählbares aus der Noris mitzunehmen. Der Club verteidigte allerdings geschickt und schaffte es immer wieder, die Schaaf-Elf schon kurz vor der Mittellinie auszubremsen. Werder aber hatte längst die Brechstange ausgepackt und erzwang sich seine Möglichkeiten. Hunt stand kurz vor dem 2:2, schoss aus 13 Metern aber Özil an (77.), Naldo scheiterte per Freistoßhammer an Schäfer (80.), ehe abermals Hunt aus acht Metern über den Kasten zielte (83.). Drei Minuten vor Schluss hätte es dann aber endgültig 2:2 heißen müssen, doch der eingewechselte Borowski köpfte aus vier Metern Schäfer an (87.). Als Naldo frei vor Schäfer auch noch der Ball versprang, schien die Werder-Serie beendet, doch nach Judts Fehler - der Befreiungsschlag des Nürnbergers kam noch im eigenen Sechzehner wieder runter - stoppte Hunt den Ball mit der Brust und setzte das Spielgerät in der letzten Szene des Spiels unhaltbar zum 2:2-Endstand in den Winkel.

Nürnberg gastiert am kommenden Samstag in der Bundesliga in Mainz. Bremen empfängt am Donnerstag in der Europa League Austria Wien, am Sonntag danach geht es in der Bundesliga zu Hause gegen Dortmund.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Ausgleich in der Nachspielzeit

Was für ein Kampf beim Heimspiel gegen Werder! Vor 42.258 Zuschauern treffen Eigler (3.) und Bunjaku (34). Hunt gleicht in der 93. Minute aus.

Ein Traumstart bei schon fast winterlichen Temperaturen im mit 42.258 Zuschauern gut besetzten easyCredit-Stadion! Nach nur drei Minuten klingelte das Leder im Werder-Kasten. Riesen-Jubel bei den Club-Fans. Der aufmerksame Christian Eigler schoss seine Farben eiskalt in Führung: Ein langer Ball von Andy Wolf, Christian Eigler überwand den heranstürmenden Keeper Tim Wiese – 1:0 für den Club!

Stürmisch und motiviert ging der Club weiter zur Sache und ließ die Bremer erst gar nicht ins Spiel kommen! 12. Minute: Riesenchance von Albert Bunjaku, nach einem weiten Abschlag von Keeper Raphael Schäfer schneller war als die Abwehr. Wiese rettete in höchster Not. In der 14. Minute zappelte der Ball zum zweiten Mal im Netz: Wieder war es Bunjaku. Der Stürmer hatte das Leder nach toller Vorarbeit von Dennis Diekmeier und Christian Eigler versenkt. Schiedsrichter Guido Winkmann pfiff die Situation allerdings ab, was für einigen Diskussionsstoff sorgte.

Bunjaku trifft weiter

Mit viel Mut spielte der Club, angefeuert von seinen Fans, weiter frech nach vorn: In der 27. Minute ballerte Peer Klug den Ball aus 22 Metern volley an den rechten Pfosten, eine Minute ging Mintals Schuss nur knapp am linken Eck vorbei. Konsequent, dass das 2:0 für den 1. FCN nicht mehr lange auf sich warten ließ. Mit dem Kopf versenkte Albert Bunjaku einen Frantz-Eckball im Kasten, Thorsten Frings klärte mit der Ferse – allerdings hinter der Linie (34.).

Mit ebenso viel Schwung kam die Elf um Kapitän Andy Wolf aus der Kabine. Torphantom Marek Mintal kam noch zu zwei Großchancen (52./59.), vergab aber unglücklich. In der 60. Minute tat sich noch einmal Allrounder Juri Judt hervor: Mesut Özil hatte zuvor Schäfer überspielt, doch Judt – in der ersten Halbzeit für den Gelb-Rot gefährdeten Diekmeier eingewechselt - rettete auf der Linie.

Schäfer-Show zum Ende

Eine packende Partie - den Zuschauern stockte der Atem (was nicht an den sinkenden Temperaturen lag) – und es wurde sogar noch dramatischer: Sebastian Bönisch flankte weit von links in den Strafraum. Der Kopfball von Aaron Hunt landete – irgendwie – unhaltbar für Keeper Raphael Schäfer in den Maschen (72.): Der Anschlusstreffer. Acht Minuten später eine Faustabwehr von Schäfer, der jetzt hinten alle Hände (und Fäuste) voll zu tun hatte. Und die Schäfer-Show ging weiter: In der 87. auf der Linie, in der 89. gegen Naldo.

Was für ein Pech für den Club und den so überragend haltenden Keeper Raphael Schäfer: In der dreiminütigen Nachspielzeit traf Hunt zum 2:2-Ausgleich, für den Club äußerst unglücklich. Weiter geht es am Samstag, 07.11.09, wenn der 1. FC Nürnberg zum Auswärtsspiel nach Mainz fährt. Anpfiff am Mainzer Bruchweg: 15.30 Uhr.

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