6. Spieltag 1975 / 76 So., 07.09.1975

2. Bundesliga Süd

FSV Mainz 05 - 1. FC Nürnberg

3:7 (0:1)

FSV MAINZ 05:

Orben, Schwickert, Koppenhöfer, Scheller, Richter, Göppl, März, Hohenwarter, Klier, Nickel, Köstler

Trainer: ?

Wechsel: Hupp für Göppl (46.), Ritz für Nickel (69.)

Karten: ?

Tore: 1:1 Klier (46.), 2:5, 3:5,

1. FC NÜRNBERG:

Schwarzwälder, Pechtold, Sturz, Rüsing, Geinzer, Majkowski, Nüssing, Walitza, Meininger, Petrovic

Trainer: Tilkowski

Wechsel: Krstic für Nüssing (80.)

Karten: ?

Tore: 1:0 Majkowski (29.), 1:2, 1:3, 3:6 Walitza,

1:4 Nüssing, 1:5 Meininger, 3:7 Petrovic

-

Schiedsrichter: Aldinger

Zuschauer: 8000

Besondere Vorkommnisse: Keine???

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 10 vom Oktober 1975

Aura Moguntia - Goldenes Mainz!!

Als in der vergangenen Saison die Mainzer an gleicher Stätte mit 2:0 die Oberhand behielten, war für ihre Anhänger der Anlaß „Mainz wie es singt und lacht" gegeben. Diesmal erwies sich das Stadion am Bruchweg für den 1. FCN als wahrhaft „güldener" Boden. Der Chronist erinnert sich, daß der Club dort vor etwa zwei Jahrzehnten in einem Freundschaftsspiel schon einmal 7 Tore schoß, wobei der junge Max Schmitt aus Rednitzhembach auf Rechtsaußen ein verheißungsvolles Debüt gab.

Bemerkenswert das Urteil von Schiedsrichter Aldinger zum heutigen Treffen: Es war ein faires und weitaus besseres Spiel als in Kaiserslautern (3:0 gegen Duisburg), das ich auch leitete; Nürnberg war auf fast allen Posten besser besetzt als Mainz.

Noch einige Stimmen zum Spiel aus der Tagespresse: Ein verdienter Sieg des Clubs; in den entscheidenden Situationen waren die Nürnberger wesentlich schneller als wir. Sie zeigten eine tolle Leistung. Mit dem Club haben wir eine der spielstärksten Mannschaften der Zweiten Liga Süd gesehen. Einen Mann wie Nüssing haben wir nicht und der gravierendste Unterschied zwischen Mainz und Nürnberg lag in der technischen Perfektion jedes Spielers und vor allem im Tackling.

Diese bemerkenswerten Aussagen aus berufenem und unparteiischen Munde beweisen alles. Es bleibt daher nur noch Raum, in kurzen Zügen über den Spielverlauf zu berichten. In der ersten Halbzeit und auch zu Beginn der zweiten Hälfte sah es für die Mainzer gar nicht so schlecht aus. Zwar war die bessere Laufarbeit, das Spiel ohne Ball und die physische Stärke der Nürnberger unverkennbar, aber die Gastgeber hatten es bis dahin verstanden, den Eifer und die technische Überlegenheit der Cluberer zu bremsen. Wie schnell jedoch die Nürnberger zuschlagen können, zeigte Majkowski, der in der 29. Minute aus halblinker Position einen „goldenen" Schuß über Orben hinweg in die Maschen setzte.

Als Klier unmittelbar nach Wiederanpfiff auf eine Maßflanke von Hohenwarter per Kopf den Ausgleich markierte, schöpften die Mainzer nochmals Hoffnung. Sie hatten auch Pech, als Köstler mit einem Bombenschuß nur den Pfosten traf. Ihre letzten Siegchancen zerstörte Walitza durch zwei Kopfballtore zum l :3. Was dann folgte, war aus Mainzer Sicht fast ein Zusammenbruch. Die Nürnberger zogen alle Register ihres Könnens. Pechtold marschierte fast mühelos über das halbe Spielfeld, Nüssing nutzte eine Gedankenschwäche der Mainzer Hintermannschaft nach einem Freistoß zum l :4 und Meininger erhöhte nach herrlichem Solo auf 1:5. Das 3:5 kurz vor Schluß war ein Schönheitsfehler, aber zwei Treffer von Walitza und Petrovic stellten den Viertorevorsprung wieder her. In den Reihen des Clubs war kein schwacher Punkt. Abgeklärt, einsatzfreudig und schnell präsentierte sich die Mannschaft in ansprechender Form. Nicht nur die Trainerbank hatte Grund zum Jubeln, auch die zahlreichen Fans aus der näheren und weiteren Umgebung waren mit „ihrem" Club restlos zufrieden.

Hermann Weber, Neckarsteinach

<<<5. Spieltag --- 7. Spieltag>>>

ZURÜCK zu Plazierungen 1975 / 76

Startseite