9. Spieltag 2009 / 2010

Samstag, 17.10.2009

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Hertha BSC Berlin

3:0 (2:0)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Judt, Maroh, Wolf, Pinola;

Kluge, Gygax, Frantz;

Mintal, Eigler, Bunjaku

Trainer: Michael Oenning

Wechsel: Risse für Frantz (59.),

Broich für Kluge (67.),

Boakye für Bunjaku (80.)

Karten: Gelb: Eigler (88.)

Tore: 1:0 Gygax (18.), 2:0, 3:0 Bunjaku (26., 60.)

HERTHA BSC BERLIN:

Burchert;

Janker, Friedrich, Stein, von Bergen;

Ebert, Kacar, Dardai, Cicero;

Raffael, Wichniarek

Trainer: Friedhelm Funkel

Wechsel: Cesar für Kacar (42.),

Ramos für Raffael (45.)

-

Karten: Gelb: Dardai (32.), Ebert (43.), Stein (66.), Friedrich (81.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Linienrichter: Detlef Scheppe, Christian Fischer

4. Schiedsrichter: Alexander Schlutius

Zuschauer: 38.094

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Nürnberg lässt desolater Hertha im Kellerduell keine Chance

Das Kellerduell zwischen dem 1. FC Nürnberg und Hertha BSC ging überraschend klar an die Franken. Während die Hertha mannschaftliche Geschlossenheit und Zusammenspiel genauso vermissen ließ wie Konsequenz in der Defensive, zeigte die Oenning-Elf wie man mit Tempo und Engagement aus dem Tabellenkeller kommt.

Nürnbergs Trainer Michael Oenning blieb dem Rotations-Prinzip treu und brachte gegenüber der 0:4-Abreibung in Leverkusen sechs frische Kräfte in der Startformation. Wolf und Maroh kehrten in der Innenverteidigung genauso zurück wie Mintal und Gygax im Mittelfeld. Den Sturm bildeten Eigler und Bunjaku. Dafür nahm der Club-Coach Spiranovic, Mnari, Vidosic, Broich und Choupo-Moting aus dem Team. Zu allem Überfuss erhielt Diekmeier nach einem Asthma-Anfall im Training eine DFB-Schutzsperre, da man ihm dopingrelevante Medikamente verabreicht hatte. Auch Friedhelm Funkel baute seine Startelf nach dem 1:3 gegen den HSV gleich auf fünf Positionen um. Burchert stand wieder im Tor für den verletzten Ochs. Zudem ersetzten Janker, Stein, Cicero und Wichniarek die zuletzt formschwachen Kaka, Pejcinovic, Nicu und Ramos.

Das Duell der beiden Tabellenschlusslichter begann erwartungsgemäß zerfahren. Die Teams versuchten sich zunächst zu organisieren und Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen. Dabei hatte der 1. FC Nürnberg zwar ein Übergewicht im Mittelfeld, kam nicht zu zwingenden Torchancen. Einzig ein 17-Meter-Schuss von Eigler in der 6. Minute ließ eine Ahnung von Torgefahr aufkommen, doch Burchert im Hertha-Gehäuse hielt den Ball sicher.

Die Nürnberger kamen in der Folgezeit aber immer besser ins Spiel, während Hertha BSC erschreckende Schwächen in allen Mannschaftsteilen offenbarte.

In der 18. Minute hielt die wackelige Hertha-Defensive das erste Mal dem Nürnberger Druck nicht mehr stand. Nach einer Judt-Flanke kam Frantz zum Kopfball, den Burchert gerade noch von der Linie kratzen konnte. Der Abpraller kam aber zum vollkommen freistehenden Gygax, der den Hertha-Keeper aus kurzer Distanz zum Führungstreffer tunneln konnte.

Danach versuchte sich die Funkel-Elf in der Offensive, doch die Bemühungen der Hertha waren zu unorganisiert um die Club-Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Torwart Schäfer war in der ersten Hälfte überhaupt nicht gefordert.

Anders die Nürnberger: Gedanklich und körperlich schneller brachten sie die schwerfällig wirkende Berliner Abwehr immer wieder in Schwierigkeiten. Das zweite Tor fiel fast zwangsläufig. Als die Hertha schnell nach vorne spielen wollte verlor Ebert auf rechts den Ball. Frantz hielt sich nicht lange auf und flankte in die Mitte, wo sich ein völlig frei stehender Bunjaku die Ecke aussuchen konnte und Burchert keine Chance ließ (26.).

Danach hatten die völlig verunsicherten Berliner noch Glück, dass die Oenning-Elf bis zur Pause die sich bietenden Chancen nicht nutzen konnte. Immer wieder tauchten die Nürnberger Spitzen vor Burchert auf, brachten das Sportgerät aber nicht noch ein weiteres Mal im Berliner Gehäuse unter.

Bezeichnend für das Hertha-Offensivspiel der ersten Halbzeit war ein 30-Meter-Schuss von Stein, der deutlich das Club-Tor verfehlte, aber die einzige Torchance der Berliner darstellte. In der 42. Minute zog Trainer Friedhelm Funkel daraus die Konsequenzen und holte Kacar vom Platz. Der Serbe wurde durch Cesar ersetzt.

Ein weiterer Funkel-Wechsel leitete die zweite Hälfte ein. Ramos sollte nach vorne mehr Akzente setzen als der fast unsichtbare Raffael.

Das Spiel der Hertha wurde zunächst zwar stabiler, doch wirkten die Franken stets Herr der Lage. Die Überlegenheit im Mittelfeld behielt die Oenning-Elf, auch wenn sie den ganz großen Druck der ersten Hälfte nicht mehr entwickeln konnte.

