17. Spieltag 2005/06 So., 18.12.2005

1. Bundesliga

Hertha BSC Berlin - 1. FC Nürnberg

1:1 (0:0)

HERTHA BSC BERLIN:

Fiedler,

Friedrich, Samba, Madlung, Fathi,

Boateng, Kovac, Neuendorf, Gilberto,

Bastürk, Pantelic (79.)

Trainer: Götz

Wechsel: Cairo für Kovac (64.),

Okoronkwo für Fathi (71.),

Dejagah für Pantelic (79.)

Karten: Gelb: Samba (9.)

Tore: 1:1 Madlung (87.)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer,

Reinhardt, Cantaluppi, Nikl, Pinola,

Wolf, Mnari, Polak, Banovic,

Saenko, Schroth

Trainer: Meyer

Wechsel: Vittek für Polak (46.),

S. Müller für Banovic (66.),

Paulus für Mnari (74.)

Karten: Gelb: Pinola (67.), Cantaluppi (90.)

Tore: 0:1 Saenko (55.)

-

Schiedsrichter: Rafati

Zuschauer: 30.149

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Madlung rettet die Götz-Elf

Nach dem 0:0 im UEFA-Cup gegen Steaua Bukarest musste Berlins Trainer Falko Götz auf den in der Bundesliga gesperrten Marcelinho ersetzen. Den Offensivkünstler ersetzte Neuendorf. In der Abwehr spielte Samba zum ersten Mal von Anfang an für den verletzten van Burik und im Sturm kam Pantelic wieder für Dejagah zum Zug. Kurz vor Spielbeginn stellte sich auch heraus, dass der an den Leisten angeschlagene Bastürk auflaufen konnte.

Nach dem 1:1 gegen Leverkusen baute Nürnbergs Coach Hans Meyer die Anfangsformation auf zwei Positionen um: Paulus rotierte raus, dafür spielte Reinhardt rechts hinten. In der Offensive fehlte Kießling (Gelb-Sperre), für den Youngster spielte Banovic.

Die Nürnberger begannen aus einer kompakten Abwehr heraus recht forsch und kombinierten in den ersten 15 Minuten selbstbewusster als die Berliner. Die Hauptstädter hatten einige Schwierigkeiten, sich mit der Abstimmung in der neu formierten Hintermannschaft zurechtzufinden. Allerdings nutzte die Mannschaft von Hans Meyer diese kleine Schwächephase nicht energisch genug aus. Lediglich eine Schusschance von Banovic sprang heraus, doch der Kroate verfehlte sein Ziel in der 14. Minute nur um Zentimeter.

Offensichtlich weckte diese Gelegenheit die Götz-Elf, die nun aus der Defensive heraus energischer nachrückte und ab der 15. Minute die Initiative bis zur Halbzeit nicht mehr aus der Hand gab. Dabei hatten die Berliner, die vor allem über links angriffen und dort auf die schwächelnden Reinhardt und Polak trafen, auch eine Anzahl von viel versprechenden Chancen. Die Nürnberger brachten aber immer wieder ein Bein dazwischen oder konnten sich bei ihrem Schlussmann Schäfer bedanken, der im ersten Abschnitt hellwach war: So rettete er gegen den durchgebrochenen Bastürk, der den schlecht postierten Abwehrchef Cantaluppi nach einem weiten Ball von Samba abschüttelte, doch sich die Kugel vom Fuß fischen ließ (19.). Auch gegen Gilberto war Schäfer per Fußabwehr zur Stelle, nachdem der Brasilianer nach schönem Zuspiel von Bastürk gefährlich in den Strafraum der Franken eindrang (34.).

Im zweiten Abschnitt stellte Nürnbergs Coach Meyer auf ein 4-3-3 um, brachte für Mittelfeldspieler Polak den Stürmer Vittek. Der Schachzug sollte sich nach einigen Umstellungsschwierigkeiten recht schnell bezahlt machen. Nachdem Saenko bereits in der 49. Minute eine Konterchance zu leichtsinnig vergab, machte es der Russe sechs Minuten später besser. Banovic steckte den Ball perfekt durch zu Saenko. Weil Samba sich einen folgenschweren Stellungsfehler leistete, konnte der Nürnberger Stürmer alleine auf Fiedler zulaufen und versenkte die Kugel trocken aus neun Metern (55.).

Nun reagierten die Berliner mit wütenden Angriffen und nahmen das Nürnberger Gehäuse gehörig unter Beschuss. Ganz knapp am Ausgleich schnupperte Friedrich, der den Ball wunderbar in den Lauf von Boateng gespielt bekam, doch der deutsche Nationalverteidiger scheiterte am stark reagierenden Schäfer - der Schlussmann der Franken fischte das Leder aus dem kurzen Eck (64.).

In den verbleibenden 25 Minuten war die Ausgangslage klar. Die Hertha, angetrieben vom minütlich stärker werdenden Bastürk, berannte das Nürnberger Tor, drückte die Meyer-Elf in deren Hälfte, ja fast in deren Strafraum. Die Franken verteidigten mit Mann und Maus und hatten mit Nikl und Cantaluppi und natürlich Schäfer ihre Türme in der Abwehrschlacht.

Zwar kam Nürnberg in dieser Phase auch immer mal wieder im Ansatz zu einer Kontergelegenheit, doch spätestens mit der Auswechslung von Banovic (66.) fehlte ein ballsicherer Passgeber, der die schnellen Spitzen Vittek und Saenko hätte einsetzen können.

In der Schlussphase schickte Götz seinen wuchtigen Manndecker Madlung nach vorne, der letztlich auch das 1:1 markierte. Nach einer Freistoßflanke von Neuendorf setzt sich der Berliner Innenverteidiger gegen Schroth durch und netzt per Kopf ein.

Unter dem Strich holen die Nürnberger einen glücklichen Punkt in Berlin, auch wenn der Ausgleichstreffer in der Schlussphase fiel. Die Hertha hatte eine Vielzahl an Chancen, scheiterte am Nürnberger Bollwerk und dessen Keeper Schäfer.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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