34. Spieltag 2005/06 Sa., 13.05.2006

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Hertha BSC Berlin

2:1 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Reinhardt, Cantaluppi, Glauber, Pinola;

Polak, Mnari, Kristiansen;

Vittek, Kießling, Saenko

Trainer: Meyer

Wechsel: Wolf für Reinhardt (62.),

Nikl für Glauber (62.),

L. Müller für Pinola (84.)

Karten: Gelb: Cantaluppi (76.);

Gelb-Rot: Polak (63.)

Tore: 1:0 Vittek (30.), 2:1 Saenko (86.)

HERTHA BSC BERLIN:

Fiedler;

Chahed, Friedrich, Simunic, Fahti;

Cairo, Kovac, Dardai, Gilberto;

Boateng, Okoronkwo

Trainer: Götz

Wechsel: Dejagah für Boateng (70.),

Schröder für Cairo (80.),

Madlung für Dejagah (88.)

Karten: Gelb: Chahed (63.), Kovac (78.), Fahti (85.);

Gelb-Rot: Simunic (38.)

Tore: 1:1 Dardai (41.)

-

Schiedsrichter: Wagner

Zuschauer: 45.817

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Simunic (38.), Gelb-Rote Karte für Polak (63.)

Spielbericht von www.kicker.de

Saenko beschert Club den "Dreier"

Club-Coach Hans Meyer nominierte für das Saisonabschluss-Spiel im easyCredit-Stadion die selbe Elf, die in der Vorwoche ein 2:2 in Leverkusen erreichte.

Bei den Gästen aus der Hauptstadt fiel im Mittelfeld die Kreativzentrale aus. Neben dem weiterhin verletzten Bastürk (Muskelfaserriss) fehlten die gesperrten Marcelinho (5. Gelbe Karte) und Neuendorf (Gelb-Rot-Sperre). Herthas Trainer Falko Götz ließ zudem Madlung und Pantelic (Leistenbeschwerden) draußen. Im Vergleich zum 4:2-Sieg gegen den HSV waren Fathi, Chahed, Dardai und Okoronkwo neu in der Mannschaft.

Die Berliner benötigten mindestens einen Punkt, um den sechsten Platz und damit die Teilnahme am UI-Cup und dem Ligapokal zu sichern. Taktisch gingen die Berliner mit vier Verteidigern und zwei "Staubsaugern" vor der Abwehr eher defensiver ausgerichtet in die Begegnung. In der Anfangsphase kamen die Berliner über die kämpferische Linie ins Spiel und nahmen langsam an Fahrt auf. Chancen erspielte sich die Götz-Elf zunächst aber nur durch Einzelaktionen. Okoronkwos Flachschuss war kein Problem für Schäfer (6.) und Gilbertos Weitschuss ging knapp vorbei (10.).

Der Club erspielte sich zwar keine Feldüberlegenheit, kombinierte aber teilweise recht munter im Mittelfeld und versuchte so, die Lücken in der Berliner Hintermannschaft aufzudecken. So entwickelte sich nach einer Viertelstunde eine abwechslungsreiche Bundesligapartie. Die beste Chance hatten dann die Franken in der 22. Minute: Einen langen Pass rettete Kießling kurz vor der Grundlinie mit einer Flanke auf Vittek, der mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf. Acht Minuten später machte es der Slowake besser: Der Goalgetter nutzte einen Riesenfehler von Simunic aus. Der Kroate hatte zuvor per Kopf einen langen Ball unglücklich auf Vittek verlängert. So sprintete der Club-Stürmer allein auf Fiedler zu und überwand diesen mit einem Flachschuss (30.).

Hertha war geschockt und verlor den Faden. Das hätten die Hausherren beinahe zum zweiten Treffer ausgenutzt, doch in der 33. Minute konnte Fiedler einen guten Schuss von Polak abwehren, im Nachschuss zielte Saneko über das leere Gehäuse. Die Berliner suchten nun wieder verstärkt den Kampf. Damit kamen sie zwar wieder ins Spiel zurück, verloren aber den demotivierten Simunic: Mit gestreckten Beinen voran ging der Kroate gegen Kießling in den Zweikampf. Schiedsrichter Lutz Wagner verwies den Hertha-Abwehrchef mit der Ampelkarte des Feldes. Zu guter Letzt schubste Simunic auch noch den Unparteiischen bei Seite (38.). Wie schon in der Woche zuvor gegen den HSV schien die Dezimierung neue Kräfte bei den Berlinern freizusetzen, denn nur drei Minuten später schafften sie den Ausgleich: Okoronkwo flankte von der linken Seite zur rechten Strafraumecke, wo Dardai lauerte. Der Ungar nahm das Leder direkt und traf es optimal. Der Schuss wie ein Strich schlug links unten ein. Dabei blieb es bis zur Pause.

Die zweite Hälfte begann weniger hektisch. Bei deutlich niedrigerem Tempo kontrollierten die Franken das Spielgeschehen, waren in der Offensive jedoch nicht durchschlagskräftig. Die "Alte Dame" bot den Gastgebern in Unterzahl gut Paroli. Da die Nürnberger im Zweikampfverhalten nicht konsequent genug agierten, hatten die Berliner immer wieder Freiheiten. So zwangen Okoronkwo (49.) und Boateng (55.) Schäfer zu Glanzparaden.

In der 63. Minute dann auch der Ausgleich hinsichtlich der Spieleranzahl: Polak warf beim Einwurf den Ball absichtlich den vorbeigehenden Chahed an den Rücken. Für diese Unsportlichkeit kassierte der Tscheche die Gelb-Rote Karte. In der Folgezeit waren beide Teams bemüht, der Spielwitz aus dem ersten Durchgang fehlte aber weiterhin. Die Meyer-Elf erspielte sich nun zwar leichte Vorteile, aber wenn, dann sprangen nur Halbchancen wie Kristiansens 16-Meter-Schuss (68.) oder Saenkos Versuch aus spitzem Winkel (72.).

Auch in der Schlussphase schenkten sich die Akteure auf dem Platz nichts. Durch viele Nickligkeiten kam kaum mehr Spielfluss auf. Chancen ergaben sich kaum -bis zur 86. Minute: Vittek hatte das Auge und spielte auf den freien Saenko. Der Russe wurde nicht richtig angegriffen und zog aus halbrechter Position trocken ab. Der 15-Meter-Schuss schlug im langen Eck ein. Das 2:1 war gleichzeitig der Endstand.

In der ersten Hälfte erspielte sich der Club in der abwechslungsreichen Partie die besseren Chancen und schaffte die Führung. Die Herthaner schlugen trotz Unterzahl noch vor der Pause zurück. Im zweiten Abschnitt sank das spielerische Niveau, in der umkämpften Partie hatte dann Nürnberg am Ende die Nase vorn. Saenko bescherte dem Club mit seinem Tor den "Dreier". Nürnberg beendet die Saison damit mit Rang acht. Hertha sicherte trotz der Niederlage den sechsten Platz, da Dortmund in München nur ein Unentschieden erreichte.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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