Doch auch mit nachlassender Offensivkraft konnten die Nürnberger eine desaströs auftretende Hertha locker dominieren. Nachdem Bunjaku bereits in der 58. Minute mit einer guten Einschussmöglichkeit gescheitert war, schlug der Club-Stürmer eine Minute später zum 3:0 zu: Eigler hatte in aller Ruhe an der Strafraum den Ball für Bunjaku auflegen können. Dieser vollstreckte völlig frei aus 18 Metern ohne große Berliner Gegenwehr (59.).

Danach nahm der Club deutlich das Tempo aus dem Spiel. Dadurch wirkten die Herthaner zum Ende des Spieles hin sicherer. In der Vorwärtsbewegung blieb die Funkel-Elf aber nach wie vor harmlos. Kaum ein Ball fand den Mitspieler, keine Torchance konnten sich die Berliner erarbeiten. Schäfer im Nürnberger Tor verlebte bis zur 72. Minute einen ruhigen Nachmittag. Dann prüfte ihn Ebert mit einem 20-Meter-Freistoß, doch der Club-Keeper parierte gut.

In der Schlussviertelstunde schaltete der 1. FC Nürnberg mehrere Gänge zurück, behielt die Partie aber jederzeit im Griff. Lediglich im Mittelfeld sahen die Herthaner besser aus, Torchancen ließen die Nürnberger aber bis zum Schluss keine mehr zu. Im Gegenteil: In der Schlussminute konnte Hertha-Keeper Burchert gerade noch einen Distanzschuss von Broich entschärfen und ein höheres Debakel verhindern.

Nürnberg muss am kommenden Samstag in Hoffenheim antreten und kann Revanche für das Pokal-Aus vor wenigen Wochen nehmen, tags darauf zittert Berlin vor Meister Wolfsburg.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

Das tat gut!

Club-Schweizer Gygax (19.) und Bunjaku (26./60.) schießen die Hertha vor 38.094 Zuschauern mit 3:0 aus dem easyCredit-Stadion.

Pünktlich um 15.30 Uhr verzogen sich am Samstag, 17.10.09, die dunklen Regenwolken über dem easyCredit-Stadion: Unser Club lieferte ein beherztes, engagiertes Spiel – von Anfang an sah man den festen Willen, die Gäste aus Berlin unter Kontrolle zu halten.

Was auch gelang: die erste Chance hatte Kapitän Andy Wolf (3.), weiter ging es fast im Minutentakt (5./6.) gegen die doch schwache Abwehr der Hertha. Ein Lob von Albert Bunjaku auf das Netz (15.) und ein schwungvoller Drehschuss von Mike Frantz, den Berlin-Keeper Sascha Burchert in letzter Sekunde noch halten konnte (17.), zeigten, dass es bis zur Führung des Club nicht mehr viel Zeit vergehen sollte.

Schweizer Kombo trifft

Tatsächlich und dann gleich doppelt: In der 19. Minute gab es endlich wieder Grund zum Jubel im easyCredit-Stadion. Der Club-Schweizer Daniel Gygax traf von der rechten Seite aus spitzem Winkel zum 1:0 – durch die Beine von Keeper Burchert. Sein Landsmann Albert Bunjaku schoss in der 26. Minute nach einem tollen Ballgewinn von Mike Frantz aufs Tor, gegen die Laufrichtung des Torhüters und traf zum 2:0.

38.094 Zuschauer sahen eine starke, motivierte Nürnberger Truppe, nach einer halben Stunde hatte der Club sich gegen die Hertha-Abwehr um Arne Friedrich bereits sechs Eckbälle erarbeitet. Schon vor der Pause griff Berlin-Coach Friedhelm Funkel zu anderen Mitteln: Für die erste Auswechselung wartete der Neu-Berliner nicht einmal bis zum Halbzeitpfiff (42.).

Comeback für Boakye

Nach dem Seitenwechsel bot sich den Fans ein kaum anderes Bild: Der Club mit viel Platz zum Kombinieren auf dem Platz gegen die stark verunsichert wirkenden Berliner. In der 58. Minute gab Albert Bunjaku bereits den ersten Warnschuss auf den armen Burchert ab – der nächste saß: in der 60. Minute legte Christian Eigler vor dem Sechzehner auf Bunjaku ab (und ging in Deckung), der Vollspann das Leder in die Maschen bugsierte: 3:0 – das tat gut!

Albert Bunjaku durfte sich in der 81. Minute seinen verdienten Applaus abholen, für ihn kehrte nach zweimonatiger Pause Isaac Boakye wieder ins Team zurück. Am kommenden Samstag geht es weiter in der 1. Bundesliga: Der Club und seine Fans reisen zur TSG 1899 Hoffenheim. Anpfiff: Samstag, 24.10.09, 15.30 Uhr.

Diekmeiers kuriose Sperre

Kurios, wie Dennis Diekmeier um seinen Einsatz kam: der Verteidiger war nach seinem Allergie-Schock vom Freitag wieder fit und hätte spielen sollen. Ein Mittel, dass Dennis am Freitag erhielt und dass auf der Doping-Liste steht, hatte der Club der Dopingagentur gemeldet - doch die erteilte Dennis dann zwei Stunden vor dem Anpfiff eine "Schutzsperre" - zu dem Zeitpunkt völlig überraschend für Trainer Michael Oenning und auch seinen Spieler. Dennis zu fcn.de: "Das ist bitter, ich wollte spielen und erfahre dann im Bus auf dem Weg zum Stadion, dass ich nicht spielen darf ..."

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