21. Spieltag 1974 / 75 So., 26.01.1975

2. Bundesliga Süd

FSV Mainz 05 - 1. FC Nürnberg

2:0 (1:0)

FSV MAINZ 05:

Kneib, Rybarcziyk, Koppenhöfer, Scheller, Richter, Göppl, Hohenwarter, Ritz, Klier, Köstler, Renner

Trainer: ?

Wechsel: Schmidt für Richter (63.), Löhr für Köstler (72.)

Karten: ?

Tore: l :0 Göppl (33.), 2:0 Scheller (70.)

1. FC NÜRNBERG:

Neef, Sturz, Schabacker, Rüsing, Geinzer, Nüssing, Pechtold, von de Fenn, Meininger, Petrovic, Hiestermann

Trainer: Tilkowski

Wechsel: Eder für Pechtold (60.)

Karten: ?

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Biwersi

Zuschauer: 10.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 2 vom Februar 1975

Schiffbruch am Mainzer Bruchweg!

In der Geschichte des Mainzer Fußballs waren die Begegnungen mit dem Club schon immer attraktiv. Kein Wunder also, daß 10 000 Zuschauer ins Bruchweg-Stadion strömten und für eine Saison-Rekordkulisse sorgten. Nach dem 2:0-Erfolg der Gastgeber dürfte der Anspruch des „Clubs" auf einen der vorderen Plätze endgültig in weite Ferne gerückt sein. Eine herbe Enttäuschung für die wieder zahlreich erschienenen Clubfans. Nach Mainzer Informationen erwies sich der 1. FCN als der erwartet schwere Gegner, der in keiner Phase des Spieles enttäuschte, aber das ist für uns Cluberer nur ein schwacher Trost.

In einer Partie, die trotz des schweren Bodens schnell und mit zahlreichen spielerischen Höhepunkten über die Bühne ging, haperte es vor allem im Abschluß gut angelegter Aktionen. Dem Club fehlten erneut gefährliche Angriffsspitzen. „Notrechtsaußen" Pechtold sowie Linksaußen Hiestermann waren zwar sehr schnell und trickreich, doch es ging keine Gefahr von ihnen aus. Meininger scheint schon von seiner Veranlagung her keine echte Sturmspitze zu werden. Zudem wurde das Spiel von der Mittelreihe nicht schnell genug gemacht und der Ball zu lange gehalten. War man am Strafraum angelangt, hatte sich die gegnerische Hintermannschaft längst wieder formiert. Diese Spielart des „Clubs" scheint eine angeborene Schwäche zu sein, die auch durch fremde Blutzufuhr nicht zu beheben ist. Auch fiel mir bei allen Begegnungen des Clubs mit Südwestmannschaften auf, daß letztere durch größere Lauffreudigkeit und mehr Biß in Zweikämpfen ihre technische Unterlegenheit mehr als wettmachen konnten. Ein fürs Auge schönes Spiel genügt eben nicht mehr.

Unser aller Hoffnung: Es kann nur besser werden! Vielleicht steigert sich der Club doch noch in die erhoffte Form und kann für die führenden Vereine das Zünglein, an der Waage bilden. Ein Hoffnungsschimmer ist durch das Heranwachsen von jungen Amateuren und Jugendspielern zu erkennen. Möge er sich bald auswirken!

Am verdienten Sieg der Gastgeber gibt es nichts zu rütteln. Auch er dürfte Stimmung und Auftrieb für die Mainzer „Fasenacht" geben: „Mainz - wie es singt und lacht!"

Hermann Weber, Neckarsteinach

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