Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nummer 4 vom April 1979

Jubel beim 1. FC Nürnberg, denn endlich klappte der erste Bundesligasieg auf fremdem Platz. Nach langer Pause - die letzte Bundesligapartie fand am 27. Januar 1979 in Berlin statt - konnte der Club endlich wieder um Punkte spielen. Das Trainingslager in Südfrankreich hatte seine Wirkung, denn die Clubelf spielte vor allem in der zweiten Halbzeit stärker als Darmstadt 98. Am Ende war der Sieg hochverdient. Dieser Erfolg und die ersten Auswärtspunkte lassen beim Club wieder berechtigte Hoffnungen aufkeimen, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen.

Ohne den gesperrten Norbert Eder und ohne den kurz vor Spielbeginn mit nervösem Darm ausgefallenen Manfred Müller hielt sich der Club sehr gut. An den Glanzleistungen von Torwart Gerd Hummel richtete sich die gesamte Abwehr auf. Als kurz vor der Pause Horst Weyerich einen Freistoß unters Torkreuz jagte und damit das 1:0 für den 1. FCN erzielen konnte, war dieser Treffer unmittelbar vor der Pause ein wichtiger Schritt zum Sieg. Die Darmstädter begannen nach dem Wechsel zwar stürmisch, aber sie scheiterten immer wieder an Hummel, der ausgezeichnet hielt und ruhig einmal für längere Zeit das Vertrauen verdienen würde.

Hier einige der wichtigsten Hummel->Taten<: 46. Min. Scharfschuß von Eigl. Hummel lenkt zur Ecke. 53. Min. Weber 12 Meter frei vor dem Clubtor, Hummel hält großartig. 54. Min. Eckball, dann Kopfball von Cestonaro aus fünf Metern, Hummel reagiert glänzend. 56. Min. Freistoß von Bechtold, ein Mordsschuß, doch Hummel wehrt ab. 63. Min. Weiß frei vor dem Clubtor, Schuß, doch Hummel hält. In dieser starken Phase der Darmstädter hätte aus dem 1:0 des Clubs ohne weiteres ein 1:2 oder 1:3 werden können.

In der 75. Minute konnte der Clubtorhüter das 1:1 nicht verhindern. Bechtold kam frei zum Schuß, unhaltbarer Ball, und es stand 1:1. Wer nun geglaubt hatte, dem Club würden die Felle davonschwimmen, wurde angenehm enttäuscht. Denn der 1. FCN besann sich auf seine kämpferischen Werte. Szymanek, der in der 72. Minute für Zivaljevic neu ins Spiel kam, nützte seine Konterchancen eiskalt aus.

84. Min. Angriff von Schmieder, Abspiel zu Lieberwirth, Flanke zu Szymanek und der dreht sich in Müller-Manier und schießt ins Tor. Der Club führte 2:1. Doch damit noch nicht genug. 86. Min. Berkemeier zieht los, Ball kommt zu Szymanek, und der sieht die winzige Lücke zwischen Torwart und Pfosten und schiebt zum 3: l ins Darmstädter Tor ein.

In den letzten vier Minuten hätte es sogar noch zwei weitere Club-Treffer geben müssen: Stocker zieht los, läuft 50 Meter, steht frei vor Rudolf, doch der Schuß kommt zu unplaziert. Dann Foul von Kleppinger an Szymanek, Elfmeter. Horst Weyerich schießt, doch am Tor vorbei. Es bleibt beim 3:1. Riesenjubel beim Club über diese beiden Punkte ausgerechtnet in Darmstadt, wo sich die Nürnberger seit Jahren sehr schwer getan haben.

Trainer Zapf Gebhardt, der daheim eine Erkrankung auskurieren mußte, vernahm die Siegesmeldung am Radio und freute sich riesig. Die Clubmannschaft war von seinen Vertretern, Vizepräsident Zippmann und Co-Trainer Tauchmann gut eingestellt worden.

F. Sch.

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Rechts: Die Nummer 14, Detlef Szymanek, ist umringt. Alle freuen sich über das soeben erzielte 2:1 für den Club.

Mitte: Auf der Bank hielten es (von links) Fred Zippmann, Erich Tauchmann, Toni Eckert und Toni Brablec nicht immer aus. Meist standen sie während des Spieles. Am Ende jubelten auch sie.

Links: So entstand das 1:0 für den Club. Freistoß, Berkemeier täuscht an und Weyerich (rechts) knallt den Ball unhaltbar ins Tor. Links mit Nr. 3 Bechtold.

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Links: Einmarsch der Gladiatoren! Vor dem Spiel in Darmstadt: rechts Schiedsrichter Ohmsen, Mannschaftskapitän Peter Stocker, dahinter Gerd Hummel und Horst Weyerich.

Rechts: Szene vor dem Darmstädter Tor. Bernd Schmiders Schuß wird abgewehrt. Mit der Nr. 10 Uli Hoeneß.

Fotos: Gatkiewitsch