23. Spieltag 1983 / 84 Sa., 25.02.1984

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Werder Bremen

2:0 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Kargus,

Eder, Brunner, Reinhardt,

Grahammer,

Weyerich, Täuber, Burgsmüller, Abramczik,

Giske, Trunk

Trainer: Höher

Wechsel: ---

Karten: ---

Tore: 1:0 Trunk (9.), 2:0 Burgsmüller (55.)

WERDER BREMEN:

Burdenski,

Siegmann, Otten, Gruber,

Pezzey,

Möhlmann, Sidka, Okudera, Voller,

Neubarth, Meier

Trainer: ?

Wechsel: Reinders für Siegmann (24.)

Karten: Gelb: Neubarth; Rot: Gruber (51.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Gabor

Zuschauer: 16.000

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Gruber (55.)

Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nummer 3 vom März 1984

Dieter Trunk und der Club überrannten die Werder-Elf

Nach dem 2:1 gegen Düsseldorf nun gegen einen weiteren Meisterschaftsanwärter, gegen Werder Bremen. Nur 16000 im Stadion. Die, die daheimgeblieben waren, versäumten eines der schönsten Clubspiele seit Jahren. Es ist keine Übertreibung. Der Club kämpfte nicht nur, er spielte auch schönen, flotten, modernen Fußball. Er spielte jenen Fußball, wie ihn die Massen mögen. Das Spiel gegen Werder war Beweis dafür, daß der Club gar nicht so schlecht ist, wie er sich monatelang gegeben hat. Heinz Höher hat in kurzer Zeit wieder viele der guten Tugenden geweckt.

Der Lohn für eine tolle Gesamtleistung: ein hochverdienter 2:0-Sieg über Werder Bremen. Selbst Bremens Trainer Otto Rehhagel konnte da nur kurz und bündig sagen: „Der Club war besser. Er hat verdient gewonnen!"

Die Club-Mannschaft, wieder in der gleichen Besetzung wie gegen Düsseldorf, wollte von Anfang an kräftig mitmischen. Und sie tat es auch, wenngleich die Bremer streckenweise im Mittelfeld mehr vom Spiel hatten. Aber was schon gegen Düsseldorf zu beobachten war, setzte sich diesmal im Nürnberger Spiel noch konsequenter durch: der Club versteht es endlich wieder, aus der Abwehr heraus zu spielen und zu kontern. Wie blitzschnell kamen doch diese Gegenangriffe aus der Club-Abwehr. Und wie gefährlich waren sie. Allerdings war dies zu einem großen Teil der Verdienst von Dieter Trunk. Ihm gelang gleich in der 9. Minute mit einem beherzten Schuß das l: 0 und dies gab ihm ganz gewaltigen Auftrieb. Dieter rannte und spielte, daß es für die Zuschauer eine wahre Augenfreude war, für die Bremer aber wurde Trunk schon langsam zum Alptraum. Immer wieder zog er auf und davon, mal links, mal rechts, servierte seinen Mitspielern Abramczik, Täuber, Burgsmüller, Grahammer usw. die besten Flanken und Bälle. Bremen wurde, ums fränkisch zu sagen, nahezu schwindlig gespielt.

Eines dieser Trunk-Solis führte in der 50. Minute zum Platzverweis von Bremens Abwehrspieler Gruber. Trunk war auf und davon, dem 2:0 sehr nahe. Da riß ihn Gruber einfach um. Schiedsrichter Gabor blieb gar nichts anderes übrig, als Gruber die rote Karte zu zeigen. Warum auch nicht ? Trunk hatte bei einer ähnlichen Situation in Stuttgart ebenfalls die rote Karte und 8 Wochen Sperre bekommen. Trunk foulte damals mit dem Bein, Gruber tat es mit der Hand. Der Erfolg war der gleiche: der ballführende Gegner wurde, kurz vor der 16-m-Linie allein in Richtung Tor marschierend, um einen klaren Erfolg gebracht.

Zurück zum Clubspiel. Nach Grubers Platzverweis tat sich der Club urplötzlich gegen zehn Bremer schwerer. Allerdings: das 2:0 durch Burgsmüller, nach Vorarbeit von Trunk, machte alles klar und ließ den Club doch selbstsicherer spielen. Bis zum Schluß hätten es sogar noch einige Tore mehr sein können. Grahammer, Weyerich, Burgsmüller und auch Abramczik (warum schießt er so wenig aus guten Situationen?) hatten noch gute Chancen. Aber seien wir nicht überheblich: schon ein 2:0 über Bremen war eine Wohltat für die Zuschauer und ein Riesenerfolg für die wahrlich seit Monaten nicht verwöhnte Clubmannschaft. Kein Wunder, daß sich Spieler wie Trainer und Betreuer besonders freuten.

Bleibt am Schluß eigentlich ein Gesamtlob für die Mannschaft. Sie hat ihre gute Leistung gegen Düsseldorf nun gesteigert.

F. S.

Dieter Trunk schießt an Burdenski vorbei zum 1:0 für den Club ein.

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