15. Spieltag 1981 / 82 Sa., 28.11.1981

1. Bundesliga

Eintracht Braunschweig - 1. FC Nürnberg

4:2 (2:0)

EINTRACHT BRAUNSCHWEIG:

Franke;

Hollmann, Lux, Bruns,

Merkhoffer,

Tripbacher, Geiger, Kindermann, Grobe,

Geyer, Worm

Trainer: ?

Wechsel: ---

Karten: Gelb: Geiger

Tore: 1:0, 4:2 Tripbacher (23., 83.), 2:0 Geyer (32.), 3:1 Grobe (68.)

1. FC NÜRNBERG:

Kargus;

Täuber, Stocker, Reinhardt,

Hintermaier,

Eder, Lieberwirth, Schöll, Heck,

Heidenreich, Dressel

Trainer: Klug

Wechsel: Eggert für Stocker (74.)

Karten: ---

Tore: 2:1 Heck (52.), 3:2 Eder (70.)

-

Schiedsrichter: Wahmann

Zuschauer: 17.000

Besondere Vorkommnisse: Grobe trifft Elfmeter (68.)

Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nummer 1 vom Januar 1982

DAS GLÜCK WAR AN DIESEM SAMSTAG NICHT MIT DEM CLUB

Da war viel Pech dabei, bei diesem Bundesligaspiel vor 17 000 in Braunschweig. Übrigens, weil wir bei den Zuschauern sind. Braunschweigs Publikum peitscht die eigene Mannschaft zum Sieg. So war es früher auch einmal in Nürnberg ...

Zurück zu Glück oder Pech. Zum Fußballspielen braucht man nun einmal etwas Glück. Und das hatten an diesem Samstagnachmittag die Braunschweiger. Schieds­richter Wahmann half da ein wenig nach. Zitieren wir die „Nürnberger Zeitung", die aus Braunschweig schreibt:

„Der Club wurde von einer vom Glück begünstigten einheimischen Mannschaft geschlagen. Als da waren drei Sonntagsschüsse. Zwei von Manfred Tripbacher in der 23. und 83. Minute, der zweimal voll abzog und jedesmal das Ziel traf. Beide Male senkte sich der Ball genau über Club-Torhüter Kargus ins Netz.

Sonntagsschuß Nummer drei war ein Eckstoß von dem ehemaligen Nürnberger Peter Geyer, der direkt verwandelt im kurzen Eck landete. Dieser Treffer zum 2:0 in der 32. Mi­nute gab ausreichend Grund zur Diskussion. Alois Reinhardt - sonst ohne Fehl und Tadel - ließ den Ball passieren, Verteidiger Jürgen Täuber war so überrascht, daß er falsch reagierte und hochsprang anstatt stehenzubleiben und Torhüter Rudi Kargus schwor schließlich Stein und Bein, daß er das Leder nicht hinter der Linie gefangen und unter sich begraben hatte. Aber Schiedsrichter Wahmann pustete bei dieser Szene nicht in seine Zauberflöte, zeigte kurz auf den Mittelpunkt und kümmerte sich vorerst einmal um gar nichts. Auch Linienrichter Armin Möller deutete mit einer zum Boden zeigenden Handbewegung, daß da wohl nichts Ernsthaftes passiert sei, bis plötzlich der schwarze Mann dennoch auf Tor entschied.

Die Qual des Herrn Wahmann war es, eine Gratwanderung von Entscheidungen zu treffen, die sich zwischen Unglücklichkeit und Nonsens bewegten. So bereitete er auch das 3:1 für die Braunschweiger vor, als er ein Tackling von Jürgen Täuber an Worm, der nach hinten wegrutschte in ein Klammern von Täuber interpretierte. Mit einer Armbewegung in zwei Abteilungen, die erst auf einen Freistoß für Nürnberg deutete, und im nächsten Abschnitt der Bewegung auf Elfmeter zu entscheiden. Grobe verwandelte zum 3:1. Was die Nürnberger an diesem Samstag an Moral aufbrachten, muß bewundert werden!"

Trotz allem: der Club hinterließ einen sehr guten Eindruck. Zweimal kam er mit einem Anschlußtor ran, doch zum Punktgewinn reichte er nicht. Siehe oben.

F. S.
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Links: Dieser Ball, ein von Geyer getretener Eckstoß, soll hinter der Linie sein. Rudi Kargus schwört Stein und Bein, daß er das Leder noch vor dem Überschreiten der Torlinie erwischt hat. Dennoch: Schiedsrichter Wahmann entscheidet auf Tor.

Rechts: Die nächste Fehlentscheidung, die das Spiel in Braunschweig entscheidend beeinflußt: Elfmeter gegen den Club. Braunschweigs Zuschauer lachten über diese Entscheidung, Nürnbergs Spieler - wie hier Kargus, Schöll, Heck und Reinhardt - bestürmen aufgebracht Herrn Wahmann aus Recklinghausen. Ohne Erfolg.

Fotos: Bongarts

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